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Being

Titel: Being Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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gerichtet, und ich zweifelte nicht, dass Ryan recht hatte. Der Riese wartete nur auf einen Vorwand abzudrücken.
    »Alles klar«, sagte ich und lächelte ihn an. »Es ist jetzt vorbei. Sie können sich entspannen. Ich werde nichts tun.«
    Einen Moment reagierte Cooper nicht, er starrte mich weiter mit kalten Augen an, dann sah ich, wie sein Blick hinüber zu Ryan glitt. Es war nicht mehr als ein knapper Schwenk, ein schneller Blick der Unsicherheit, doch mehr brauchte ich nicht. Ich hob den Arm und schoss Cooper zweimal in die Brust. Er schaffte es noch zurückzuschießen, doch da schwankte er schon und der Schuss ging folgenlos in die Decke. Ich beobachtete, wie Cooper zu Boden ging, wartete, bis er aufhörte, sich zu bewegen, dann senkte ich die Pistole und drehte mich wieder zu Ryan um.
    Die Pistole in seiner ausgestreckten Hand war direkt auf meinen Kopf gerichtet.
    »Zwing mich nicht, es zu tun, Robert«, sagte er vorsichtig. |354| »Zwing mich nicht abzudrücken. Ich will das nicht, aber ich werde es tun. Ich schwöre es bei Gott …«
    Ich sah ihn lange an, starrte am Lauf seiner Waffe entlang, schaute in seine Silberaugen … und ließ ihn denken, was immer er denken wollte. Es kümmerte mich nicht mehr. Ich ließ die Pistole fallen, drehte ihm den Rücken zu und ging über den Flur zum Badezimmer.
    »Robert?«, rief er mir nach. »Was hast du …? Robert?«
    Ich ignorierte ihn und ging ins Bad. Hayes lag mit dem Gesicht nach unten und einer Spritze im Hals am Boden. Ich ging in die Hocke und fühlte ihren Puls. Sie lebte.
    Ich stand wieder auf und schaute in den Spiegel. Das blutverschmierte Ding, das mich aus ihm ansah, war kein Gesicht. Es war nur ein Ding … ein Ding aus Haut und Knochen. Lippen, Zähne, Augen, blutrote Tränen … die Form eines Schädels.
    Nichts.
    Ich öffnete ein Schränkchen über dem Waschbecken und nahm eine Rasierklinge heraus.

    Als ich zurück ins Wohnzimmer ging, saß Ryan immer noch auf dem Sofa. Er hatte meine Pistole aufgehoben und sie neben seine auf ein Kissen an seiner Seite gelegt. Ich wusste, er hatte noch eine weitere in der Tasche, aber das war nicht wichtig. Nichts war mehr wichtig.
    Ich setzte mich in den Sessel ihm gegenüber. »Hayes ist in Ordnung«, sagte ich. »Sie ist nicht tot. Eddi hat ihr nur die Nadel in den Hals gestochen.«
    Ryan nickte. »Tut mir leid wegen Eddi, Robert … tut mir wirklich leid. Dieser Ausgang war nicht geplant.«
    |355| »Sie werden es nie wissen«, sagte ich ihm.
    Er runzelte die Stirn. »Was werde ich nie wissen?«
    Ich sagte nichts, sah ihn nur an.
    Er schüttelte den Kopf. »Hör zu, Robert … ich weiß, du willst es nicht glauben, aber was ich dir vorhin gesagt habe, dass es nur zu deinem Besten ist … es ist die Wahrheit. Niemand sollte verletzt werden. Wir wollen dir nur helfen.« Er sah mich an. »Gib uns bloß eine Chance, Robert … hör mir zu. Lass mich erklären, wer wir sind –«
    »Es ist mir egal, wer Sie sind.«
    Seine Augen zogen sich zusammen. »Aber willst du denn nicht wissen –?«
    »Ich will gar nichts wissen.«
    Er beugte sich vor und sah mir in die Augen. »Wir können alles über dich herausfinden, Robert. Wir können herausfinden, was du bist, wo du herkommst, warum du hier bist –«
    »Es ist mir egal, warum ich hier bin. Mir ist alles egal – was ich bin, wo ich herkomme, wer Sie sind … nichts davon hat Bedeutung. Es hat nie Bedeutung gehabt.« Ich sah ihn an. »Jetzt ist es Zeit, ein Ende zu setzen.«
    »Was?«
    »Ich will Ihnen etwas zeigen.«
    Als ich in die Tasche griff und die Rasierklinge hervorholte, griff Ryan nach seiner Pistole und schwenkte sie in meine Richtung.
    »Was tust du?«, fuhr er mich an.
    »Schauen Sie einfach«, erklärte ich ihm.
    Während ich die Rasierklinge in der rechten Hand hielt, ballte ich meine linke zur Faust und hielt den Arm vor mir ausgestreckt. |356| Ich sah hinüber zu Ryan. Er hatte jetzt die Pistole abgelegt und beobachtete mich aufmerksam. Ich drückte die Rasierklinge in den fleischigen Teil meines linken Arms und zog sie langsam nach unten. Ein breiter roter Schnitt klaffte auf und ich ließ den Schmerz durch mich hindurchströmen.
    Denk nicht mehr nach.
    Fühl nur den Schmerz …
    Sonst nichts.
    Ich stand auf und ging hinüber zu Ryan. Seine Augen waren wie versteinert, sie starrten auf die farbigen Flüssigkeiten, die aus dem tiefen Schnitt in meinem Arm tropften. Weißes Blut, schwarzes Blut, strahlend silbernes Blut. Ich blieb vor Ryan stehen und

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