Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
Vom Netzwerk:
Jock schüttelte den Kopf. »Ich hab Ihnen doch gesagt, wir können nicht riskieren –«
    »Vor allem können wir nicht riskieren, dass Jane in die Luft gesprengt wird«, fiel Trevor ihm ins Wort. »Also lass dir was einfallen, wie wir ins Haus gelangen, bevor der Hubschrauber kommt.«
    »Ich überlege ja schon.« Stirnrunzelnd hob Jock sein Gewehr auf. »Die Entfernung ist ein bisschen zu groß für einen sicheren Schuss. Es hätte alles klappen können. Sie hätten nicht herkommen dürfen. Jetzt muss ich – Verdammter Mist!«
    »Was ist?«
    »Der Wind ist stärker geworden und weht den Schnee vom Draht. Sogar von hier aus kann ich ein Stück davon sehen.«
    Trevor sah es auch. »Sehr gut.«
    »Nein. Wenn er den Draht entdeckt, war alles umsonst. Ich kann nicht zulassen, dass er in diesen Hubschrauber steigt. Das könnte unsere letzte Chance sein.« Er ging los. »Wenn ich ganz vorsichtig bin, kann ich den Draht vielleicht wieder mit etwas Schnee bedecken.« Er blickte zum Himmel. »Zu spät. Die Zeit ist abgelaufen.«
    Jetzt hörte es auch Trevor. Das Dröhnen von Hubschrauberrotoren.
    »Verflucht.« Er sah zum Haus hinüber.
    Die Hintertür ging auf.
     
    »Schnell. Raus hier.« Während Reilly Jane durch die Tür bugsierte, sagte er über die Schulter hinweg zu Kim: »Du bleibst hier und sorgst dafür, dass Norton alles in den Pickup packt. Dann fährst du mit ihm.«
    »Du nimmst mich nicht mit? So war das aber nicht geplant.« Kim funkelte ihn wütend an. »Du willst mich einfach hier lassen?«
    »Wenn die Polizei im Lager eingerückt ist, werden sie bald auch hier aufkreuzen. Sie werden meine Sammlung beschlagnahmen. Ich muss mich vergewissern –« Er unterbrach sich, als er ihren Gesichtsausdruck gewahrte. »Also gut. Sag Norton, er soll alles auf den Wagen laden und in spätestens einer halben Stunde von hier verschwinden.«
    »Mach ich.« Sie reichte ihm die Akten. »Warte gefälligst auf mich.«
    »Anmaßendes Miststück«, murmelte Reilly, während er Jane vor sich herschob. »Wenn ich nicht fürchten müsste, dass sie meine ganze Sammlung abfackelt, würde ich sie hier verrotten lassen. Von jetzt an wird sie mir ohnehin nicht mehr von Nutzen sein.«
    »So was nennt man Loyalität.« Jane sah zu, wie der blauweiße Hubschrauber landete. »Ist Ihnen nicht klar, dass Sie längst verloren haben? Die Polizei ist Ihnen auf den Fersen. Vergessen Sie die Abmachung, die Sie mit diesen Muslimen getroffen haben. Verhandeln Sie mit der Polizei.«
    »Wenn Sie eine Ahnung hätten, was sich in diesen Akten befindet, würden Sie keinen solchen Vorschlag machen. Die würden niemals mit mir verhandeln.« Er ging schneller. »Sobald wir in der Luft sind, werde ich meine Männer in Chicago und Los Angeles anrufen, zwei Stunden später werde ich einen zufriedenen Partner haben, der uns in Kanada in Empfang nimmt und uns in einen Flieger nach Nordkorea setzt.«
    Verflucht. Sie konnte nicht zulassen, dass er in den Hubschrauber stieg. Sie musste unbedingt verhindern, dass er seine Männer anrief.
    Was zum Teufel konnte sie bloß tun, um ihn aufzuhalten?
    Zeit schinden. Sie blieb stehen. »Ich komme nicht mit.«
    Er richtete seine Pistole auf sie. »Für diesen Unsinn habe ich keine Zeit. Es hat mich einige Mühe gekostet, Sie in meine Gewalt zu bringen, und ich habe nicht vor, Sie wieder zu verlieren.«
    Ein Schuss.
    Schmerz.
    Sie stürzte zu Boden.

Einundzwanzig
    »Was zum Teufel hast du getan?«, sagte Trevor. »Du hast auf sie geschossen, du Idiot.«
    »Nur eine Fleischwunde im Oberarm.« Jock hatte das Gewehr angelegt und zielte erneut. »Sie war in der Schusslinie. Ich hatte keine freie Sicht auf Reilly.«
    »Die hast du immer noch nicht. Er stürmt wie ein Footballspieler auf den Hubschrauber zu.« MacDuff brach in Gelächter aus. »Und er lässt Jane zurück. Jock, du altes Schlitzohr, genau das hast du beabsichtigt.«
    »Es kam mir vernünftig vor. Wenn ich ihn jetzt auch nicht treffe, ist er zumindest so abgelenkt, dass die Explosion ihn erwischt. Reilly hat mir immer wieder eingebläut, dass es wichtig ist, noch etwas in der Hinterhand zu haben.« Er richtete das Fadenkreuz auf Reillys Hinterkopf. »Es ist ein Spiel«, murmelte er. »Bewegt er sich nach links oder nach rechts? Ich … vermute mal … nach links.« Er drückte ab.
     
    Jane sah mit Entsetzen, wie Reillys Kopf explodierte.
    »Hurensohn.« Kim Chan stand nicht weit weg und starrte auf die Scheußlichkeit, die bis eben noch Reilly gewesen war. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher