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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Politik befürworteten.
    Mit sehr begrenzten Mitteln und gegen alle internationalen Widerstände hatte es Artur Tschistokjow immerhin geschafft, die Wirtschaftskrise nachhaltig zu mildern und Hunderttausenden von Weißrussen wieder Arbeit zu geben. Die Lebensqualität hatte sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, doch der jetzt entfachte Krieg drohte das Aufgebaute wieder zu zerstören.
    „Wir müssen lernen, hart gegen uns selbst zu sein!“, predigte der Revolutionsführer seinem Volk in dieser Zeit unaufhörlich.
    Doch tief im Inneren zweifelten seine Getreuen und auch er selbst an einer realistischen Chance gegen die mächtige Allianz der Kollektivisten und des Weltverbundes. Zu gewaltig war die Zahl der Gegner und unbeirrt schob eine brutale Welle aus dem Osten die Volksarmee der Rus Stück für Stück nach Westen zurück. Am 11. März des Jahres 2039 leuchtete jedoch ein kleines Fünkchen Hoffnung am Horizont auf. Es kam aus Japan. Präsident Matsumoto hatte sich entschieden.

Nutzlos für die Sache
    Laut schreiend lief Wilden über den Flur des Präsidentenpalastes von Minsk und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum. Ein verdutztes Mitglied von Tschistokjows Beraterstab, das ihm auf dem Gang entgegen kam, wurde von ihm beinahe über den Haufen gerannt.
    „Die Japaner! Die Japaner! Sie werden uns helfen!“, rief der Außenminister lauthals, um voller Enthusiasmus in Artur Tschistokjows Büro zu stürmen.
    Der weißrussische Präsident, soeben noch in einen Berg von Akten vertieft, blickte auf und musterte Wilden mit fragender Miene.
    „Was ist denn los, Thorsten?“, wollte der Russe wissen.
    „Artur! Die Japaner! Sie helfen uns! Hier!“
    Tschistokjow nahm seinem Freund das Stück Papier aus der Hand und begann zu lesen. Einen Moment später lächelte er zufrieden und donnerte mit der Faust auf den Schreibtisch.
    „Ja!“, schrie er durch sein Büro und klatschte in die Hände.
    „Dieses Fax habe ich eben vom japanischen Außenminister Mori bekommen. Matsumoto lässt seine Truppen in Sibirien einrücken, um unseren Kampf zu unterstützen!“
    Wildens Gegenüber hüpfte wie ein kleines Kind auf einem Bein um seinen Schreibtisch herum und umarmte den Überbringer der guten Nachricht mit einem Freudenschrei.
    „Das ich hätte nicht gedacht! Danke, Thorsten! Wie hast du gemacht?“, fragte Tschistokjow.
    Wildens Augen strahlten wie die aufgehende Sonne und er erwiderte: „Ich habe gestern mehrere Stunden mit Mori telefoniert. Es hat mich einiges an Überredungskunst gekostet, aber es hat funktioniert. Jetzt sind wir in diesem Krieg nicht mehr allein!“
    „Wir müssen Gott danken!“, stieß der Präsident selig aus und sank erleichtert zurück auf seinen Stuhl.
    „Auf Matsumoto können wir uns verlassen!“, meinte Wilden, während der Anführer der Rus für einen kurzen Augenblick völlig gelöst und entspannt wirkte. Endlich handelten die Japaner!
    In den folgenden Tagen berichteten die gleichgeschalteten Medien in allen Erdteilen vom „Angriff Japans auf die friedliebenden Kollektivisten“ und geißelten Matsumoto einmal mehr als „Kriegstreiber“ und „verrückten Diktator“.
    Der japanische Präsident hatte mit dem Angriff auf Sibirien wahrlich einen kühnen Schritt unternommen und die internationale Presse dankte es ihm mit einem Feuerwerk aus Hetze und Verleumdung. Doch das war nichts Neues. Sowohl Haruto Matsumoto als auch Artur Tschistokjow hatten sich längst daran gewöhnt und nun galt es, dem Gegner einen möglichst schweren Schlag zu versetzen und seine Streitkräfte von zwei Seiten aus zu attackieren.
    Frank hätte Julias Foto, das er auf seinem DC-Stick gespeichert hatte, gerne noch einmal angesehen, doch den Datenträger hatten ihm seine Häscher schon zu Beginn der Haftzeit weggenommen, um ihn akribisch nach militärischen Informationen zu durchforsten. So blieb ihm nur die Erinnerung an seine große Liebe. Aber auch die Gedanken an Julia konnten den General, der in einer finsteren Betonkammer geschunden vor sich hin vegetierte, weder retten noch auf Dauer aufheitern.
    Richtig geschlafen hatte er seit Wochen nicht mehr und die ständige Angst vor den Aufsehern, die ihn, wenn sie genug Wodka getrunken hatten, gerne einmal unsanft aufweckten und verprügelten, ließ ihn auch in der tiefsten Nacht niemals völlig ruhen. Dieser quälende Zustand des Dösens und der Halbwachheit peinigte den Gefangenen fast mehr als die Folterungen bei den Verhören. Sein Verstand hatte

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