Besessen von dir
Gegenteil überzeugt. Als er erfuhr, daß Sie hinter diesen Anrufen von ‘Ted’ stecken und damit seine vertraulichen Informationen weitergeleitet haben, hat er mir alles erzählt. Und im Moment”, Don beugte sich näher zu Alan, “erzählt er der Polizei, daß Sie und er die Situation von Johnstons Flucht ausgenutzt haben. Er rief sie in jener Nacht hier an, und Sie haben die Polizei in Carmel alarmiert. Warum?”
“Das habe ich nicht.”
“Ich weiß es von der Telefongesellschaft, Bently.”
Kaylie war am ganzen Körper verspannt. Alan konnte doch nicht ihr Leben in Gefahr gebracht haben!
Alan wandte sich ihr zu. Schlagartig wirkte er vollkommen verstört. Er schlug die Hände vor das Gesicht und sank in sich zusammen. “Ich wollte niemanden in Gefa hr bringen”, flüsterte er.
“Oh, Alan. Nein!” Tränen der Wut stiegen in ihr hoch. “Sag, daß du das nicht getan hast!”
“Doch”, gab er zu. Seine Worte waren kaum zu hören. “In jener Nacht rief Johnston mich hier im Sender an und hat nach dir gefragt. Ich wußte nicht, wer er war, aber ich habe es vermutet. Kurz darauf rief Henshaw an und hat mir die Neuigkeiten erzählt.”
“Warum nur?” brachte Kaylie ungläubig hervor.
“Sie haben Johnston Kaylies Adresse in Carmel gegeben”, drängte Don unnachgiebig weiter.
“Aber ich habe fast sofort danach die Polizei angerufen.”
Flehend blickte er zu Kaylie. “Ich wußte doch nicht, daß er schon auf halbem Weg zu dir war. Er muß per Anhalter
gefahren sein oder so. Ich rief Henshaw zurück und sagte ihm, ich hätte mich um alles gekümmert. Und dann schlug ich ihm einen gemeinsamen Film über Johnstons Leben vor. Ich sagte ihm, daß die Öffentlichkeit sicher gespannt auf so einen Film sei.” Er tat so, als sei die Sensationslust des Pubükums eine ausreichende Entschuldigung.
“Deshalb war er bereit, in der Show aufzutreten”, bohrte Don weiter.
“Ja. Er wollte sein Buch vorstellen und das öffentliche Interesse auf Johnston lenken.”
“Sie sollten lieber einen Anwalt anrufen, Bently”, schlug Don verächtlich vor. “Sie brauchen einen guten, zumal die Polizei hier jeden Augenblick auftauchen kann. Ich habe einen vollständigen Bericht abgegeben.” Er griff über den Tisch hinweg nach Kaylies Hand. “Laß uns von hier verschwinden.”
Ohne nachzudenken, nahm sie ihre Handtasche und stand auf. Aber mit einemmal kam ihr die Situation völlig unwirklich vor. Alan, der Mann, mit dem sie seit Jahren
zusammenarbeitete, sollte sie hintergangen und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, nur um seine Karriere zu fördern? Wie hatte sie so blind sein können?
“Kaylie”, setzte Alan an. Seine Stimme war unsicher. “Es …
es tut mir leid.”
“Mir auch”, brachte sie mühsam heraus und ließ sich von Don hinausführen. Unten in der Halle standen bereits
Polizeibeamte und zahlreiche Fotografen und Reporter. Sofort wurden ihr Mikrofone vo
r das Gesicht gehalten, und die
Kameras verfolgten Don und sie, während sie sich einen Weg nach draußen bahnten.
Don drängte die Leute von der Presse zur Seite. Er kam sich wieder wie der Leibwächter vor, der den Star an seiner Seite beschützen muß.
“Ich bin gespannt, wie sie den kleinen Mistkerl empfangen, wenn er das Gebäude verläßt”, sagte Don, als sie sich ins Auto setzten.
“Mit dem sogenannten Mistkerl arbeite ich seit Jahren zusammen.”
“Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl. Das sage ich dir als Ehemann, Leibwächter, Geliebter und Vater deiner ungeborenen Kinder.”
Er berührte ihre Hand, und Tränen traten ihr in die Augen. Ja, er hat recht, dachte sie. Er bedeutet mir alles. “Ich möchte am liebsten meine Hände um deinen Hals legen und dich würgen”, sagte sie schwach.
“Vielleicht läßt du deiner Phantasie ein bißchen mehr freien Lauf. Meine sämtlichen Körperteile stehen dir zur Verfügung.”
Verführerisch lächelte er ihr zu.
“Du weißt, was ich meine”, entgegnete sie, konnte aber ein Schmunzeln nicht unterdrücken. “Du hast versprochen, mich mein eigenes Leben führen zu lassen.”
“Aber ungeklärte Dinge wie diese Anrufe von Ted ertrage ich einfach nicht.” Er bog in die Tiefgarage des Apartmentblocks ein. “Dann gab es da noch diesen Anruf bei der Polizei, die Gerüchte in den Zeitschriften und die Rolle von Dr. Henshaw.
Das alles mußte ich einfach klären.”
***
Kaylie und Don fuhren im Fahrstuhl hinauf ins Apartment, wo Franklin sie begrüßte. Während Don den Hund
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