Berauscht von so viel Glueck
hat sie wirklich unglaubliche Augenbrauen, und sie sehen aus wie deine.”
O Gott, dachte Samantha. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie fühlte, wie ihr heiß wurde. Sofort nahm sie ihr Kind und wandte sich zum Wagen. “Wir müssen Cassie aus der Hitze bringen.” Und fort von Mac Gibbons, setzte sie in Gedanken hinzu.
“So heiß ist es nicht”, protestierte er.
Sie ignorierte ihn. “Florence, macht es Ihnen etwas aus?”
“Nein, überhaupt nicht. Dir kleiner Liebling soll sich doch wohl fühlen. Aber ich muss Sie warnen, Die anderen drei werden Cassie bestimmt auch halten wollen.”
“Wer kommt denn noch?” fragte Mac.
“Edith, Ruth und Mabel. Ich möchte, dass Samantha sie kennen lernt.”
Florence öffnete die Fahrertür, Mac die Beifahrertür. Als Samantha einstieg, warf er einen Blick auf Cassies Gesicht und runzelte unwillkürlich die Stirn.
“Sie sehen aus wie meine”, murmelte er. “Die Augenbrauen, meine ich.”
“Sind Sie der Einzige, der buschige Brauen hat?” Samantha konnte nur hoffen, dass sie normal klang.
“Wohl kaum. Aber es liegt in der Familie. Mein Dad und mein Onkel hatte beide solche Augenbrauen wie ich.”
Ihr Mund war plötzlich trocken, und Samantha befeuchtete sich die Lippen. “Keine Mädchen mit solchen Brauen?”
“Ich weiß es nicht. Wir haben fast nur Jungen.”
“Aha. Nochmals danke, dass Sie Cassie gehalten haben.”
“Kein Problem. Lassen Sie sich das Mittagessen schmecken.”
Seine Augen verengten sieh.
Samantha ahnte, woran er dachte. Sie wollte ihm sagen, dass sie bereits mit Florence über seine Warnung gesprochen hatten.
Aber sie war nicht sicher, ob seine Tante sie ernst genommen hatte.
“Schließ die Tür, Mac”, bat Florence. “Wir wollen uns nicht verspäten.”
Mac wünschte ihnen einen schönen Tag, und Florence fuhr los. Ihr Haus lag direkt neben dem, das Samantha gekauft hatte.
Samantha hatte es bisher nur auf Fotos gesehen. Sie lächelte zufrieden, als es in Sicht kam.
“Haben Sie schon Schlüssel?” fragte Florence.
“Ja. Wenn Sie nichts dagegen habe … Ich meine, ist noch Zeit?”
“Natürlich. Ich schlage vor, wir bringen Cassie erst einmal zu Celia, dann können Sie sich in Ruhe umsehen.”
Eine Stunde später fühlte Samantha sich in Cactus schon ein wenig heimischer. Das Haus war perfekt für Cassie und sie. Es war geräumig, und vielleicht würde sie sogar noch Möbel kaufen müssen.
Edith Hauk empfahl ihr sofort das Geschäft ihrer Schwiegertochter. Auch die anderen Frauen machten sinnvolle Vorschläge, und Samantha war ihnen für den herzlichen Empfang sehr dankbar.
Cassie wurde von allen gehalten und liebkost und schlief schnell ein. Samantha war froh, dass die drei Ladys bald eigene Enkelkinder bekommen würden.
Nur Florence machte ihr Sorgen. Sie behandelte Cassie, als wäre sie ihre Enkelin. Ihre besitzergreifende Art weckte in Samantha Zweifel, ob die Entscheidung, Cassie in ihre Obhut zu geben, richtig gewesen war.
“Sie ist so süß”, schwärmte Mabel zum mindestens fünften Mal.
“O ja, das ist sie. Und sie hat sich sofort mit Mac angefreundet”, verkündete Florence mit einem zufriedenen Lächeln.
Als es an der Tür läutete, eilte Celia nach vorn, und die Ladys unterhielten sich weiter über Cassie - bis Celia mit einem Dutzend roter Rosen in einer Vase zurückkehrte.
“Du meine Güte”, entfuhr es Edith Hauk. “Wer ist die Glückliche?”
Alle sahen Samantha an, doch die schüttelte den Kopf. “Ich kann es nicht sein.”
Florence stellte die Vase auf den Tisch. Dann nahm sie die beigefügte Karte. “Da steht ja mein Name drauf.” Sie las sie und errötete.
Florence räusperte sich. “Von Doc. George. Wir hatten gestern Abend eine kleine Auseinandersetzung, und er möchte sich entschuldigen. ” Sie stand wieder auf, stellte die Vase auf die Anrichte und legte die Karte in eine Schublade.
“Willst du sie uns nicht vorlesen?” fragte Mabel.
“Es tut ihm Leid.” Florence setzte sich wieder und nahm einen Schluck Tee.
“Das ist eine ziemlich kostspielige Entschuldigung”, stellte Edith fest.
Florence sagte nichts. Samantha beobachtete die Freundinnen. Offenbar war sie selbst die Einzige, die ahnte, dass sich zwischen Florence und Dr. Greenfield etwas anbahnte.
“Seit wann ist Nancy jetzt tot?” fragte Mabel plötzlich.
Florence errötete noch stärker.
“Seit etwa drei Jahren, nicht wahr?” murmelte Edith.
Florence nickte und trank noch einen Schluck
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