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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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du hast, nur ein kleiner Kratzer.“ Der tadelnde Unterton in ihrer Stimme rührte daher, dass sie sich Sorgen machte, aber sie war sich nicht sicher, ob ihm das klar war.
    „So ungefähr“, sagte er mit einem leichten Schulterzucken, „aber sie musste verbunden werden, bevor ich losfahren konnte.“
    „Und jetzt hast du den Verband nass gemacht. Du hast Glück, wenn sich die Wunde nicht entzündet.“
    Er berührte sacht mit den Fingerspitzen ihren Oberschenkel, wo sich auf der braunen Haut ein langer blutiger Kratzer abzeichnete. „Dasselbe könnte ich von dir sagen.“
    „Na ja“, sagte sie und warf einen Blick über die Schulter, „ich musste Muriel entkommen. Sie war nicht … sie ist nicht ganz …“
    „Richtig im Kopf?“ vermutete er grimmig.
    „Kann gut sein. Was glaubst du, was jetzt mit ihr passiert?“
    „Nichts Erfreuliches. Roan und Kane werden sich darum kümmern. Mit Frank ist es eine andere Sache.“
    „Ich glaube nicht, dass er mit dem Herzen dabei war. Nicht richtig, jedenfalls. Er ist ein guter Schütze. Er hätte mich zwei Mal töten können, aber er hat es nicht getan.“
    „Du kannst ja ein gutes Wort für ihn einlegen“, schlug Luke ruhig vor. „Wenn du es willst.“
    Sie schaute auf ihre Hände, die das Handtuch umklammerten. „Ich weiß nicht. Irgendwie tut er mir trotz allem Leid. Er lebt schon viele Jahre mit seiner Schuld, und er wird ihr nicht entkommen, ebenso wenig wie Mary Ellen entkommen konnte.“
    „Nein, das wird er nicht“, erwiderte Luke und schaute weg.
    April wollte nicht, dass Luke zu viel über Mary Ellen nachgrübelte, deshalb sagte sie unvermittelt: „Muriel wollte mein Buch. Sie hat mein Manuskript gestohlen und von mir verlangt, dass ich es in der Hütte zu Ende schreibe, und dann wollte sie es unter ihrem Namen veröffentlichen. Ich habe es im Herd verbrannt.“
    „Die Geschichte über die Benedicts?“ fragte er und runzelte überrascht die Stirn. Dann wurde sein Gesicht wieder glatt. „Du hast sie zu Hause immer noch auf deiner Festplatte. Du kannst sie dir jederzeit wieder ausdrucken.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich das will.“
    „Aber du hast so lange daran gearbeitet.“
    Es war tröstlich, dass er wusste, wie viel Arbeit sie in dieses Projekt investiert hatte. „Ich weiß, aber es kommt mir irgendwie nicht mehr richtig vor. Davon abgesehen, habe ich eine neue Idee. Was hältst du von einer Serie mit Helden, die echte Südstaatengentlemen sind, großartige Männer vom Land, die in wunderschönen alten Südstaatenhäusern an einem See leben, hinter dem sich ein riesiges Sumpfgebiet erstreckt, Männer, die zu allem bereit sind … wenn es nur aus dem richtigen Grund geschieht.“
    „April“, begann er.
    „Man könnte es vielleicht sogar verfilmen. Ich sehe es schon richtig vor mir. Und im Abspann singt dann eine Sängerin den Song über diesen Mann, der schon immer ihr Held war. Wäre das nicht großartig?“
    „Absolut großartig“, sagte er vorsichtig.
    „Es gefällt dir nicht?“ fragte sie mit unschuldigem Augenaufschlag.
    „Kommt ganz darauf an.“
    „Worauf?“
    „Wo du recherchierst. Und wer darin vorkommt. Solange du nicht zu viele Familiengeheimnisse ausplauderst.“
    „Traust du mir das denn zu?“ Sie warf ihm durch die Wimpern einen langen Blick zu.
    „Dir kann man nicht trauen.“
    Sie fuhr ihm mit den Fingerspitzen über die Brust, dann legte sie ihm die Hände um den Hals und verschränkte ihre Finger in seinem Nacken. „Ich wüsste nicht, warum“, sagte sie. „Ich vertraue dir jedenfalls.“
    Er lehnte sich ein bisschen zurück und schaute sie forschend an. „Tust du das wirklich?“
    „Ja“, antwortete sie. Dann holte sie tief Atem, bevor sie hinzufügte: „Aber noch mehr liebe ich dich. Auch wenn es vielleicht ein bisschen seltsam erscheint, liebe ich dich doch schon viel länger.“
    „April, du …“ Er unterbrach sich, dann nahm er erneut Anlauf. „Das sagst du jetzt aber nicht nur, weil …“
    Sie hob eine Augenbraue. „Weil was? Meinst du aus Dankbarkeit, weil du mich so … so heldenhaft gerettet hast?“
    „So ähnlich.“
    Er war verwundbar, das sah sie ganz deutlich. Und sie sah auch, wie nötig er es brauchte, dass sie ihm in Worten sagte, was sie fühlte. Mit einem langsamen Lächeln sagte sie: „Kann sein. Weil du mein Held bist, weißt du. Das warst du schon immer und wirst es immer sein.“
    „Ich bin nur ein ganz normaler Mann mit all seinen Schwächen und

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