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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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anschauen, bevor sie sich auf den Weg nach St. Croix machen.“
    „Oh, ja, hoffentlich tun sie das.“
    „Können wir ihn jetzt aufwecken?“, fragte Max.
    „Wag es ja nicht“, warnte Daisy ihn. „Aber … gib ihn mir mal, ja? Mir ist grad danach, ihn in den Armen zu halten.“
    Max streckte die Hände aus, dann trat er einen Schritt zurück. „Ich weiß nicht, wie ich ihn hochheben soll.“
    Greg klopfte ihm auf die Schulter. „Genauso, wie du bei einem Baby alles machst. Ganz, ganz vorsichtig.“ Er beugte sich vor und schob seine Hände unter das weiche Bündel. Wärme sickerte bis in seine Knochen, als er Max das Baby reichte. „Achtung“, sagte er. „Du wirst überrascht sein, wie leicht er ist.“
    „So leicht sind neun Pfund nun auch wieder nicht“, sagte Gregs Mutter. „Liebes, wir freuen uns so für dich, nicht wahr, Charles?“
    „Wir sind die stolzesten Urgroßeltern auf der Welt“, stimmte Gregs Vater zu.
    Max hielt das Baby ein wenig unsicher und tippelte zum Bett seiner Schwester, als hielte er eine Stange Dynamit in Händen. „Bitte schön“, sagte er.
    „Da bist du ja.“ Daisy nahm ihren Sohn in Empfang und kuschelte ihn in ihre Armbeuge. Das Baby rührte sich, legte den Kopf in den Nacken und stieß einen kleinen Laut aus, wachte jedoch nicht auf. Seine kleinen roten Fäuste umklammerten den Rand der Decke. Daisy schaute ihn an und lächelte. In der einen Minute hatte sie noch so verletzlich ausgesehen wie das Baby, und in der nächsten so leidenschaftlich und beschützend wie eine Bärenmutter.
    Ihre Großeltern küssten sie und das Baby und gingen dann mit Max zusammen in die Cafeteria, um etwas zu essen. Greg blieb im Zimmer und warf immer wieder verstohlene Blicke auf das Baby. Mit jeder Minute, die verging, spürte er, wie etwas in seinem Herzen wuchs. Eine ganz besondere Art von Freude, die ihn beinahe schweben ließ und mit der alles auf einmal so leicht erschien. Daisy schien das auch zu fühlen. Sie hielt den eingepackten Kleinen und schaute ihn mit einem Ausdruck an, der Greg an alle Weihnachtsmorgen erinnerte, die sie gemeinsam erlebt hatten.
    Dann hob sie den Blick, und das Lächeln verschwand, als sie an Greg vorbei schaute. Er drehte sich um und sah einen Fremden in der Tür stehen.
    „Logan“, sagte Daisy.
    Greg versteifte sich. Das war also Logan O’Donnell. Al O’Donnells Junge. Er sah aus wie sein Vater – breit und gut aussehend, mit blauen Augen und dichtem, flammend rotem Haar. Gregs Beschützerinstinkt machte sich bemerkbar.
    „Logan, das ist mein Dad“, sagte Daisy.
    „Mr Bellamy.“ Logan streckte die Hand aus.
    Greg zögerte. Er verspürte einen Anflug von Antipathie. Dann erinnerte er sich, wie er selber vor achtzehn Jahren überraschend Vater geworden war und das erste Mal Sophies Eltern gegenübergestanden hatte. Also nahm er die angebotene Hand. „Logan.“
    „Sir, ich bin nicht hier, um Ärger zu machen“, sagte Logan. „Ich wollte einfach nur Daisy sehen und … das Baby.“
    „Es ist okay, Dad“, sagte Daisy. „Ich habe ihn angerufen.“
    Äußerst widerstrebend ließ er die beiden alleine. Als er sich umdrehte, um die Tür hinter sich zu schließen, näherte Logan sich gerade dem Bett, wie man sich einem wilden Tier nähert – langsam, ohne den Blick abzuwenden. Daisy drehte das Baby so, dass er es sehen konnte, und sagte etwas. Daraufhin trat er einen Schritt näher. Ehrfurcht zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Greg schloss leise die Tür. Die Freude, die er über das Baby empfand – seinen Enkel! –, verebbte, denn er meinte zu spüren, wie Daisy ihm entrissen wurde. Sie hatte Logan O’Donnell angerufen. Sie traf bereits ihre eigenen Entscheidungen, knüpfte eigene Verbindungen, ohne vorher seinen Rat einzuholen. Auf der einen Seite verstand Greg, dass das gesund war. Ein notwendiger Schritt fort von ihm, von ihrem Zuhause. Sie musste die Kontrolle übernehmen und eigene Entscheidungen treffen.
    Genau, wie Nina es ihm vorhergesagt hatte. Oh Mann. Nina . Er litt Höllenqualen, als er nun über den Krankenhausflur tigerte. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und war tief in Gedanken versunken, als Logan wieder aus Daisys Zimmer kam. Er sah gedrückt aus, seine Augen waren feucht. „Ich will, dass Sie wissen, dass Daisy und ich einen Weg finden werden, das hinzubekommen“, sagte er. „Ich weiß, Sie wollen nur das Beste für sie. Und das will ich auch.“
    Greg rieb sich über das Kinn. Er hatte sich seit gefühlten hundert

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