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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Radiobericht über Landwirtschaft fiel ihr wieder ein. „Es wird … ähm … durch den Kalkstein der Cotswold Hills gefiltert, und Sie werden nirgendwo ein reineres Wasser finden!“
    „Wie faszinierend“, murmelte Constantine sarkastisch und nahm eines der Gläser vom Tablett. Er fragte sich, warum sie klang, als mache sie Werbung für die Marke. Sie sah nicht aus wie eine arbeitslose Schauspielerin, die als Kellnerin jobbte, aber man konnte nie wissen. „Danke.“
    Er nickte ihr kurz zu und wandte sich dann ohne ein weiteres Wort ab. Laura starrte ihm ängstlich und frustriert nach. Nein, das Lächeln hatte nicht funktioniert, und auch die Stimme nicht. Seine dunklen Augen waren nicht groß geworden vor Erstaunen, und er hatte den Kopf mit dem rabenschwarzen Haar nicht geschüttelt und in einem ungläubigen und bewundernden Tonfall gesagt: „Bist du nicht die englische Jungfrau, mit der ich vor all diesen Jahren unglaublichen Sex hatte! Weißt du, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denke?“
    Laura kaute auf ihrer Unterlippe. Träume wurden niemals Wirklichkeit, oder? Und Träume waren gefährlich. Sie durfte sich darin nicht verlieren, nur weil sie ihre gemeinsame Liebesnacht nicht vergessen konnte. Sie musste einfach den richtigen Moment abpassen – weil sie dieses Gebäude nicht verlassen würde, bevor Constantine Karantinos wusste, dass er einen Sohn hatte.
    Der Abend verlief hektisch – aber zumindest war sie zu beschäftigt, um sich über das, was noch vor ihr lag, zu viele Sorgen zu machen.
    Es hatte ein aufwendiges Dinner für dreihundert Leute stattgefunden, und nachdem der Harfenspieler durch eine Band ersetzt worden war, fingen die Gäste jetzt an zu tanzen. Aber die Minuten verstrichen, ohne dass Laura erneut in Constantines Nähe gelangen konnte. Die Leute schwirrten um ihn herum wie die Fliegen, und es war schon beinahe Mitternacht. Bald war die Party zuende und man würde sie nach Hause schicken – und was dann?
    Plötzlich stoppten die Unterhaltungen und die Paare hörten auf zu tanzen und machten einer Frau Platz, die langsam und mit der Selbstsicherheit von jemandem, der es gewohnt war, von anderen angesehen zu werden, in den Saal trat. Ihr platinblondes Haar garantierte ihr sofortige Aufmerksamkeit, genauso wie ihre eisblauen Augen und ihre schlanken Beine, die ihre kühle und unerreichbare Schönheit auszumachen schienen.
    Sie trug eine umwerfende weiße Pelzstola über einem silbernen Kleid, und mit über ein Meter achtzig dominierte sie den Raum wie eine große rote Mohnblume ein Feld. Und es gab wirklich nur eine Person im Raum, die neben ihrer beeindruckenden Größe bestehen konnte – der Mann, auf den sie zuhielt wie ein Komet auf Kollisionskurs zur Erde.
    „Das ist Ingrid Johansson“, hörte Laura jemanden raunen, und dann: „Ist sie nicht umwerfend?“
    Laura schluckte und spürte, wie ihre Finger sich in ihre Schürze krallten, während sie beobachtete, wie die blonde Göttin sich zu Constantine setzte und besitzergreifend die Hand auf seinen Unterarm legte, bevor sie sich zu ihm hinüberbeugte und ihn auf beide Wangen küsste.
    Constantine wusste, dass alle sie beobachteten, während Ingrid ihn küsste. „Was für ein Auftritt“, murmelte er, aber in seinem Innern regten sich die ersten Funken der Verachtung.
    „Tatsächlich?“ Ingrid blickte ihm mit einem Ausdruck von gespielter Unschuld in die Augen. „Müssen wir hierbleiben, Darling? Ich bin so müde.“
    „Nein“, sagte Constantine gleichmütig. „Wir müssen hier überhaupt nicht bleiben – wir können in meine Suite gehen.“
    Zu Lauras Entsetzen sah sie, wie das Paar aufstand und sich auf die Tür zubewegte, und sie spürte, wie auf ihrer Stirn kalter Schweiß ausbrach.
    Was jetzt?
    Sie sah, wie einige der stämmigen Sicherheitsleute ihnen folgten, und hörte das leicht enttäuschte Murmeln von den übrigen Gästen, als ihnen klar wurde, dass die Hauptattraktionen gerade gingen. Bald würde Constantine wieder hinter jenem Schutzwall verschwinden, der sie damals nicht hatte zu ihm vordringen lassen.
    Und dann kam ihr ein schrecklicher Gedanke – ein dunkler Gedanke, der sie aus dem Nichts ansprang. Was, wenn es nicht seine Sicherheitsleute gewesen waren, die sie vor all diesen Jahren aufgehalten hatte? Was, wenn er gewusst hatte, dass sie versuchte, mit ihm Kontakt aufzunehmen? Wenn er ihren Brief gelesen und ignoriert hatte, in dem sie ihm von Alex schrieb?
    Was, wenn er einfach beschlossen

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