Besessen von dir
Telefon hatte er mitgenommen, und es gab nicht einmal einen Funksender. Noch dazu weit und breit kein Mensch in der Nähe!
***
Kaylie lief von der Küche ins Eßzimmer und durch das
Wohnzimmer in die Eingangshalle. An einer Wand stand ein riesiger gemauerter Kamin, und gegenüber boten große Fenster einen überwältigenden Blick auf die abfallenden Hügel und das Tal tief unten. Durch die Bäume konnte man dort einen Fluß glitzern sehen. Die ersten Blätter der Ahornbäume verfärbten sich bereits herbstlich, und Wildblumen blühten gelb, rosa und blau auf den Anhöhen.
“Schön, nicht?” fragte Don. Er lehnte im Türrahmen.
Kaylie fuhr herum. Eine Gänsehaut überkam sie. “Es könnte schön sein, wenn meine Situation eine andere wäre.”
“Das geht ganz leicht, Kaylie. Du mußt deine Lage nur hinnehmen und den Aufenthalt genießen.”
Sie zögerte. Es klang so einfach. Und verlockend. “Das geht nicht.”
Er zuckte nur mit den Schultern. “Dann wirst du
wahrscheinlich schreckliche Wochen vor dir haben.”
Wochen? dachte sie entsetzt. Sie mußte heute noch zurück, so schnell wie möglich. Zwei Tage konnte sie auf keinen Fall wegbleiben, geschweige denn zwei Wochen! Zum erstenmal fiel ihr die Reisetasche in seiner Hand auf. Es war ihre eigene Tasche! “Was ist da drin?” fragte sie, obwohl ihr die Antwort bereits klar war.
“Ich dachte, daß du dir vielleicht etwas anderes anziehen möchtest.”
“Aber wie…”
“Als du noch schwimmen warst”, erwiderte er und lächelte.
“Ich hatte nicht viel Ze it, deshalb habe ich einfach ein paar Sachen hineingeworfen. Die Tasche lag versteckt unter einer Plane hinten im Jeep.”
“Du hast meine Schränke durchwühlt?” fragte sie wutentbrannt, als sie sich ihn vorstellte, wie er in ihrer Unterwäsche kramte.
“Vergiß nicht, daß ich deinen Geschmack bereits kannte”, erinnerte er sie leise und räusperte sich. “Ich dachte mir, du würdest sicher keine Sachen tragen, die ich für dich gekauft habe.”
“Was denn für Sachen?” fragte sie nach.
“Oben im Schrank hängen sie. Du hast sie doch sicher gesehen.”
“Die gehören nicht irgendeiner Frau, mit der du zu tun hast?”
Er lächelte betrübt. “Sie gehören dir.”
“Mir?” Ihr stockte der Atem. “Dann war das alles hier geplant, ja? Schon seit Tagen?” Sie bebte vor Wut und lief zur Tür.
Don kam ihr schnell nach. Er streckte den Arm aus und hielt sie am Handgelenk fest. “Kaylie”, sagte er sanft. “Beruhige dich mal einen Moment. Du darfst keine voreiligen Schlüsse ziehen.”
Sein Griff lockerte sich, und er blickte ihr eindringlich in die Augen. “Ja, die Vorbereitungen haben etwas Zeit gedauert”, gab er zu. “Zehn Stunden ungefähr. Gestern morgen habe ich das über Johnston erfahren. Da habe ich meine Sekretärin
losgeschickt, um Sachen für dich zu kaufen. Ich hoffe, die Größe stimmt noch. Die wurden von einem Transportdienst hierhergebracht. Gleichzeitig habe ich die Browns Max und Leona angerufen, daß ich ihnen einen Traumurlaub spendiere, den sie sich wirklich verdient haben. Sie sollten die Telefone mitnehmen.”
“Und was ist mit mir, Don?” fragte sie und trat dicht vor ihn.
“Hast du dir auch mal Gedanken gemacht, was ich zu all dem sage? Macht es dir nichts aus, daß ich dich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens dafür hassen werde?”
Er betrachtete sie forschend. “Das wäre sehr schade, Kaylie”, sagte er schließlich mit rauher Stimme, und sie erkannte schlagartig, daß er sie jetzt küssen würde. Sie versuchte auszuweichen, doch er hielt sie am Arm fest. “Ob du es zugibst oder nicht, wir passen gut zueinander.” In einer raschen Bewegung zog er sie mit der Hand an sich, senkte den Kopf und küßte sie auf den Mund.
Kaylie sträubte sich, doch er schloß die Arme
besitzergreifend um sie und preßte die Lippen sinnlich auf ihre.
Nein, nein! Ihr Verstand schrie ihr zu, sich zu wehren, doch ihr Körper war nur zu schnell bereit, sich den vertrauten Liebkosungen zu fügen. Mit aller Kraft schob sie Don von sich.
Sie wollte diesen verführerischen Körper nicht an sich spüren.
Doch Don hielt sie noch fester und küßte sie, bis sie keine Luft mehr bekam. Je mehr sie sich wehrte, desto stärker hielt er sie fest.
Die Berührung seiner Hände fühlte sich heiß auf ihren nackten Schultern an. Fordernd preßte er die Zunge gegen ihre Zähne und drängte ihre Lippen auseinander. Unzählige
Erinnerungen durchströmten
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