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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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»Ich gehe in mein Zimmer und packe ein paar Sachen und meinen Zeichenblock ein.«
    »Welchen Teil von Nein hast du eigentlich nicht verstanden?«
    »Den Teil, der einen Befehl enthielt, der gegen den guten Menschenverstand verstößt. Ruf Brenner an und sag ihm, dass ich komme. Wenn nicht, finde ich auch allein zu diesem Café.«
     
    Mario ging gerade über den Korridor, als Jane aus ihrem Zimmer kam und in Richtung Treppe wollte. Stirnrunzelnd betrachtete er die Reisetasche, die sie bei sich trug. »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Ich hab was zu erledigen. Heute Abend oder morgen früh bin ich wieder zurück.«
    »Was müssen Sie denn erledigen?«
    Sie zögerte, unsicher, wie er auf den wahren Grund reagieren würde. »Ich fliege nach Luzern, um eine Zeichnung vom Mörder Ihres Vaters anzufertigen, falls ich eine gute Beschreibung von ihm bekommen kann.«
    »Ist das möglich?«
    Sie nickte. »Ich bin sehr gut. Ich hab ein Händchen für Porträtzeichnungen.«
    »Dann hat ihn also jemand gesehen?«
    »Vielleicht. Ihr Vater war in dem Café ziemlich bekannt, und –«
    Mario machte kehrt. »Ich komme mit.«
    »Nein.«
    »Das ist bestimmt gefährlich. Was ist, wenn der Typ sich noch da rumtreibt? Ich lasse nicht zu, dass Sie das Risiko eingehen. Mein Vater wurde ermordet und er hat niemandem etwas –«
    »Nein, Sie werden hier viel dringender gebraucht.« Als er protestieren wollte, fügte sie hastig hinzu: »Ich brauche Sie nicht. Brenner wird mich begleiten.«
    Er schwieg eine Weile, dann zog er verächtlich die Mundwinkel nach unten. »Sie brauchen mich nicht, verstehe. Ich wäre Ihnen keine große Hilfe, stimmt’s? Ich sollte mich lieber mit Büchern beschäftigen, denn wenn es ums wirkliche Leben geht, bin ich zu nichts zu gebrauchen. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich mal gegen jemanden wie Grozak würde kämpfen müssen.« Er holte tief Luft. »Sind Sie in Brenners Begleitung auch wirklich in Sicherheit?«
    »Ja, daran habe ich keinerlei Zweifel. Bis später, Mario.« Sie eilte die Treppe hinunter, bevor er erneut protestieren konnte. Trevor stand an der Eingangstür. »Hast du Brenner angerufen?«, fragte sie ihn.
    »Habe ich, und ich werde dich begleiten.« Er hielt ihr die Tür auf. »Bartlett hat einen Hubschrauber bestellt. Er wird in wenigen Minuten hier landen.«
    »Nein.«
    »Wie bitte?«
    »Nein.« Sie wiederholte seine eigenen Worte: »Welchen Teil von Nein hast du eigentlich nicht verstanden? Du wirst mich nicht begleiten. Du willst nur mitkommen, um mich zu beschützen, und das kann Brenner genauso gut. Du hast mir gesagt, eine deiner wichtigsten Aufgaben hier auf der Burg wäre es, Mario zu beschützen. Nun, das ist im Moment wichtiger denn je.«
    »Und was ist mit deinem Schutz?«
    »Grozak scheint seine Strategie geändert und Mario zu seiner Hauptzielscheibe erklärt zu haben. Ein Grund mehr, für seine Sicherheit zu sorgen.« Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, fügte sie mit Nachdruck hinzu: »Ich habe Mario überredet, sich wieder an die Arbeit zu machen, das will ich nicht umsonst getan haben. Es ist wichtig, dass er diesen Text so schnell wie möglich übersetzt. Einer von uns beiden muss hier bleiben, um ihn zu unterstützen und ihm Mut zuzusprechen. Und ich fliege nach Luzern.« Sie öffnete die Tür. »Versuch nicht, mich aufzuhalten, Trevor.«
    »Ich würde nicht im Traum daran denken«, erwiderte er sarkastisch. »Du würdest mich wahrscheinlich aus dem Hubschrauber werfen.«
    »Ganz genau.«
    »Und ich würde erst recht nicht im Traum auf die Idee kommen, das Feuer zu löschen, das ich entfacht zu haben scheine.«
    »Das würde dir eh nicht gelingen.« Sie schaute ihm in die Augen. »Du wurdest in Johannesburg geboren und hast dich dein Leben lang überall auf der Welt herumgetrieben. Ich weiß nicht, ob du dich als Kosmopolit verstehst oder als Heimatlosen. Aber eins sage ich dir: Ich habe eine Heimat und ich beschütze, was mir lieb und teuer ist. Du hast also verdammt Recht, wenn du glaubst, dass ein Feuer in mir brennt. Wir werden alles tun, um mein Land und mein Volk vor Grozak zu schützen, egal was es kostet.«
    »O Gott, eine Patriotin.«
    »Und ich schäme mich nicht dafür, wie sehr du dich auch über mich lustig machst.«
    »Ich mache mich nicht über dich lustig, ich beneide dich.« Er wandte sich ab. »Geh schon. Steig in den Hubschrauber, bevor ich mich wieder an das Video von Eduardo Donato erinnere. Ich kümmere mich um Mario.«
    Wenige Minuten später sah

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