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Besitze mich! (Band 1)

Besitze mich! (Band 1)

Titel: Besitze mich! (Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Brooks
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in diesem einfachen Satz steckten. Mein bester Freund hatte mir also verheimlicht, dass er Adrien Rousseau kannte? Diese Verbindung erklärte natürlich, warum er
Des Sens
ausgewählt hatte, um sein Buch vorzustellen. Aber was hatte Fabien Adrien Rousseau bloß über mich erzählt? Ich fühlte mich winzig.
    „Fabien hat mir erzählt, dass Sie sehr gute Porträts schreiben. Er hat mir sogar ein paar gezeigt. Das ist eine sehr anspruchsvolle Kunst. Einen Mann, eine Frau, ein Leben auf nur wenigen Seiten zusammenzufassen - das ist das Schwierigste von allem. Die Journalisten verraten schnell die Person, die sie vor sich haben. Sie dichten ihnen die eigenen Meinungen an, das ist nicht zu verhindern. Ihre Eifersucht, ihre Bitterkeit. Stattdessen erfordert es ein gewisses Maß an Selbstvergessenheit, um zum Kern der Person durchzudringen, die man vor sich hat. Ein guter Porträtist vergisst sich völlig vor dem Menschen, den er beschreibt. Er steht seinem Porträt zu Diensten. Fast wie ein Sklave. Er muss zu allem bereit sein, um mehr über die Person zu erfahren, um die Geheimnisse und die unerforschten Bereiche zu erkunden. Jedes Detail, das ihn zu etwas Besonderem macht und das Interesse des Lesers weckt. Ich habe es immer abgelehnt, mich dafür herzugeben. Jedenfalls bis jetzt ...“
    Offenbar baute mir Adrien Rousseau eine goldene Brücke, aber ich hatte nicht den Mut, sie zu betreten. Fabien hatte diese Begegnung geschickt eingefädelt. Ich erkannte darin all seine Fantasie und ebenso seinen Humor, die aus ihm meinen besten Freund und Seelenverwandten machten, mit dem ich alles teilte. Nur er konnte so einen Plan ausgeheckt haben. Ich, die Journalistenschülerin und Bardame, ohne sicheren Halt im Leben, die noch immer verwirrt war von den gestrigen Erlebnissen mit Rose, ich stand nun Adrien Rousseau gegenüber, der fortfuhr:
    „Daher würde ich mich, kurz gesagt, sehr darüber freuen, wenn Sie mein Porträt zum Erscheinen meines Buches verfassen würden. Natürlich nur, wenn Sie das Thema interessiert und Sie Lust dazu haben. Aber vielleicht sind meine Romane auch nichts für Sie ...“
    Sein Blick sagte genau das Gegenteil. Adrien Rousseau gehörte zu der Kategorie von Männern, die keinen Augenblick an der Macht zweifeln, die sie über die Frauen haben. Eine Macht, die alle anderen verdrängt. Adrien Rousseau hatte seine Worte voll im Griff, ohne die kleinste Schwachstelle. Und nur ein Gesprächsausgang war möglich, nämlich der, dass sich der andere fügte.
    „Natürlich müssen Sie mir nicht sofort antworten. Sagen Sie mir, wo ich mich niederlassen kann und bringen Sie mir bitte etwas zu trinken. Bei meinen Lesern löst mein Buch viele Wunschfantasien aus und jene, die eine Widmung wollen, möchten mir immer eine Geschichte weitergeben und mir ein erotisches Abenteuer erzählen - seit ich diesen Roman geschrieben habe, der so anders ist, als die davor ... das ist ermüdend. Daran, mir das Leben von Menschen anzuhören, von denen ich nichts will, habe ich heute Abend kein Interesse. Mir wäre es bei Weitem lieber, wenn Sie für mich schreiben würden. Aber wir werden Fabien schon nicht enttäuschen, nicht wahr?“, sagte er, während er meinen Nacken leicht berührte.

3.
Belleville im April
    Adrien Rousseaus anziehende Wirkung war unerhört. Sein Roman
Belleville im April
berichtete aus der Ich-Perspektive schonungslos vom Leben einer verheirateten Frau, die zu allem bereit war, um sich in einem April mit ihrem Geliebten in den Straßen von Belleville zu treffen. Eine simple Geschichte, aber die Leserinnen erkannten die Aufrichtigkeit des Verlangens, das alles andere im Leben der Heldin in den Hintergrund drängte. Adrien Rousseau, der für seine tiefernsten Romane bekannt war, hatte plötzlich das Genre gewechselt und man fragte sich, was ihn dazu veranlasst hatte, in das Intimleben einer Frau einzudringen, das von einem wahnsinnigen, zwanghaften Verlangen für jenen Mann aus Belleville geprägt war. War der Roman autobiografisch? Das fragte ich mich, während ich diesen so akademisch aussehenden Schriftsteller beobachtete, wie er detailreich Sexszenen beschrieb, die sich in den kleinen Hotels des Viertels abspielten.
    Ich sah, wie Adrien den Kunden der Buchhandlung zulächelte und Widmungen und Champagnergläser sich abwechselten. Es hatte sich schnell eine starke Verbindung zwischen uns entwickelt. Adrien behielt seinen Blick auf mich gerichtet. Ich war, mit etwas Abstand, um nicht zu stören, für all

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