Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

für ein Pkw?«
    Ein wenig unschlüssig: »Hm … ich weiß es nicht so genau …«
    Ah, das kenne ich. Immer wieder spannend, wie unterschiedlich die Menschen es mit der Genauigkeit nehmen. Manche sind schon zufrieden und empfinden ihre Antwort auf die Frage nach ihrem Aufenthaltsort als sehr genau, wenn sie gerade einmal die korrekte Stadt nennen können. Und dann gibt es welche, deren Ansprüche deutlich höher liegen. Ähnlich mit Autos … Ich bin mir sicher, sie sagt gleich etwas wie: »So ein langer Kofferraum, so wie ein Passat, aber mehr eckig, wissen Sie.«
    Ich versuche, mich schon vorab mit wenig zufriedenzugeben. »Wissen Sie denn, was der Pkw für eine Farbe hatte?«
    Immer noch zögernder Tonfall: »Ja, der war dunkelgrün-metallic. Und es war ein Daimler-Benz 350 SL. Aber das Baujahr, das weiß ich nicht genau.«
    Ã„h – ja, Hut ab, gnädige Frau.
    Ungefähr
    Anruf eines Ladendetektivs bei meinem Kollegen, der eine Frau auf frischer Tat ertappt hat. Er hat sie in sein Büro gebeten und braucht die Polizei, um ihre Personalien feststellen zu lassen.
    Kollege: »Wie alt ist die Frau denn – so ungefähr?«
    Der Detektiv eifrig: »Moment … Wie alt sind Sie denn – so ungefähr?«
    Stress
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme einer älteren Dame. »Ja, guten Tach … Ich hatte vorhin mal angerufen und zwei Kollegen von Ihnen bestellt …«
    Â»Bestellt haben Sie die – so, so … Und um was ging es genau?«
    Â»Na, die sollten kommen, weil doch mein Ofen weg war.«
    Höre ich jetzt vor Stress schlecht? Hier laufen die Telefone heiß, wir sind wegen Krankheit unterbesetzt, und ich weiß meinen eigenen Namen nicht mehr. Und jetzt das? »Ihr Ofen war weg?«
    Â»Ja, genau. Aber Sie müssen nicht mehr zu mir kommen, der ist wieder da.«
    Â»Der Ofen ist wieder da. Aha. Ja, wo war er denn?«
    Â»Na, hier hinter dem Sofa lag er.«
    Verständnisvoll: »Na, da muss man aber auch erst mal drauf kommen, ne!?«
    Glücklich lachend: »Ja, stimmt. Da konnte ich lange suchen. Also, noch mal danke für Ihre Hilfe.«
    Â»â€¦Â«
    Lieber mal nachfragen
    Anruf bei einem Kollegen:
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme einer Frau. »Guten Tach. Will ja kein’ falsch beschuldigen. Aber hier sitzt einer auffer Bank un’ is am Wichsen. Is das in Ordnung?«
    Suizidal
    Wenn es um Leben und Tod geht, dann sind Pietät und Ernsthaftigkeit geboten. Hat bei mir zumindest in diesem Fall nicht geklappt:
    Ein junger Mann hat sich gestern Abend von seiner Freundin getrennt. Nun kann er sie nicht mehr erreichen und macht sich Sorgen. Da er auf seiner Arbeitsstelle ist, will er mich bewegen, die Kollegen aus Köln zu seiner Freundin zu schicken. Die sollen sich vergewissern, dass es ihr gut geht.
    Seine Geschichte ist nicht allzu überzeugend, und er gibt sich alle Mühe, mir die Dramatik der Situation begreiflich zu machen …
    Beschwörend. »Doch, Herr Wachtmeister, glauben Sie mir. Die war gestern ja so fertig, die wollte sich etwas antun.«
    Skeptisch: »Woran machen Sie das konkret fest?«
    Dramatisch: »Die hat die Luft angehalten! Ich musste ihr mit Gewalt den Mund aufmachen …«
    Wider Willen muss ich an einen alten Asterix-Comic denken, in dem ein kleiner Junge mit Luftanhalten immer alle erpresst – und kann nicht anders: Ich muss herzhaft lachen …
    Unfreiwillig ein wenig mitlachend: »Heh … Herr Wachtmeister… Das war gar nicht so lustig.«
    Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders.
    Statuswechsel
    Ein kleiner Versprecher kann einen ganz schnell vom Hinweisgeber/Zeugen zum Beschuldigten machen:
    Â»Hallo? Ich habe hier ein gefundenes Fahrrad geklaut …«
    Total laut
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme eines Mannes, aufgeregt, empört: »Ich will Anzeige erstatten. Ich bin hier in meiner Wohnung, auf einmal klopft es an der Wohnungstür. Als ich die Tür öffne, sehe ich gerade noch, wie meine Nachbarin mit ihrem Kind in ihrer Wohnung verschwindet.«
    Abwartend: »Aha.«
    Immer noch verärgert. »Ja, die hat nichts gesagt oder so.«
    Â»Wann kommt jetzt in der Geschichte Ihr Notfall ins Spiel?«
    Hartnäckig: »Also, ich will die auf jeden Fall anzeigen, das war total laut.«
    Â»Anzeigen? Ja, weswegen denn? Ist Ihre Tür jetzt beschädigt, oder was?«
    Â»Nein, die Tür