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Beth

Beth

Titel: Beth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Lilith verzweifelt und voller Entsetzen. Welche Höllenqual mußte Beth ausstehen? Und was konnte sie, Lilith, dagegen tun? Alles würde sie tun - wenn sie nur wüßte, was .!
    »Muß ... fliehen ...«, kam es von Beth zurück. Die andere Macht schien selbst ihre Worte verschlingen zu wollen. »Muß Schutz . suchen ... Wo ... er mich ... nicht ... erreichen kann ...!«
    Ein Laut entrang sich Liliths Kehle und floh über ihre Lippen, so fremd und seltsam, daß er sie erschreckte. Beth' Seele suchte Schutz; einen Ort, an dem sie sicher war. Wie und wo sollte eine solche Zuflucht zu finden sein?
    »Öffne dich!«
    Lilith spürte Beth' Nähe, und wäre ihre Seele greifbar gewesen, so hätte Lilith sie jetzt berühren können.
    »Was ...?« fragte sie lahm. Sie verstand nicht ... oder doch? »Beth, ich .«
    »Tu es!« brüllte Beth mit aller Kraft, die sie noch aufzubringen imstande war. »Jetzt!«
    Und Lilith tat es.
    Sie breitete die Arme aus, legte den Kopf in den Nacken, doch beides waren eher symbolhafte Gesten und nicht wirklich von Bedeutung für das, was Lilith geschehen ließ.
    Sie entspannte sich, wurde locker. Öffnete ihr Bewußtsein - und mehr noch. Sie machte ihr Innerstes empfänglich, riß alle Schranken nieder - - und ließ Beth MacKinsey ein! Es war kaum zu beschreiben.
    Lilith wähnte sich für einen zeitlosen Moment im Auge eines Sturms von nichtirdischer Gewalt, die genügen mochte, um eine ganze Welt zu verheeren. Sie fühlte sich eingesponnen in ein Netz von gleißenden Blitzen, die sich inmitten ihrer Brust entluden. Und dann - - war es vorbei. So übergangslos, wie es begonnen hatte. Aber nichts war mehr wie vorher.
    Lilith war nicht mehr allein. Beth MacKinsey war bei ihr. In ihr. Und würde es immer sein .
    Verzeih Uruk, bat Lilith in Gedanken, wie schon einmal.
    Sie erhielt auch diesmal keine Antwort. Keine vernehmbare.
    Aber sie spürte eine Wärme im Herzen, die nicht die ihre war. Eine Wärme, wie sie ihr nur Beth MacKinsey zu schenken vermocht hatte. Damals, in ihrem gemeinsamen Leben. Das jetzt von neuem und ganz anders begann.
    Wieder waren Lilith Eden und Beth MacKinsey mehr als nur Freundinnen.
    So stark verbunden, wie zwei es nur sein konnten.
    Sie waren - eins.
    *
    Er kam!
    Lilith spürte seine Nähe, wie es Beth zuvor getan hatte. Was sie je gewußt und empfunden hatte, war nun in Lilith, war ein Teil von ihr, mit ihren eigenen - allzu spärlichen - Erinnerungen und Gedanken verschmolzen.
    Der Korridor! durchraste es Lilith. Ich muß ihn ... abschalten! Abschalten? Wie?
    Sie wich einen Schritt zurück, taumelte, stürzte und gelangte dabei über die Schwelle. Aus den Trümmern der Vorkammer richtete sie sich auf, sah sich gehetzt um.
    Seine Präsenz raste heran. Jenseitige Kälte und übler Brodem wehten Lilith aus dem Tunnel entgegen, wurden unerträglich.
    Der Kelch! Nimm den Kelch! Los!
    Die Gedanken flüsterten den Worten einer Fremden gleich hinter Liliths Stirn. Sie nickte.
    Ein Sprung brachte sie zur Wand der Kammer, wo der Lilienkelch in einer Vertiefung stand. Ihre Finger schlossen sich darum, nahmen das Gefäß heraus. Wollten es tun .
    ... doch der Kelch verkantete sich!
    Und er kam! Näher und immer näher, rasend schnell.
    Lilith spürte etwas wie eiskalte, geisterhafte Hände, die nach ihr griffen.
    Sie zerrte am Kelch, wandte mehr Kraft auf.
    Etwas wollte sich um ihr Herz schließen, berührte ihre Seele wie der Tod selbst.
    Dann - endlich . hatte sie ihn. Mit leisem Schaben und Klirren löste sich der Lilienkelch aus der Wand!
    Lilith kippte nach hinten, stürzte erneut. Nur aus den Augenwinkeln bekam sie mit, wie der Korridor erlosch.
    Ein lautloser Schrei, der die Kammer wie Donner vibrieren ließ, drückte Lilith zu Boden, weil das Brüllen wie eine feurige Walze über sie hinwegrollte.
    Dann erst kehrte Stille ein. Vollkommen wie die des Todes.
    Die Geräusche, die Lilith beim Aufstehen verursachte, klangen widernatürlich laut.
    Der Kelch, fiel ihr ein, als sie in der Hocke dakauerte, wo ist er? Beim Sturz hatte sie ihn fallen gelassen. Dicht vor dem Tor war er liegengeblieben. Einen Moment lang wünschte Lilith fast, er wäre über die Schwelle gerollt und für immer verschwunden.
    Auf allen vieren kroch sie darauf zu.
    Und dann sah sie - ihn.
    *
    Anum brüllte vor Zorn und Enttäuschung! Und vor - Furcht?
    Nie hätte er sich diese Regung eingestanden, und doch war sie unleugbar in ihm. Denn schon wähnte er sich auf ewig gefangen im Korridor der Zeit, der

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