Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss
kann nichts an ihm finden, was verbesserungswürdig wäre, er ist zu vollkommen. Bella bezeichnet Edward als eine gottgleiche Kreatur.
Dazu tragen auch seine Eigenschaften bei:
EDWARDS STIMME kann unwiderstehlich, sanft und seidenweich sein. Manchmal klingt sie wie flüssiger Honig, manchmal wie »ein einziger, knisternder Lockruf«, worauf Bella entweder zu atmen vergisst, ihr Herz wild schlägt, sie in Gefahr gerät, zu hyperventilieren oder einfach in Ohnmacht zu fallen – was auch bei den ersten Küssen geschieht.
Wenn Edward sein selbst komponiertes und Bella gewidmetes Schlaflied summt, empfindet sie seine Stimme als fast engelsgleich.
EDWARDS ATEM verursacht Bella ebenso Schwindelgefühle, denn er ist von exquisitem Duft und haftet auch an seinen Kleidern, nur weniger konzentriert. Wenn Edwards Atem ihr Gesicht trifft, betäubt sie das wohlig, er vernebelt ihre Gedanken. Es handelt sich um einen süßen Duft, der keinem gleicht, den Bella kennt.
EDWARDS GERUCHSINN seinerseits ist so ausgeprägt, dass er jedem Menschen einen eigenen Geruch zuordnen kann. Bella duftet einzigartig und löst in ihm das heftige Verlangen aus, seinem Naturell als Vampir nachzukommen. Es dauert viele qualvolle Wochen, bis er sich unter Kontrolle hat. Doch Rückfälle gibt es immer wieder. In der ersten Zimmer-Szene bei Bella gerät er bei Zärtlichkeiten wieder in Versuchung, obwohl er kurz davor meinte, genügend desensibilisiert zu sein. Er versucht Bella sein Problem mit einer Alkohol-Metapher zu erklären. Dass er dem Wein entsage, bedeute nicht, dass er das Bouquet nicht zu schätzen wisse. Bella habe einen blumigen Duft nach Lavendel oder Freesien.
EDWARDS LÄCHELN kann schockierend verführerisch sein.
EDWARDS HANDSCHRIFT ist so klar und elegant, dass sie Bella einschüchtert und sie daran hindert, mit ihrem »stümperhaften Gekrakel« auf dasselbe Blatt zu schreiben, auf das zuvor Edward geschrieben hat.
EDWARDS WORTWAHL ist ausgesprochen elegant und passt besser in einen Fin-de-Siècle-Roman als in ein Klassenzimmer des 21. Jahrhunderts. Manchmal formuliert er auch »wie ein Ritter aus einem vergangenen Jahrhundert«.
EDWARDS KLAVIERSPIEL führt dazu, dass sich Bella völlig belanglos fühlt. Edwards Finger fliegen rasant über die Tasten und füllen den Raum mit einer komplexen und opulenten Komposition, zu der ihn Bella inspirierte.
Das Thema Musik taucht später in diesem Buch wieder auf. Eine ausführlichere Würdigung verdient jetzt:
EDWARDS HYPNOTISIERENDER BLICK. Dieser kann eine überwältigende Kraft entfesseln. Bella empfindet Edwards Blick unter anderem als Naturgewalt. Manchmal spricht sie von »glänzenden Topasaugen«. Manchmal reizt Edwards Blick Bella »bis aufs Blut« (sic!). Und manchmal kann sie seinen Blick nicht deuten. Bevor hier die außerordentliche Dynamik der Blickwechsel zwischen Edward und Bella betrachtet wird, sei jetzt noch etwas anderes erwähnt:
EDWARD IM LICHT. Sonnenschein kann sich Edward nur aussetzen, wenn er alleine ist oder der Beobachter ein Eingeweihter ist. Als er sich das erste Mal Bella im Licht zeigt, ist das für sie ein Schock: Seine Haut wird blütenweiß und glitzert, als seien in sie unzählige winzige Diamanten eingelassen. Eine Statue der Vollkommenheit, gemeißelt aus einem unbekannten Stein: so glatt wie Marmor, so glänzend wie Kristall.
Entgegen aller Befürchtungen fällt es Edward leicht, trotz des Lichts in ihrer Nähe »er selbst« zu sein – wer immer er ist...
Und wie sieht Edward im Schein des Verandalichtes vor Charlies Haus bei starkem Regen aus? Ja, wie ein Regenmantel-Model!
EDWARDS ALTER. Stephenie Meyers Vampir-Saga ist aus vielen Gründen lesenswert. So ist das Thema Alter und Tod allgegenwärtig in den aktuellen Debatten um die Überalterung unserer Gesellschaft. Die Vampirsaga trägt spielerisch dazu bei, sich – auch ernsthafte – Gedanken um den letzten Lebensabschnitt zu machen.
Wenn Edward nach Bellas Alter fragt und seine Stimme dabei aus einem für Bella noch unbekannten Grund niedergeschlagen klingt, ahnen die Leser schon, was der Auslöser für seine Traurigkeit ist.
Auf der Fahrt von Port Angeles zurück nach Forks (nach dem bereits erwähnten improvisierten ersten Date von Port Angeles und der Fast-Vergewaltigungsszene) wird das Thema um Edwards Alter erstmals angesprochen. Er sei siebzehn, sagt Edward. Schlagfertig und dank ihrer Internet-Recherche gut vorbereitet fragt Bella, wie lange er schon siebzehn sei. »Eine
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