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Besitze mich! (Band 1)

Besitze mich! (Band 1)

Titel: Besitze mich! (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Brooks
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mich kommen zu lassen. Ich zögerte meinen Orgasmus umso weiter hinaus, je prüfender sie mich ansah, als wollte sie auf dem Höhepunkt in meine Seele eindringen, wobei sie den exakten Augenblick anscheinend schon kannte oder erraten hatte. Aber ich konnte mich einfach nicht länger zurückhalten, ihre Hände packten meine Brüste, ihre Finger steckten tief in mir und ihr Mittelfinger, der einem wahren Meister der weiblichen Lust glich, brachte mich letztendlich zum Orgasmus. Sie stieß ihn nach einem letzten Hin-und-Her über meine Klitoris, das mich fast bewusstlos machte, in mich hinein. Ich schrie vor Lust und konnte den Blick von Rose nicht länger ertragen, die dann ihre Finger mit den Worten aus mir herauszog:
    „Du siehst, Alice,
If there is a will, there is way.

    „Zieh dich jetzt an. Ich mache den Laden zu. Ich habe eine Nachfolgerin für dich gefunden, sie kommt morgen. Viel Erfolg für deine Zukunft“, sagte sie, während sie sich endgültig von mir entfernte und sich noch nicht einmal mehr umdrehte.
    Von der Stärke meines Orgasmus noch ganz verwirrt, konnte ich nicht so schnell gehen, wie Rose mich dazu offenbar aufforderte. Ich brauchte eine Weile, um wieder zu mir zu kommen und mein Höschen und meine anderen Kleidungsstücke wiederzufinden, die auf der Bar verstreut waren, auf der ich so viele Gläser serviert hatte. Rose war bereits weit weg. Als ich die Bar verließ, schien selbst ganz Pigalle zu schlafen, und ich hatte keine Ahnung, wie spät es sein mochte. Mir war kalt, wie all den Nachtarbeitern, die ich in dieser Nacht traf. Man hatte das Gefühl, alles über sie zu wissen, und mir war klar, dass wir alle dasselbe Gefühl teilten, dass sich in der Nacht Dinge ereigneten, die man am Tag nie erleben würde.
    Ich beobachtete um mich herum die Sex-Shops, die zumachten, und die Prostituierten mit verlaufenem Make-up und platten Haaren, die Feierabend machten, und die Kunden, die nach Hause gingen, um ihrem wahren Leben ins Auge zu sehen. Die roten Lichter Pigalles gingen nach und nach aus. Die Metro war geschlossen, ich musste laufen, es war zwar kalt, aber auch schön in Paris, wie so oft zu Beginn des Frühlings. Ich überquerte das rechte Ufer, vorbei am stillen Palais Royal, über die Pont des Soupirs und betrachtete die plätschernde Seine, die niemals schlief. Die Schiffe für die Touristen lagen am Kai, aber die Lastkähne konnte man noch hören und ihre Bugwellen auf dem Wasser sehen. Ich blieb einen Augenblick stehen, schaute den Louvre an und stellte mir die Meisterwerke im Dunkel der Nacht vor. Mir gefiel die Vorstellung, dass so viel Schönheit unweit von mir schlief, und dieser Gedanke beruhigte mich. Ich hatte das seltsame Gefühl, dass jeden Augenblick etwas Schönes passieren konnte, auch in meinem Leben. War es der ungewöhnliche Moment, den ich mit Rose erlebt hatte, der mir dieses Gefühl vermittelte? Diese Nacht besaß eine ganz neue Dimension. Ich beendete mein Leben bei Rose, ein neues Kapitel sollte beginnen. Die Vorstellung von Veränderung erzeugte in mir ein plötzliches Gefühl von Vollständigkeit und Sicherheit.
    Paris erwachte langsam und der Tag brach an, als ich am Place Saint-Sulpice ankam, um in Fabiens schönen Hafen einzulaufen, der in den Jardin du Luxembourg hineinragte, so weit weg von der Unruhe Pigalles. Ich musste wieder zu mir kommen und Kraft sammeln, um dieses neue Kapitel meines Lebens in der Buchhandlung von Fabien beginnen zu können. Damals wusste ich nicht, dass sich noch gar nichts ereignet hatte.

2. Eine riesige Überraschung
    Ich schlief sehr unruhig. Das Gesicht von Rose hatte mich in all meinen Träumen begleitet. Am Morgen blieb nur die intensive Erinnerung an die Lust, die sie mir verschafft hatte. Bei diesem Gedanken fühlte ich mich so unwohl, dass ich mich beeilte, in die Buchhandlung zu kommen. Ich brauchte dringend Ablenkung.
    Die Buchhandlung
Des Sens
befand sich mitten im Marais-Viertel, in der Rue Sainte-Croix-de-la-Bretonnerie, einer Straße, die besonders von den Pariser Schwulen geschätzt wurde. Die Regenbogen-Flaggen zierten so gut wie jede Bar im Viertel, selbst die Bäckereien, zum großen Missfallen der Familien, die in der Nachbarschaft lebten. „Dort wirst du sicher nicht auf deine große Liebe treffen“, hatte meine beste Freundin Marie gemeint, als ich ihr erzählte, dass mir Fabien vorgeschlagen hatte, seine Buchhandlung für einige Monate zu führen. Oder auch länger, denn Fabien war sehr vage, was seine

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