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Belials Braut

Belials Braut

Titel: Belials Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, war zu sehen, wenn ich das Dach des Rovers betrachtete, in dem sich die Dellen abmalten und jetzt mit Wasser gefüllte kleine Mulden waren.
    Warum hatte man mich nicht getötet? Eine Antwort fand ich nicht. Möglicherweise war der Angreifer durch das Kreuz davon abgehalten worden oder hatte andere Gründe.
    Je länger ich neben dem Wagen stand und grübelte, umso intensiver dachte ich an den Pfarrer, der auf meinen Besuch wartete. Ich konnte mir auch vorstellen, dass er nicht so viel Glück gehabt hatte wie ich.
    Der Gedanke daran putschte mich wieder hoch. Es konnte leicht sein, dass Dominik mehr passiert war als mir.
    Ich stieg wieder ein, klatschnass bis auf die Socken. Das Haar klebte mir auf dem Kopf, als wäre ich soeben aus der Dusche gekommen. Lange durfte ich mich in den nassen Klamotten nicht aufhalten. Eine Lungenentzündung wollte ich mir auf keinen Fall einfangen. Die ersten Nieserfolge hatte ich schon jetzt.
    Aber es ging weiter. Ich startete das Auto und stellte auch die Heizung an. Bis zum Tor war es nicht weit. Wie versprochen, stand es offen. Die beiden Flügel waren nach innen gezogen worden. Sie bestanden aus Metall, besaßen unten die Form eines Gitters und waren nach ihren Enden geschwungen wie ein Dach.
    Vor mir tat sich ein Weg auf. Im Licht der Scheinwerfer entdeckte ich die Äste und das Blattwerk auf dem Boden, das zumeist noch an den Zweigen hing.
    Ich fuhr in einen kleinen Park, in eine sehr nasse Umgebung, und die Dunstschwaden sahen für mich aus, als klebten sie am Boden fest, obwohl sie umhertrieben und auch in den Bereich der Lichter hineingerieten.
    Auch das Haus war zu sehen.
    Für eine Person war es wirklich zu groß. Das Licht traf die Breitseite. Düsteres Mauerwerk, bewachsen mit tropfnassen Pflanzen, die an der Fassade in die Höhe rankten und sich dort festgeklammert hatten.
    Hinter einigen Fenstern im Erdgeschoss brannte Licht. Mir kam die Farbe leicht schmutzig vor oder ölig bis gelb. Beim Näherfahren entdeckte ich eine Tür, die allerdings verschlossen war. Zu ihr führte eine Treppe hin. Über einen Teil der Stufen krochen ebenfalls Pflanzen hinweg.
    Nahe der Tür hielt ich an.
    Beim Aussteigen schaute ich mich sehr genau um, aber mein unbekannter Angreifer kehrte nicht mehr zurück. Er hielt sich in anderen Gefilden auf.
    Die Stufen der Treppe waren recht rutschig. Dementsprechend gab ich Acht und sah auch eine Klingel im Mauerwerk. Ich strich mir noch einige Wassertropfen aus den Haaren und legte eine Hand um einen silbrigen Metallknauf.
    Er ließ sich bewegen. Wenig später drückte ich die Tür auf und schaute hinein in das ölige Licht, das sich in diesem Bereich hinter dem Eingang ausbreitete. Es sah aus, als wäre der Boden mit einer dünnen Farbe bestrichen worden.
    Hinter mir drückte ich die Tür wieder zu. Auf einer Fensterbank stand eine einsame Lampe, die ihren Schein in den Raum hineinstrahlte. Ein runder Garderobenständer aus Metall, eine Kommode, eine nach oben führende Treppe und eine weitere Leuchte, die dort ihr Licht abgab, wo eine geschlossene Tür in die weiteren Räume führte.
    Ich öffnete sie noch nicht, sondern blieb im Eingangsbereich stehen und rief den Namen des Pfarrers.
    Keine Antwort.
    Ich ging weiter. Die Tapete hatte ebenfalls einen gelblichen Schein angenommen. Ebenso die Tür, die ich als Ziel anvisierte. Ich musste sie aufdrücken, um das dahinter liegende Zimmer zu betreten. Es war ein recht großer Raum, in dem sich ein Mann aufhielt. Er hätte an einem Schreibtisch oder auf einem Sofa sitzen können, doch er hatte sich für einen alten Ledersessel entschieden, in dem er eine recht steife Haltung eingenommen hatte und sich nicht bewegte, auch nachdem ich das Zimmer betreten hatte.
    Unter der Decke hing eine Zuglampe, deren Höhe auf diese Art und Weise verändert werden konnte. Sie war ziemlich weit nach unten gezogen worden. So konnte sich der schwache Lichtschein recht gut verteilen.
    Es war ein schon älterer Mann, der dort auf mich wartete. Er trug dunkle Kleidung. Sein Haar war schlohweiß und hätte einen Schnitt vertragen können. So aber wuchs es mit den faserigen Spitzen bis auf die Schultern.
    Er hätte mich gehört haben müssen, denn auch hier lagen die Holzbohlen auf dem Boden, und jeder Schritt hinterließ ein leises Echo, aber der Mann im Sessel bewegte sich nicht.
    Beim Eintreten war ich von einem Schreck erwischt worden. Ich hatte zunächst gedacht, hier einen Toten vorzufinden. Das bestätigte sich

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