Berauscht von so viel Glueck
werden Ihnen die gleiche Antwort geben.” Wieder sah er sie nicht an.
“Warum? Gibt es sonst niemanden?”
“Selbst wenn es in Cactus jede Menge arbeitswütiger Babysitter gäbe, würden Sie immer die gleiche Antwort erhalten.” Er begann die Schrauben zu sortieren.
“Soll das heißen, Jessica, Melanie und Alex haben sich mit Florence verschworen?” fragte Samantha ungläubig.
Er erhob sich. “Sie glauben mir nicht? Ich würde Ihnen eine Wette anbieten, aber es wäre schade um Ihr Geld.”
Sie starrte in seine haselnussbraunen Augen, bis sie beinahe vergaß, worüber sie gerade sprachen. Hastig wandte sie sich ab.
“Ich nehme die Wette an, denn ich glaube Ihnen nicht.”
“Okay. Ich biete eine Stunde kostenlose Rechtsberatung, Sie schicken mir für meinen nächsten Arztbesuch keine Rechnung.”
“Sind Sie oft krank?” Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass er ein Mann war, der mit jedem Wehwehchen zum Arzt rannte. Er sah viel zu fit aus. Und viel zu sexy.
“Nein. Ich war schon lange nicht mehr bei Doc.”
“Und ich habe schon lange keinen Anwalt mehr gebraucht”, versicherte sie ihm.
“Also haben Sie ein Testament, in dem geregelt ist, wer sich um Cassie kümmern wird?”
Zu seinem Erstaunen zuckte sie zusammen und kehrte ihm den Rücken zu. “Samantha? Sie haben doch festgelegt, wer das Sorgerecht für Ihr Baby bekommt, oder?”
Sie ging zur Tür. “Ich muss die Küchenschränke einräumen.”
Er hielt sie am Arm fest. Und sofort durchströmte ihn das, was er vorhin schon gespürt hatte. Er war wie ein leichter, erregender Stromschlag, aber er ignorierte es.
“Samantha, Sie wissen, wie wichtig es ist. Ich sorge stets dafür, dass meine Mandanten auf alles vorbereitet sind. Und dass Ihr Kind noch sehr klein ist…”
“Das ist mir klar!” unterbrach sie ihn.
“Warum haben Sie sich dann noch nicht darum gekümmert?”
Wütend riss sie sich los. “Das werde ich. Aber nicht jetzt.”
“Leben Ihre Eltern? Haben Sie Familie?”
“Meine Eltern leben noch, aber sie sind … alt. Und sie leben in Boston. Sie haben Cassie erst einmal gesehen.”
“Und Cassies Vater? Würde er nicht…”
“Nein!”
Er fragte nicht nach. Vermutlich war der Vater der Verlobte, den sie erwähnt hatte. Wenn die Trennung unschön gewesen war, konnte er verstehen, dass sie ihm Cassie nicht anvertrauen wollte.
Samantha ging auf und ab.
“Ich wollte Sie nicht aufregen”, versicherte Mac. “Es war eine kindische Wette. Obwohl ich weiß, dass ich sie gewinne, werde ich für Sie ein Testament aufsetzen.”
“Danke.” Sie holte so tief Luft, dass sein Blick sich wie von selbst auf einen bestimmten Teil ihrer Anatomie richtete. Nach einigen Sekunden bemerkte sie es.
“Okay?” fragte er rasch.
“Natürlich. Das ist großzügig von Ihnen.”
Sie ging wieder in Richtung Tür, und als Mac sich gleichzeitig dem Kinderbett zuwandte, stießen sie zusammen.
Sie taumelte, er packte ihre Schultern und erneut fühlte er das intensive Vergnügen, das die Berührung mit sich brachte.
Ihre Blicke trafen sich, und ihm ging auf, dass sie es auch spürte. “Wir scheinen eine physische Anziehungskraft aufeinander auszuüben”, sagte er ein wenig hölzern.
“Mehr ist es nicht. Eine physische Reaktion”, erwiderte sie atemlos.
“Ja. Sagen Sie Tante Florence nichts davon. Sie wäre außer sich”, bat er und atmete ihren Duft ein, etwas Blumiges, das ihn an den Frühling denken ließ.
“Nein … nein, natürlich nicht. Es hat nichts zu bedeuten.”
“Absolut nichts”, erwiderte er und zog sie näher, bis er ihren Körper an seinem spürte, von den Schultern bis zu den Schenkeln.
5. KAPITEL
“Oh, Entschuldigung”, sagte Tuck Langford von der Tür her.
Mac und Samantha sprangen auseinander. Obwohl seine Wangen gerötet waren, tat Mac, als wäre nichts geschehen.
“Komm herein, Tuck. Wir haben Arbeit.”
“Sie müssen Alex’ Mann sein”, begrüßte Samantha ihn mit ausgestreckter Hand. “Ich bin Samantha Collins, die neue Ärztin Ihrer Frau.”
Mac runzelte die Stirn. Samantha klang gefasst und selbstsicher. War ihr denn nicht klar, dass er sie fast geküsst hätte? Oder war es ihr egal? Aber ihm war es nicht egal.
Florence sollte nicht glauben, dass sie gewonnen hatte.
“Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Dr. Collins”, erwiderte Tuck lächelnd.
“Nennen Sie mich Samantha. Und danke für Ihre Hilfe.” Sie nickte ihm zu und ging an ihm vorbei zur Treppe.
Tuck starrte
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