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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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sich immer weiter an die Abwehrfront in dieser ländlichen Region heran.
    „Die Dorfbewohner haben große Angst vor der Rache der Kollektivisten!“, erklärte ein älterer Warägergardist.
    Bäumer nickte und konnte sich ausmalen, was Uljanins Soldaten mit den Einwohnern des benachbarten Dorfes anstellen würden, weil diese ihnen Nahrungsmittel gebracht und sie unterstützt hatten.
    Hier im ländlichen Gebiet rund um Nowgorod waren Tschistokjow und seine Rus äußerst beliebt, die Schwarz-Roten hingegen bitter verhasst. Letztere wussten das und hatten bereits angedroht, „mit dem rebellischen Bauernpack aufzuräumen“, sobald die Region erobert war.
    Dazu bedurfte es auch nicht mehr viel, denn die Verteidiger waren erschöpft und ausgedünnt. Bis zum Abend verharrten Alfred und die anderen in ihren Stellungen. Dann rückten die Feinde plötzlich durch die verregnete Nacht vor und sie mussten sich aufgrund ihrer Übermacht in das nächstliegende Dorf zurückziehen.
    So ging es Tag für Tag, den gesamten April hindurch und an allen Frontabschnitten. In der Ukraine hatten die Rus mittlerweile Kiew besetzt und notdürftig abgesichert. Ob die Stadt aber auch zu halten war, sollte sich erst noch herausstellen. Manchmal flehten sie die verängstigten Einwohner regelrecht an, sie nicht im Stich zu lassen, doch es sah nirgendwo gut aus und es fehlte den Soldaten der Volksarmee an allem.
    Am 07. April 2039 hatte Artur Tschistokjow in Minsk den „Tag der russischen Jugend“ mit Paraden und Kundgebungen feiern lassen. Die junge Generation stand ihm nach wie vor mit größter Sympathie gegenüber und der weißrussische Präsident präsentierte sein neues Erziehungsprogramm und diverse Maßnahmen zur Jugendförderung. Sport und Fitness wurden groß geschrieben, ebenso hatte Tschistokjow ein umfassendes Bildungskonzept für die Heranwachsenden entworfen. Etwa 100.000 junge Menschen jubelten ihm auf dem Platz vor dem Präsidentenpalast in Minsk bei seiner Rede zu.
    „Ihr seid unsere Zukunft! Ihr werdet mir helfen, ein neues Volk aufzubauen!“, rief er ihnen entgegen und berauschte sich an der massenhaften Zustimmung seiner Zuhörer.
    Die Zahl der jungen Männer, die sich freiwillig für die Volksarmee der Rus meldeten, stieg im Zuge dieser Großveranstaltung enorm in die Höhe, doch Soldaten hatte der Rebellenführer niemals genug. Zu klein und unbedeutend waren Weißrussland und das Baltikum im Gegensatz zu den bevölkerungsreichen Regionen, die Vitali Uljanin beherrschte. Dieser führte ständig ähnliche Veranstaltungen durch, beispielsweise die „Parade der schwarz-roten Jugend“ in Moskau, an dem sich etwa 300.000 Mitglieder der Jugendorganisation der KVSG beteiligten.
    Verteidigungsminister Gregori Lossov ließ derweil in St. Petersburg weitere Rekruten im Zuge der allgemeinen Wehrpflicht für die Volksarmee einziehen und stellte zwei neue Divisionen auf.
    Sie hatten Frank wieder einmal an einen metallischen Stuhl gefesselt und er wartete auf die üblichen Schmerzen und Demütigungen, die jedes Verhör begleiteten. Zwei KKG-Männer hatten sich hinter ihn gestellt und nun betrat auch der sadistische Offizier des schwarz-roten Kampfverbandes den trostlosen Raum.
    „General Kohlhaas! Wie geht es uns heute?“, fragte er grinsend.
    Frank schwieg teilnahmslos, starrte gedankenlos auf den grauen Betonboden des Verhörzimmers.
    „Gut, lassen wir diesen Mist!“, bemerkte der Kollektivist. „Ich habe mit meinen Vorgesetzten Rücksprache gehalten und kann Ihnen hiermit sagen, dass dies heute das letzte Verhör sein wird, Herr Kohlhaas!“
    Der Gefangene hob kurz seinen Kopf und blickte den KKG-Offizier an.
    „Ja, du hast richtig gehört, mein Freund! Das letzte Verhör! Oder besser gesagt, die letzte Chance! Wenn wir doch noch brauchbare Informationen über Tschistokjows militärische Vorhaben bekommen können, dann wirst du diese Sache vielleicht überleben, Kohlhaas!“
    „Ach?“ Frank lächelte gequält.
    „Ja! Rede einfach und ich lasse dich vielleicht laufen!“
    „Was wollen Sie hören, verdammt?“, stöhnte Frank.
    „Das weißt du doch! Wie stark ist die Warägergarde inzwischen? Wo plant Tschistokjow seine nächsten Angriffe? Sag uns endlich, was wir wissen wollen!“
    „Ich weiß nichts Genaues. Vielleicht sind es jetzt 5.000 Waräger oder mehr. Scheiße, was weiß ich!“, jammerte Frank verzweifelt.
    „Der edle Deutsche spielt schon wieder unwissend, wie? Gut, was soll’s! Wir beginnen mit dem Verhör

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