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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ganz kurz nur war der Untote zu sehen, dann schnellten Zweige zusammen, und die Gestalt wurde wieder vom Wald verschluckt.
    »Schneller, Freunde!« rief Abel McGuire aufgeregt. »Wir müssen ihn erwischen! Er darf uns nicht entkommen!«
    Ein wahres Wurzelgewirr bedeckte den Waldboden. McGuire kletterte hastig über das Unterholz. Hinter ihm rutschte ein Mann auf den nassen, glatten Wurzeln aus, schimpfte, sprang wieder auf, wischte sich die Hände ab und hastete weiter.
    Unaufhörlich fiel der Regen durch die Baumkronen. Die Gesichter der vier jungen Männer waren gerötet und naß von Regen und Schweiß.
    Sie verlangten sich die letzten Kraftreserven ab, um den roten Zombie einzuholen. Sie kannten nur ein Ziel: Yazzingha zu vernichten.
    Er trieb seit Wochen hier sein Unwesen. Immer wieder suchte er die Menschen heim. Eine Frau und ein alter Mann waren ihm zum Opfer gefallen. Er hatte ein Haus verwüstet und Abel McGuires Schwester so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte.
    Niemand hatte den Mut aufgebracht, den Zombie zur Strecke zu bringen. Erst Abel McGuire schaffte es, drei seiner mutigsten Freunde zu überreden, ihm beizustehen.
    Sie lagen seit drei Tagen auf der Lauer und warteten auf den lebenden Toten. Heute endlich war er aufgetaucht, und McGuire hatte wie geplant seine Pistole auf Yazzingha abgefeuert, doch er war kein guter Schütze, war zudem auch zu aufgeregt gewesen, und so hatte das Projektil den Zombie nur gestreift.
    Der Untote flüchtete sofort in den nahen Wald, und McGuire und seine Freunde hefteten sich an seine Fersen.
    Die Tatsache, daß sich der Zombie so schnell zurückgezogen hatte, gab den vier jungen Männern Auftrieb. Bei Frauen und alten Männern war der Untote wohl stark, aber vor ihnen nahm er Reißaus.
    McGuires Blick war auf den aufgeweichten Boden geheftet. Er hoffte, eine Spur des Zombies zu entdecken. »Na warte, du Ungeheuer!« knirschte er haßerfüllt. »Wir werden dir dein grausames Handwerk legen!«
    Ein greller Blitz zerfetzte die Dämmerung, und die vier Männer entdeckten den Untoten zwischen zwei Buchenstämmen.
    Er trug Wildlederkleidung und Mokkasins - ein Indianer, ein Schamane, der zu Lebzeiten Götter und Dämonen beschworen hatte. Aber er hatte es nicht zum Segen der Menschen, sondern zu deren Unheil getan.
    Als ihn die Gendarmen verhaften wollten, stieß er sich sein Jagdmesser ins Herz. Alle hielten ihn für tot, doch er hatte rechtzeitig dafür gesorgt, daß er sich als Zombie wieder erheben konnte, und seither trieb er hier, vor den Toren Londons, sein Unwesen.
    Kupferfarben war die Haut des Zombies. Sein Gesicht war eine grausame, furchterregende Fratze. Yazzingha war überdurchschnittlich groß, und schwarze Magie verlieh ihm gewaltige Kräfte.
    »Wir haben aufgeholt«, stellte Abel McGuire fest. »Er ist nicht so schnell wie wir!«
    McGuire griff nach der Pistole, die in seinem Gürtel steckte, und deren Kolben sich bei jedem Schritt in seine Magengrube drückte, doch ehe er die Waffe unter dem weiten Umhang hervorbrachte, verschwand der rote Zombie hinter einem der beiden Buchenstämme.
    Milton Fleming verbarg unter seinem Umhang nicht nur einen Hammer. In seinem Hemd befand sich außerdem auch eine Stange Dynamit. Sein Vater war Bauunternehmer. Milton hatte den Sprengstoff heimlich entwendet. Das war gar nicht so einfach gewesen, weil die Dynamitstangen unter Verschluß aufbewahrt wurden.
    Büsche verdeckten den Untoten, doch die Verfolger waren ihm bald so nahe, daß sie seine Schritte hörten.
    »Weiter. Freunde! Weiter!« schrie Abel McGuire aufgeregt. »Gleich haben wir ihn eingeholt! Dann geht es ihm an den Kragen!«
    Blitz und Donner wechselten sich in immer kürzer werdenden Abständen ab. Der Regen nahm an Heftigkeit zu, nahm sintflutartige Ausmaße an.
    Keiner der vier Freunde wußte genau, wie man einen Untoten erledigt. Anfangs wollten sie nicht einmal glauben, daß ein Toter wiederauferstehen konnte, aber Yazzingha war der lebende Beweis dafür.
    Der rote Zombie erreichte eine steil aufragende Felswand. Er kletterte nicht an ihr hoch, sondern folgte ihrem Fuß. Über ihm stach eine spitze graue Steinnadel in den Himmel. Es schien fast, als hätte diese Spitze die schweren Regenwolken aufgerissen, denn gerade hier steigerte sich das Unwetter in einen infernalischen Höhepunkt.
    Yazzingha stolperte über Geröll, und wenig später schützte ihn die breite Wölbung eines Höhleneingangs. Das Regenwasser, das von dem

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