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Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann"

Titel: Benedict-Clan "Der Mitternachtsmann" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ohrenbetäubenden Dröhnen zerrissen. Weißes Licht flammte auf, verdrängte die Nacht und blendete sie so stark, dass sie nichts mehr sehen konnte.
    Sie verspürte keinen Schmerz, keine Todesangst. Eben noch war sie ganz allein gewesen und hatte sich abgestrampelt, um sich über Wasser zu halten. Gleich darauf fühlte sie sich geborgen und warm. Sie schwebte, getröstet und zufrieden, eng umschlungen von einem Schutzwall, nach dem sie sich, ohne es zu wissen, ihr ganzes Leben lang gesehnt und den sie doch nie gefunden hatte. Friede kam über sie und erquickte ihre Seele, mit Ausnahme eines kleinen entfernten Winkels, in dem sie es bereute, dass sie es am Ende doch nicht geschafft hatte, zu Luke zu kommen.
    Zu Luke, der ihr ganzes Leben lang ihr einziger Held gewesen war.
    „Du kannst das Tau loslassen. Ich halte dich.“
    Die tiefe Stimme war dicht neben ihrem Ohr. Luke …
    Sie zuckte dermaßen zusammen, dass sie ihm entglitt und unterging. Sie schluckte eine große Portion Seewasser und kam prustend wieder hoch, wobei sie sich hilflos an eine harte, intim vertraute Schulter klammerte. Luke grinste sie an und hielt sie fest, während hinter ihm der Umriss eines Flugboots aufragte und jenseits davon ein Polizeiboot mit Scheinwerfern an jedem Ende, deren gleißender Strahl das Wasser und die Hütte erhellte.
    Dort war Roan, der Frank und Muriel mit seiner Waffe in Schach hielt. Weiter draußen auf dem See zogen noch mehr Boote langsam ihre Runden, sie schaukelten mit ihren auf die Hütte gerichteten Scheinwerfern auf dem Wasser, und die Männer hatten ihre Gewehre im Anschlag. Der Benedict-Clan, dachte sie, die hinterwäldlerischen Benedicts, die immer mit geballten Fäusten und flammenden Augen zur Stelle waren, wenn einer der ihren einen Hilferuf losgeschickt hatte.
    Glück sprudelte in ihr hoch und brach sich in einem heiseren Lachen Bahn. Mit halb erstickter Stimme rief sie aus: „Du hast mich gefunden!“
    „Ja, sicher, Sweetheart“, gab Luke gedehnt mit leuchtenden Augen und dem typischen Benedict-Selbstvertrauen zurück. „Habe ich es dir nicht versprochen?“
    Darauf hatte April in diesem Moment keine Antwort. Erst eine kleine Weile später, nachdem man sie in das Flugboot gehievt und ihr ein uraltes Badetuch um die Schultern gelegt hatte, das stark nach Insektenschutzmittel und Fisch roch, fragte sie völlig verdutzt: „Aber wie? Wie hast du das geschafft?“
    „In einem Prozess der Eliminierung“, sagte Luke, während er seine Aufmerksamkeit von Roan und den anderen, die Frank und Muriel entwaffneten, abwandte und auf sie richtete.
    „Und das heißt?“
    „Ich war mir fast sicher, dass Frank etwas damit zu tun hat. Derjenige, der uns entdeckt hat, musste jemand sein, der sich in den Sümpfen ganz genau auskennt. Roan war bei seinem Wohnwagen, aber Frank war nicht da. Dann rief er Clay an – unseren Limofahrer, den Naturfotografen, erinnerst du dich? Clay fiel ein, dass Frank Mitglied in dem Jagdclub ist, der diese Hütte benutzt. Aber es gab immer noch ein paar andere Möglichkeiten, deshalb bat ich den Clan, sie zu überprüfen. Und als wir hier Rauch aus dem Schornstein aufsteigen sahen, waren wir uns ziemlich sicher, dass wir auf einer heißen Spur waren.“
    „Jetzt verstehe ich, dass es eine Weile gedauert hat.“
    „Tatsächlich haben wir das Versteck schon heute früh gefunden, aber wir haben es nicht gewagt, die Hütte zu stürmen, aus Angst, dass dir etwas passieren könnte. Eigentlich wollte ich mich nach Mitternacht anschleichen, um die Lage zu peilen und einen Weg zu finden, dich rauszubringen. Aber dieser Plan hat sich in dem Moment, in dem der erste Schuss fiel, von selbst erledigt.“
    „Ich war … ich war mir nicht sicher, ob ich es mir leisten kann, noch länger zu warten.“
    Er lächelte. „Du hast deine Sache prima gemacht. Ich schätze, du hättest uns gar nicht gebraucht.“
    „Sag das nicht! Ich war am Ende.“ Er hatte damit sagen wollen, dass sie ihn nicht gebraucht hatte, und das war überhaupt nicht wahr. Sie legte ihm beschwörend eine Hand auf die Brust. Ihre Finger spürten etwas Dickes unter seinem T-Shirt, einen Druckverband. Erschrocken sagte sie: „Du bist wirklich verletzt. Ich hatte so Angst … wie bist du in die Stadt gekommen?“
    „Auf dem Pontonboot ist ein SOS-Funkgerät installiert, und ich hatte Roan gebeten, es zu überwachen. Er kam sofort raus und hat mir geholfen. Es war alles kein Problem.“
    „Aha. Und vermutlich ist die Schusswunde, die

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