Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht

Titel: Bella und Edward, Band 4: Biss zum Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
mehr als alles auf der Welt, mehr als mein Leben, und wie durch ein Wunder liebt sie mich ebenso. Gibst du uns deinen Segen?«
    Er sagte es so selbstsicher, so ruhig. Als ich die vollkommene Zuversicht in seiner Stimme hörte, hatte ich einen seltenen Moment der Erkenntnis. Ich sah die Welt mit seinen Augen. Einen Herzschlag lang erschienen mir seine Worte vollkommen logisch.
    Und dann sah ich Charlies Gesichtsausdruck, er starrte auf meinen Ring.
    Ich hielt den Atem an, während sein Gesicht die Farbe wechselte – von Blass zu Rot, von Rot zu Purpur, von Purpur zu Dunkelblau. Ich wollte schon aufstehen – ich weiß nicht genau, was ich vorhatte, vielleicht den Heimlich-Handgriff anwenden, damit er nicht erstickte –, aber Edward drückte meine Hand und sagte so leise, dass nur ich es hören konnte, »Lass ihm ein wenig Zeit«.
    Diesmal blieb es wesentlich länger still. Dann wurde Charlies Gesichtsfarbe nach und nach wieder normal. Er schürzte die Lippen und runzelte die Brauen; sein typischer Denkerblick. Er sah Edward und mich lange an, und ich spürte, wie Edward neben mir noch gelassener wurde.
    Â»So richtig überrascht mich das ja nicht«, grummelte Charlie. »Dachte mir schon, dass mir so was in der Art bald bevorsteht.«
    Ich atmete aus.
    Â»Bist du dir sicher?«, sagte Charlie und starrte mich an.
    Â»Ich bin mir hundertprozentig sicher, was Edward angeht«, sagte ich unerschrocken.
    Â»Aber gleich heiraten? Warum die Eile?« Jetzt schaute er mich wieder argwöhnisch an.
    Die Eile kam daher, dass für mich mit jedem verdammten Tag die Neunzehn näher rückte, während Edward in der Vollkommenheit eines Siebzehnjährigen verharrte. Nicht dass das für mich ein Grund zum Heiraten gewesen wäre, aber es musste sein, weil ich mit Edward einen verzwickten Kompromiss geschlossen hatte, um endlich ans Ziel zu gelangen – um von einer Sterblichen in eine Unsterbliche verwandelt zu werden.
    Aber das konnte ich Charlie nicht erklären.
    Â»Wir werden doch im Herbst zusammen nach Dartmouth gehen, Charlie«, erinnerte Edward ihn. »Und ich würde das gern, nun ja, so machen, wie es sich gehört. So bin ich erzogen worden.« Er zuckte die Achseln.
    Da übertrieb er nicht, die Moralvorstellungen waren zu Edwards Zeit wirklich ziemlich streng gewesen.
    Charlie verzog ein wenig den Mund. Als suchte er nach einem möglichen Gegenargument. Aber was hätte er sagen sollen? Mir wäre es lieber, ihr würdet erst noch ein bisschen in Sünde leben? Er war mein Vater, ihm waren die Hände gebunden.
    Â»Ich wusste, dass es so kommen würde«, murmelte er vor sich hin und runzelte die Stirn. Dann wurde seine Miene plötzlich ganz ruhig und ausdruckslos.
    Â»Dad?«, fragte ich ängstlich. Ich schaute verstohlen zu Edward, der ebenfalls Charlie ansah, doch auch seine Miene konnte ich nicht deuten.
    Â»Ha!«, machte Charlie unvermittelt. Ich fuhr auf dem Sofa in die Höhe. »Hahaha!«
    Fassungslos starrte ich Charlie an, der sich vor Lachen krümmte, sein ganzer Körper schüttelte sich.
    Ich schaute zu Edward, der natürlich schon wusste, warum Charlie so lachte, aber Edward hatte die Lippen fest zusammengepresst, als müsste er selbst ein Lachen unterdrücken.
    Â»Okay, na gut«, stieß Charlie hervor. »Heirate.« Ein weiterer Lachkrampf schüttelte ihn. »Aber …«
    Â»Was aber?«, sagte ich.
    Â»Aber du sagst es deiner Mutter! Von mir erfährt Renée kein Wort! Das überlasse ich gern dir!« Er brach in schallendes Gelächter aus.
    Mit der Hand am Türgriff hielt ich lächelnd inne. Keine Frage, damals hatten seine Worte mir Angst gemacht. Das war wie ein Todesurteil: es Renée erzählen zu müssen. Früh zu heiraten stand auf ihrer Liste möglicher Schandtaten noch weiter oben, als Hundebabys in kochendes Wasser zu werfen.
    Wer hätte ahnen können, wie sie reagieren würde? Ich bestimmt nicht. Und Charlie ganz sicher auch nicht. Alice vielleicht, aber ich hatte nicht daran gedacht, sie zu fragen.
    Â»Tja, Bella«, hatte Renée gesagt, nachdem ich die Worte » Mom, ich werde Edward heiraten « mühsam herausgestammelt hatte. »Ich bin fast ein bisschen beleidigt, dass du so lange damit gewartet hast, es mir zu sagen. Die Flüge werden doch immer teurer, je später man bucht. Oooh«, sagte sie dann besorgt. »Ob

Weitere Kostenlose Bücher