Bei schlechten Noten helfen gute Eltern
dürfen die Schule besuchen – aber die wenigsten sind stolz darauf und verbinden damit Positives. Und Presse, Politiker und andere Meinungsmacher hören nicht auf, von unserer Schule ein schlechtes Bild zu zeichnen. Nicht einmal der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder war sich zu schade dafür, in populistischer Manier diese Klaviatur zu bedienen und schalt Lehrer öffentlich als »faule Säcke«. Damit hat er niemandem geholfen. Aber vielen geschadet. Vor allem den Eltern, die dieses Vorurteil übernommen haben. Und an ihre Kinder weitergeben. Und das schadet ihrer Lernentwicklung. Und zwar massiv.
Machen Sie Schule und Lernen für Ihr Kind zu etwas Wichtigem und Wertvollem.
Damit speisen Sie Energie in seinen Lernprozess ein. Und erleichtern ihm das Lernen. Und bei Schwierigkeiten durchzuhalten.
Manchmal gehen auch Prominente mit gutem Beispiel voran. Wie die Schauspielerin Ursula Karven. Sie sagte vor kurzem über den Lehrerberuf: »Sich täglich vor Teenager zu stellen, die alles andere im Kopf haben, nur nicht den Lernstoff, das ist eine ehrenvolle und bewundernswerte Aufgabe.«
Aber auch Erstklässler unterrichten ist sehr anspruchsvoll. Wenn zum Beispiel in einer Klasse 27 Schüler sind, von denen vier beim Rechnen besondere Hilfe brauchen, zwei besonders begabt sind, neun nur über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen und sieben gerade mal fünf Minuten ruhig sitzen können.
Wir brauchen mehr solcher Menschen wie Ursula Karven. Wie wäre es, wenn auch Sie zum Botschafter für Schule und Lernen würden?
Stecken Sie Ihr Kind an – mit einer positiven Haltung zu Lernen und Schule.
Dann lernt Ihr Kind in der Schule aufmerksamer und zu Hause engagierter.
2 Wie Sie eine positive Bindung an Schule und Lernen fördern
• Interessieren Sie sich für das, was Ihr Kind in der Schule lernt. Fragen Sie nach. Sagen Sie: »Interessant, kannst du mehr darüber sagen?«
• Greifen Sie Fragen Ihres Kindes zum Lernstoff oder aus der Schule auf. Vertiefen Sie mit ihm gemeinsam die aufgeworfenen Fragen, indem Sie zum Beispiel im Schulbuch nachschauen, sich im Internet oder anhand anderer Quellen orientieren.
• Betonen Sie die positiven Seiten an den Themen, die die Kinder aus der Schule mitbringen: Statt: »Was die Römer gemacht haben, interessiert doch heute kein Mensch mehr«: »Interessant, was die Römer schon alles gemacht und gewusst haben. Erzähl mehr davon. Was weißt du noch alles?« Schlagen Sie vor, am nächsten Wochenende eine Römersiedlung zu besuchen oder gehen Sie mit Ihrem Kind in die Stadtbücherei, um ein Buch über Römer auszuleihen. Oder recherchieren Sie gemeinsam im Internet. Oder schauen Sie sich einen Film über die Geschichte der Römer an und sprechen anschließend darüber. Wenn Sie dazu einige Freunde Ihres Kindes und vielleicht sogar noch deren Eltern einladen, verbringen Sie alle einen anregenden und interessanten Abend. Und wenn Sie dann, wenn alle gegangen sind, zu Ihrem Kind sagen: »Toll, dass dein Lehrer so interessante Themen behandelt«, machen Sie Ihr Kind stolz auf die Schule.
Drücken Sie Interesse und Wertschätzung gegenüber den in der Schule behandelten Themen und Inhalten aus. Damit werten Sie Lernen, Schule und Hausaufgaben für Ihr Kind auf.
Das müssen Sie nicht täglich tun. Aber es sollte eine gute Gewohnheit von Ihnen werden.
3 Auf Stärken bauen – Selbstvertrauen fördern
Die Note war schlecht – Leon war enttäuscht. Schulische Misserfolge sind für viele Kinder keine Seltenheit. Umso wichtiger ist, dass sie erleben, wo sie stark sind und was sie können.
Denn das stärkt ihr Selbstwertgefühl und fördert ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Im Vergleich zum Lehrer ist Ihr Einfluss als Eltern gerade auf diesem Gebiet besonders hoch. Studien zeigen, wie wichtig es ist, dass Eltern in die Fähigkeiten ihrer Kinder Vertrauen haben. Je zuversichtlicher Eltern sind, dass ihre Kinder die Herausforderungen des Alltags meistern, desto mehr fördern sie damit die Entwicklung ihrer Kinder.
Achten Sie darauf, was Ihr Kind gerne macht und was es gut kann. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber. Fertigen Sie gemeinsam eine Liste an, die Sie zum Beispiel an die Küchentür heften. Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Gelegenheit und Zeit, sich diesen Dingen neben der Schule zu widmen.
Denk an deine Stärken – das gilt für uns alle.
Sprechen Sie einmal pro Woche, beispielsweise gegen Ende des Abendessens, gemeinsam darüber, was
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