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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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riesiger, schweigender Gipfel zu befinden, deren Ketten sich wie eine Mauer auftürmten, die am Rande der Welt den Himmel berührt. Atwoods Messungen mit dem Theodoliten hatten für die fünf höchsten Berge Werte zwischen 30000 und 35000 Fuß ergeben. Daß das Terrain vom Wind völlig leergefegt war, machte Lake offenbar Sorgen, denn daraus konnte man auf das gelegentliche Auftreten fürchterlicher Orkane schließen, die weit heftiger sein mußten als alles, was wir bis jetzt erlebt hatten. Sein Lager war etwas über fünf Meilen vom Fuß der jäh aufragenden Vorberge entfernt. Aus seiner Stimme konnte ich eine unbewußte Beunruhigung heraushören über eine eisige Leere von 700 Meilen hinweg -, als er darauf drängte, wir sollten uns alle beeilen, damit wir die unheimliche neue Gegend so schnell wie möglich wieder verlassen könnten. Er werde sich jetzt erst mal schlafen legen, nach einem langen Arbeitstag, der schnelles Arbeiten, Anstrengungen und Erfolge gebracht habe wie kaum einer zuvor.
    Am Morgen führte ich ein Dreiecksgespräch über Funk mit Lake und Kapitän Douglas an ihren so weit voneinander entfernten Standorten. Wir kamen überein, daß eines von Lakes Flugzeugen in mein Lager kommen sollte, um Pabodie, die fünf Mann und mich zu holen und soviel Benzin wie möglich mitzunehmen. Im übrigen konnte die Benzinfrage bis zur Entscheidung über den Vorstoß nach Osten noch ein paar Tage warten, da Lake genügend Vorräte für die Beheizung des Lagersund die Bohrungen hatte. Schließlich würden wir die Vorräte im Lager auffüllen müssen, aber falls wir den Vorstoß nach Osten aufschoben, würden wir den Treibstoff nicht vor nächstem Sommer brauchen, und in der Zwischenzeit würde Lake ein Flugzeug losschicken müssen, um eine direkte Flugverbindung zwischen seinen neuen Bergen und dem McMurdo-Sund ausfindig zu machen.

    Pabodie und ich trafen die Vorbereitungen, um unser Lager für kurze Zeit oder, falls nötig, auch für länger zu schließen. Sollten wir in der Antarktis überwintern, würden wir wahrscheinlich von Lakes Lager direkt zur Arkham fliegen, ohne an diese Stelle zurückzukehren. Einige unserer kegelförmigen Zelte waren schon mit Blöcken von Preßschnee befestigt worden, und jetzt beschlossen wir, das Lager endgültig in einen permanenten Stützpunkt zu verwandeln. Da die Expedition reichlich mit Zelten versorgt war, hatte Lake in seinem Lager alles, was er brauchen würde, selbst nach unserer Ankuft. Ich gab durch, daß Pabodie und ich nach einem Tag Arbeit und einer Nacht Schlaf für den Flug nach Nordwesten bereit sein würden.
    Von 4 Uhr nachmittags an wollte uns die Arbeit jedoch nicht mehr so recht von der Hand gehen, denn etwa von diesem Zeitpunkt an gab Lake in höchster Aufregung Berichte über ganz außerordentliche Entdeckungen durch. Sein Arbeitstag hatte nicht sonderlich vielversprechend begonnen, da eine Überprüfung der fast eisfreien Felsenoberflächen vom Flugzeug aus ein völliges Fehlen jener archäischen und urzeitlichen Formationen ergeben hatte, nach denen er suchte und die einen so wesentlichen Bestandteil der gigantischen Gipfel bildeten, die in verlockend geringer Entfernung vom Lager emporragten. Die meisten Gesteinsarten waren offenbar jurassischer Sandstein und permischer und triassischer Schiefer, dazwischen an einigen Stellen zutage liegende, glänzend schwarze Formationen, die wie harte, schieferige Kohle aussahen. Das alles entmutigte Lake, dessen Pläne sich ausschließlich um die Förderung von Proben drehten, die älter als 500 Millionen Jahre waren. Ihm wurde klar, daß, wollte er an die urzeitliche Schieferader herankommen, in der er die sonderbaren Abdrücke gefunden hatte, eine längere Exkursion mit den Schlitten von diesen Vorbergen zu den steilen Abhängen der gigantische n Berge selbst nötig sein würde. Trotzdem hatte er beschlossen, als Teil des allgemeinen Programms der Expedition an Ort und Stelle einige Bohrungen durchzuführen; dementsprechend ließ er den Bohrturm aufbauen und teilte fünf Mann für die Bohrarbeit ein, während die übrigen das Lager fertig aufbauten und das Flugzeug reparierten. Für die ersten Probebohrungen war das weichste Gestein ausgewählt worden, das zu sehen war ein Sandstein ungefähr eine Viertelmeile vom Lager entfernt; die Arbeit ging flott voran, und man brauchte kaum zusätzliche Sprengungen vorzunehmen. Etwa drei Stunden später, gleich nachdem der Knall der ersten größeren Sprengung verhallt war,

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