Besessen von dir
ich fühlte mich schon geschmeichelt.”
“Aha!” stieß er aus, als die Anfangsmusik von West Coast Morning ertönte.
“Oh, nein”, sagte sie, und schlagartig verging ihr der Appetit, als Alan Bently in Großaufnahme in die Kamera sah.
“Da ist er. Dein Verlobter”, stellte Don gutgelaunt fest, doch Kaylie bemerkte, daß er nicht ganz entspannt war. “Was für ein Kerl! Sieh ihn dir an. Und sein Make-up ist wirklich perfekt.”
“Er ist nicht mein Verlobter”, widersprach sie genervt.
“Guten Morgen!” begrüßte Alan die Zuschauer. Seine braunen Augen blickten starr in die Kamera, und sein Lächeln wirkte leicht gezwungen. “Sicher ist Ihnen aufgefallen, daß Kaylie Mehlille heute nicht bei uns ist”, sagte er leicht bedauernd. “Und auch für den Rest der Woche wird sie nicht hier sein, weil sie leider aus persönlichen Gründen freinehmen mußte.”
“Was mußte ich?” regte Kaylie sich auf.
“Eine kranke Tante”, erklärte Don rasch und stellte das Bild etwas schärfer.
“Wie bitte?”
“Du mußt dich um deine Tante kümmern. Sie ist sehr krank.”
“Das gefällt mir gar nicht”, sagte sie und durchbohrte ihn förmlich mit ihrem Blick. “Ich habe gar keine Tante!”
Nachdenklich griff sie nach einer Scheibe Toast. “Dann mußt du Margot aber etwas anderes erzählt haben. Das mit der Tante hätte sie dir nicht abgekauft.”
“Stimmt. Deine Schwester fand es sehr romantisch, daß ich dich in ein abgelegenes Versteck entführe.”
“Dann hast du es ihr erzählt?!”
“Na klar.”
“Wenn ich die erst wiedersehe”, stieß sie zornig hervor. Ihre eigene Schwester beteiligte sich also an dieser Verschwörung!
Na, die würde was erleben!
“Margot wird mich bestimmt verteidigen”, überlegte Don laut. “Sie meinte, sie wünsche sich, daß sie auch von einem Prinzen in ein romantisches Versteck entführt werde.”
“Oh, bitte hör auf damit”, stöhnte Kaylie. Das klang wirklich stark nach ihrer Schwester. Während Kaylie in bezug auf Männer eher nüchtern war, von Don einmal abgesehen, verstieg ihre Schwester sich in romantischen Träumereien.
“Außerdem ist sie um deine Sicherheit besorgt, und sie hat mir noch verraten, daß sie Alan Bently nicht sonderlich mag.”
“Sie weiß genau, wie ich zu Alan stehe. Daran können auch irgendwelche Schmierblätter nichts ändern!”
Don widmete sich seinem Frühstück, und Kaylie
konzentrierte sich wieder auf die Sendung. Wußte Don denn nicht, daß Alan überhaupt nicht ihr Typ war? Selbst vor Jahren, als sie zusammen “Besessen” drehten und Alan Interesse an ihr zeigte, hatte Kaylie ihm unmißverständlich gesagt, er solle sie in Ruhe lassen. Damals war sie mit Don verheiratet und hatte nicht das geringste Interesse an einer Affäre. Über Alans schäbige Annäherungsversuche hatte sie nur lachen können. Alan hatte sie verstanden, und seitdem war viel Zeit vergangen.
“Der gute Alan wirkt ohne dich ganz zufrieden”, stellte Don fest und nahm einen Bissen von seinem Toast. “Er ist bestimmt selig, glaubst du nicht?”
“Hast du gehört, was er gerade gesagt hat?” erwiderte sie. “Er wird nicht alle geplanten Themen behandeln. Siehst du?”
Don hörte auf zu kauen. “Bei den Dreharbeiten zu ‘Besessen’
war er es doch, der mehr Werbung, ein höheres Gehalt und eine größere Garderobe verlangte.”
“Seit damals hat sich viel geändert.”
Dons Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Er schob seinen halbleer gegessenen Teller zur Seite. “Wenn es nicht Bently ist, wie heißt dann der Mann in deinem Leben?” Dabei berührte er ihre Fingerspitzen.
Hastig zog sie die Hand zurück. “Warum sagst du mir das nicht? Du weißt doch sonst alles über mich!” Wieso ließ er das Thema nicht einfach fallen? Sie wollte nicht zugeben, daß sie keine Beziehung hatte und daß es seit Don niemanden in ihrem Leben gegeben hatte. Die Affären, die ihr von der Presse angedichtet worden waren, hatten nie existiert. Kaylie hatte sich niemals auf einen dieser Männer eingelassen, doch das ging Don überhaupt nichts an. Vielmehr würde er seinen Gefühlen für sie noch mehr freien Lauf lassen, wenn er wußte, daß sie in keiner Weise gebunden war. Besser, er glaubte, daß sie einen Partner hatte.
“Ich muß dir etwas sagen, Kaylie”, gestand er und fuhr mit einem Finger den Rand seiner Tasse entlang.
Ihr Mund wurde trocken. “Was denn?”
Die Aufrichtigkeit, die in seinem Blick lag, war
unverkennbar. “Ich habe dich
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