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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Orel in einem letzten Großangriff vollständig zu erobern.
    Bäumer, der mittlerweile zu einem führenden Befehlshaber der Warägergarde aufgestiegen war, tat einfach, was ihm befohlen wurde. Er wirkte jedoch still und mürrisch und es schien fast so, als ob er versuchte, seine Gedanken so gut es ging abzuschalten, um die ständige Trauer um seinen Freund Frank nicht wieder in seinen Kopf eindringen zu lassen.
    Mit seinen weißrussischen Kameraden wechselte er nur die nötigsten Worte, ansonsten befolgte er lediglich die Anweisungen des Oberkommandos mit einer gewissen Lethargie.
    „Wir haben ohnehin keine Chance!“, flüsterte er leise vor sich hin, nachdem er sich hinter einem schweren Maschinengewehr postiert hatte und nachdenklich über die ausgestorbene Straße vor sich spähte.
    „Was, Herr Offizier?“, kam auf Russisch von der Seite.
    Bäumer lächelte gequält, winkte ab, schüttelte nur den Kopf. Dann starrte er auf den Boden und gab ein lautes Seufzen von sich.
    Es dauerte noch zwei unruhige Tage, bis die Kollektivisten ihren Sturmangriff unternahmen. Eingeleitet wurde er von einem massiven Artillerieschlag auf die Stellungen der Rus, dann rückten die schwarz-roten Scharen vor und überrannten die Soldaten Tschistokjows ohne größere Mühe. Gegen ihre zahlenmäßige Stärke konnten selbst die tapferen Waräger nichts ausrichten und bevor noch mehr junge Männer in einem aussichtslosen Kampf geopfert wurden, gab das weißrussische Oberkommando letztendlich den Befehl zur Räumung der Stadt. Orel war gefallen und die Freiheitsbewegung der Rus hatte damit nicht nur ein wichtiges Bollwerk verloren, sondern vor allem auch einen schweren psychologischen Schlag erlitten. Uljanin triumphierte.
    Während Alf heil aus den Kämpfen um Orel nach Weißrussland zurückgekehrt war und sich trotz der Niederlage seines Lebens erfreute, war Frank mittlerweile vollkommen verzweifelt und rechnete jeden Tag mit dem Schlimmsten.
    Doch es geschah nichts. Die KKG-Männer ließen sich über eine Woche lang nicht sehen und schienen offenbar das Interesse an ihm verloren zu haben. Nur einmal waren zwei betrunkene Kollektivisten mitten in der Nacht in Franks Zelle getorkelt und hatten ihn mit einem Tritt in den Magen geweckt.
    „Hast du gehört, du Stück Scheiße?“, hatte ein schlaksiger KKG-Mann gelallt und höhnisch durch den Raum gerülpst.
    „Was wollt ihr?“, hatte Kohlhaas gekeucht, sich den Bauch haltend.
    „Orel ist von uns erobert worden, du Arsch! Hast du gehört? Deine verdammten Waräger haben sich vor unseren Truppen verpisst!“
    „Lasst mich doch in Ruhe …“, war Franks knappe Antwort gewesen.
    „He! Ich rede mit dir, du Hurensohn!“, hatte einer der Kollektivisten daraufhin gebrüllt und ihm mit voller Wucht gegen den Schädel getreten.
    Kohlhaas, den Kopf der grauen Betonwand zugedreht, hatte sich vor Schmerzen gewunden und war beinahe ohnmächtig geworden
    „Ich wusste doch, dass die Waräger Schwuchteln sind!“, hatte der Aufseher daraufhin gehöhnt und den Gefangenen vor sich auf dem Zellenboden noch weiter verspottet.
    Der General war hingegen bemüht gewesen, den zwei angetrunkenen Männern keine Beachtung zu schenken und nicht auf ihre Provokationen zu antworten.
    „Scheißhaufen sind deine Leute! Genau wie du, Herr Rus-Offizier!“, hatten sie weiter gestichelt. Frank war still geblieben und hatte lediglich das zerbeulte Gesicht mit den Händen abgeschirmt.
    „Wir werden euch alle vernichten! Merk dir das, du dreckiges Rus-Schwein!“
    Nach weiteren Tritten und Schlägen waren die beiden schließlich wieder abgezogen und laut grölend aus der Zelle hinausgeschwankt. Kohlhaas hatte ihr hämisches Gezeter noch eine Weile auf dem Gang gehört, dann waren sie verstummt.
    „Es war alles umsonst. Ich habe vergeblich gelebt!“, schoss es ihm jetzt durch seinen schmerzenden Schädel.
    Frank kroch in die hinterste Ecke der Zelle und rollte sich wieder in seine schmutzige, graue Wolldecke ein. Der General versuchte zu schlafen, doch Schmerzen und Sorgen hielten ihn bis in die frühen Morgenstunden wach.
    „Das war erst der Anfang! Die Berichte unserer Soldaten aus Orel sind wenig erbaulich. Und ich bin auch ganz ehrlich, derzeit sehe ich keine Möglichkeit, wie wir Uljanin aufhalten sollen!“, erklärte Artur Tschistokjow den betreten dreinschauenden Mitgliedern seines Kabinetts.
    „Vielleicht sollten wir uns aus Westrussland zurückziehen und den Kollektivisten das Feld überlassen. Dann

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