Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
Vom Netzwerk:
ein Hirnshampoo gäbe, hätte ich mir eine ganze Wagenladung davon gekauft.
    »Was für ein Perversling«, murmelte ich, als ich auf Imogens Zelt zusteuerte. Ich musste sie unbedingt warnen, sich vor ihm in Acht zu nehmen – seine Fantasien in Bezug auf sie waren nicht gerade gesund. »Aber zumindest ist er ein Perversling, der keinen Dämon dazu bringen könnte, das Geld für ihn zu stehlen. Nicht aus einem stahlverstärkten Tresor.«
    Imogens Bude war leer. Sie war schon den ganzen Tag weg, wahrscheinlich auf Shoppingtour in der Stadt (sie liebte es zu shoppen), trotzdem sah es ihr nicht ähnlich, so kurz vor Öffnung noch unterwegs zu sein. Mein Blick schweifte über die Wiese. Ich hatte Tesla in das kleine Areal hinter den Dixi-Klos umquartiert, damit er fernab der Besuchermassen in Ruhe grasen konnte. Soren striegelte Bruno, um ihn dann für seinen Auftritt in Peters Zaubernummer fertig zu machen. Die Sonne war gerade noch so hinter den Bäumen sichtbar, und lange bernsteinfarbene und rosarote Finger schienen nach dem dunkler werdenden Himmel zu tasten. In einer halben Stunde würde die Nacht hereinbrechen und der Gothic-Markt zum Leben erwachen. Hunderte Menschen würden lachend und grölend durch die Budengassen trampeln, sich Körperteile piercen lassen, mit ihren lieben Verstorbenen kommunizieren oder sich mit Folterinstrumenten amüsieren … ein typischer Ausgehabend eben.
    Ich ging im Kopf die Liste mit den Personen durch, die den Safe angefasst hatten. Elvis, meinen Hauptverdächtigen, konnte ich streichen. Peter hatte keinen Grund (kein Tatmotiv würde ein Detektiv sagen), sich selbst zu bestehlen, und auch Soren hatte vermutlich die legitime Berechtigung, den Tresor zu benutzen. Damit blieb nur Karl.
    Ich spähte den langen Mittelgang hinunter, an dessen Ende Kurt und Karl gerade ihre Requisiten ins Hauptzelt karrten. Ich stoppte an einer der Buden, um mir eine Wurst und eine große Bretzel zu besorgen, dann mampfte ich die Wurst, während ich auf das große Zelt zusteuerte.
    »Hey, Soren«, sagte ich, als ich neben dem Pferdeanhänger stehen blieb. Er schmierte gerade Brunos Hufe mit einer Paste ein, damit sie hübsch glänzten. Ich hielt ihm die Bretzel hin.
    »Danke.« Er wischte sich die Hände an seinen zerknitterten Shorts ab, bevor er sie nahm. »Möchtest du, dass ich Tesla zusammen mit Bruno füttere?«
    Ich leckte mir den letzten Rest Wurstsaft von den Fingern, dabei runzelte ich fast unmerklich die Stirn. »Das wäre echt nett von dir, aber du musst das nicht machen.«
    Er grinste und biss ein großes Stück Bretzel ab.
    Sofort wurde ich misstrauisch. »Wieso bist du so zuvorkommend?«
    Er sah sich verstohlen um, und sein Grinsen wurde breiter. »Meine Tante hat mir erzählt, dass du herausfinden sollst, wer das Geld gestohlen hat. Ich dachte, vielleicht bist du schon an dem Fall dran.«
    »Du guckst zu viel amerikanisches Fernsehen«, belehrte ich ihn und zog beide Paar Handschuhe über. »Da wir gerade davon sprechen: Ist dir am Tresor etwas Verdächtiges aufgefallen?«
    »Etwas Verdächtiges?« Kleine Teigklümpchen spritzten unterm Reden aus seinem bretzelgefüllten Mund. »Was könnte an einem Tresor denn verdächtig sein?«
    Ich legte nachdenklich den Kopf schräg. »Keine Ahnung … dass jemand grundlos in seiner Nähe herumlungert oder sich im Wohnwagen aufhält, während deine Tante oder dein Vater Geld wegsperren, oder dass jemand die Kombination kennt, so was in der Art.«
    Er guckte sich hastig um, dann lehnte er sich zu mir und tippte sich auf die Brust. »Ich kenne die Kombination.«
    Ich zog die Brauen hoch. »Wirklich?«
    »Ja. Mein Vater hat sie auf einem Zettel notiert, weil er sie ständig vergisst. Eines Tages hat er ihn im Zelt liegen lassen. Ich habe ihn an mich genommen.«
    Mir stand der Mund offen, bis ich mir dessen bewusst wurde und ihn zuklappte. »Willst du damit andeuten, dass dein Vater die Safekombination einfach draußen hat herumliegen lassen, wo jeder sie sehen konnte?«
    »Nein, nicht draußen. Er hat sie vor ein paar Wochen im Zelt vergessen, da waren wir gerade in Stuttgart, weißt du noch? Sie lag auf dem Taubenkäfig, zusammen mit ein paar Notizen über unsere nächsten Zielorte. Die einzigen Personen, die sie gesehen haben könnten, waren –«
    »Alle, die mit dem Markt zu tun hatten, inklusive der Band, die sich mitten in der Nacht aus dem Staub gemacht hat. Heiliger Bimbam, Soren, praktisch jeder konnte an den Safe ran! Hast du Peter gesagt, dass

Weitere Kostenlose Bücher