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Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hierher gekommen?!
    Ich wollte kein Monster sein! Ich wollte nicht all die harmlosen jungen Leute im Raum töten! Ich wollte nicht alles verlieren, was ich mir in einem Leben voller Entsagung und Selbstverleugnung aufgebaut hatte!
    Das durfte nicht geschehen. Sie würde mich nicht dazu bringen.
    Der Geruch war das Problem, der grauenhaft verlockende Geruch ihres Bluts. Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe zu widerstehen ... wenn mir nur ein frischer Wind den Kopf durchpusten würde.
    Bella Swan warf ihr langes, dickes mahagonifarbenes Haar in meine Richtung.
    War sie verrückt? Das war ja, als wollte sie das Monster ermutigen! Es verspotten.
    Es kam keine freundliche Brise, die den Geruch fortgeweht hätte. Bald war alles verloren.
    Nein, es kam keine hilfreiche Brise. Aber ich musste ja nicht atmen.
    Ich hielt die Luft in meinen Lungen an; die Erleichterung war sofort zu spüren, doch sie war nicht vollkommen. Ich hatte immer noch die Erinnerung an den Geruch im Kopf und den Geschmack hinten auf der Zunge. Selbst auf diese Weise würde ich nicht lange widerstehen können. Eine Stunde vielleicht. Eine Stunde. Lange genug, um diesem Raum voller Opfer zu entkommen, Opfer, die vielleicht keine Opfer sein mussten. Wenn ich eine kleine Stunde widerstehen konnte.
    Es war ein unangenehmes Gefühl, nicht zu atmen. Mein Körper brauchte keinen Sauerstoff, doch es lief meinen Instinkten zuwider. In Stresssituationen verließ ich mich mehr auf meinen Geruchssinn als auf die anderen Sinne. Er leitete mich bei der Jagd, er warnte mich bei Gefahr. Mir begegnete nicht oft etwas, das so gefährlich war wie ich, aber der Selbsterhaltungstrieb war bei meinesgleichen ebenso stark wie bei normalen Menschen.
    Es war unangenehm, aber auszuhalten. Jedenfalls erträglicher, als sie zu riechen und nicht die Zähne in diese zarte, dünne, durchsichtige Haut zu schlagen und das heiße, strömende, pulsierende …
    Eine Stunde! Nur eine Stunde. Ich durfte nicht an den Geruch denken, nicht an den Geschmack.
    Das stille Mädchen beugte sich vor, so dass sich ihre Haare über ihre Mappe ausbreiteten. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, konnte nicht versuchen, die Gefühle in ihren klaren, tiefen Augen zu lesen. Hatte sie deshalb ihre Haarpracht zwischen uns ausgebreitet? Um diese Augen vor mir zu verbergen? Aus Angst? Aus Schüchternheit? Um ihre Geheimnisse vor mir zu verstecken?
    Mein anfänglicher Ärger darüber, von ihren lautlosen Gedanken ausgeschlossen zu sein, verblasste angesichts des Verlangens und des Hasses, die mich jetzt beherrschten. Denn ich hasste diese zerbrechliche Kindfrau, hasste sie mit der ganzen Inbrunst, mit der ich mich an mein altes Ich klammerte, an die Liebe zu meiner Familie, an meine Träume, ein Besserer zu sein, als ich war ... Sie zu hassen, das zu hassen, was sie in mir auslöste – das half ein wenig. Der anfängliche Ärger war schwach gewesen, aber auch er half ein wenig. Ich klammerte mich an jedes Gefühl, das mich von der Vorstellung ablenkte, wie sie schmecken würde …
    Hass und Ärger. Ungeduld. Ging diese Stunde denn nie vorbei?
    Und wenn die Stunde vorbei war … dann würde sie aus dem Klassenzimmer gehen. Und was würde ich tun?
    Ich könnte mich vorstellen. Hallo, ich bin Edward Cullen. Darf ich dich zu deinem nächsten Kurs begleiten?
    Sie würde Ja sagen. Das wäre die normale, höfliche Reaktion. Auch wenn sie bereits Angst vor mir hatte, was ich vermutete, würde sie der Konvention folgen und mitkommen. Es dürfte ein Leichtes sein, sie in die Irre zu führen. Ein Zipfel des Waldes ragte wie ein Finger bis an den Parkplatz heran. Ich könnte sagen, ich hätte ein Buch im Auto vergessen …
    Würde sich jemand daran erinnern, dass ich der Letzte war, mit dem sie gesehen wurde? Es regnete, wie üblich; zwei dunkle Regenjacken, die sich in die falsche Richtung bewegten, würden kein allzu großes Aufsehen erregen, sie würden mich nicht verraten.
    Nur dass ich heute nicht der Einzige war, der sich für Bella Swan interessierte – wenn auch brennender als alle anderen. Vor allem Mike Newton entging keine ihrer Bewegungen, als sie auf ihrem Stuhl herumrutschte – sie fühlte sich unbehaglich in meiner Nähe, wie es jedem gehen würde und wie ich es schon geahnt hatte, bevor ihr Geruch jedes freundliche Mitgefühl zerstörte. Mike Newton würde es auffallen, wenn sie den Raum mit mir verließ.
    Wenn ich es eine Stunde aushielt, schaffte ich es dann auch zwei?
    Der brennende Schmerz ließ

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