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Belsazars Ende

Titel: Belsazars Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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sagte van Appeldorn. »Du bist gesehen worden auf der Tiergartenstraße. Wo kamst du her? Wo wolltest du hin?«
    »Ach, Scheiße! Ich war bei dem Popen da unten anne Kavarinerstraße. Da sind wer doch öfters.«
    »Und wo wolltest du hin?«
    »Pennen!«
    Van Appeldorn ging langsam zurück zu seinem Sitzplatz. »Und wo wolltest du pennen?«
    Mülders stand ächzend auf und schlurfte zur Tür. »Kann ich wohl bitte ein Glas Wasser kriegen?« fragte er nach draußen, »Und eine Zigarette?«
    Es dauerte eine Zeit, bis ihm beides gebracht wurde. Er wartete an der Tür.
    »Also«, meinte van Appeldorn, »wo hast du Platte gemacht?«
    »Ich muß ma’ ebkes pissen.«
    Sie warteten über fünf Minuten, dann kam Mülders zurück, schlorrte zu seinem Bett und ließ sich fallen.
    »Wo hast du Platte gemacht?« fragte jetzt Toppe. »Da unten gibt es überhaupt keine Neubauten.«
    »Hinter die Muschel an Forstgarten.«
    »Bist du direkt da hin?«
    »Glaub’ wohl..«
    Van Appeldorn stand wieder auf. »Wir können die Geschichte abkürzen. Hör zu, Mülders, wir wissen, daß du bei van Velden im Haus warst.«
    »Wie? Wat?« Mülders war die personifizierte Verwirrung.
    »Tja, wir haben deine Fingerabdrücke am Kühlschrank gefunden, wo du die Salami rausgeholt hast.«
    »Kann ga’ nich’«, sagte Mülders empört. »Ich hab’ doch Handschuhe angehabt.«
    Van Appeldorn grinste nett. »Außerdem haben wir Abdrücke von diesen Schuhen hinten im Garten. Du hättest dir besser ein Paar neue besorgt. Also, Mülders, am Kanthaken haben wir dich sowieso.«
    »Is’ ja gut. Ich war im Haus. Hab’ Streichhölzer gebraucht.«
    Toppe lachte. »Und wie bist du reingekommen?«
    »Die Haustür stand los.«
    »Und dann?«
    »Dann bin ich inne Küche.«
    »Küche?«
    »Ich hatte Schmacht, Mann! Außerdem hat ich kein Feuer für meine Fluppen.«
    »Hattest du keine Angst, daß dich einer erwischt?«
    »Nö. Ich hab’ doch vorher hinten durch et Fenster gekuckt inne Werkstatt. Da war keiner. Un’ sons’ war alles dunkel. Un’ da denk ich: kuckste ma’ rein.«
    »Alles klar«, schaltete sich van Appeldorn wieder ein. »Dann bist du in die Werkstatt gegangen. Und was war dann?«
    »Wie ich reinkomm’, sitzt der Kerl da am Schreibtisch.«
    »Wie? Ich denke, da war keiner.«
    »War ja au’ nich’, wie ich durch et Fenster gekuckt hab’! Ich weiß au’ nich’, wo der auf ei’ma’ herkam. Die Bude war leer gewesen.«
    »Saß der da einfach nur?«
    »Nee, der war wat am schreiben,«
    »Und dann?«
    »Da stand so ’ne Flasche, un’ da hab’ ich dem die übergezogen. Nich’ doll!«
    »Nicht doll? Der Mann ist tot!«
    »Dat kann nich’! Ich hab’ doch extra bloß mit de Seite.. Die Flasche war ja nich’ ma’ kaputt. Die habbich doch no’ wieder auf ’n Tisch getan.«
    »Tja, der Mann ist tot.«
    »Tschuldigung! Muß ma’ pinkeln.«
    Damit verschwand Mülders wieder.
    Van Appeldorn packte die Schreibmaschine aus und spannte ein Blatt ein. Sie mußten sich die Aussage gleich unterschreiben lassen.
    Toppe starrte vor sich hin. Ohne den Aufprall gegen die Wand hätte der Schlag mit der Flasche vielleicht nicht ausgereicht. Und ohne den Schlag mit der Flasche..?
    Mülders kam wieder zurück. Er blieb an der Tür stehen und kratzte sich zwischen den Beinen. »Wat ich ja bis heut’ nich’ versteh’: ich hau’ dem eins über die Rübe, un’ keine zwei Minuten später sind die Bullen da.«
    »Die Bullen?« fragte Toppe.
    »Ja! Tatütata vor ’m Haus.«
    »Was hast du gerade gemacht, als die kamen?«
    »Ich war am Schrank am fummeln. Der war zu. Aber sons’ sah et da vielleich’ aus! Wie ’m Saustal!! Alles floch da rum, un’ Papier auf de Erde un’ Zeuch. Wie ich die Bullen hör’, bin ich abgehauen.«
    »Hintenrum«, stellte Toppe fest.
    »Ja, klar! Vorne ging do’ nich’. Aber umgebracht habbich den nich’, dat sach ich euch.«
    »Wo hattest du eigentlich die Sektflasche her?«
    »Außem Kühlschrank, aber ging nich’ mehr inne Tasche.«
    Van Appeldorn fing an zu tippen.
    »Ich hab’ den nich’ umgebracht. Kaltgemacht habbich den nich’«, wiederholte Mülders von Zeit zu Zeit und zitterte vor sich hin.
    Toppe ging zum Fenster. Der obere Teil war durchsichtig. Wenn man sich auf die Zehenspitzen stellte, konnte man hinaussehen. Himmel, ein paar nasse, schwarze Baumkronen.
    Er wollte nicht denken.
    Ein Ratsch. »So, das hätten wir. Lies das durch und dann unterschreib hier!«
    Mülders unterschrieb, ohne vorher zu

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