Bewahre meinen Traum
den Füßen haute: ihr strahlendes Lächeln oder die Tatsache, dass sie eine Blechdose als „brillant“ bezeichnete.
„Cool“, sagte er. Dann fiel sein Blick auf ein gerahmtes Bild, das an einer Wand lehnte. „Das sollten wir auch kaufen.“ Es handelte sich um einen der typischen Maxfield-Parrish-Drucke – ein Porträt einer Muse bei Sonnenuntergang, wie sie verträumt über eine überirdisch schimmernde Landschaft schaute.
Ganz offensichtlich gefiel Nina das Bild nicht so gut wie die Köderbox, dennoch nickte sie zustimmend. „Den Gästen wird es gefallen.“
„Aber dir nicht.“
„Ich finde es ein wenig vorhersehbar. Das ist aber gut. Menschen mögen es, etwas Vertrautes zu sehen, wenn sie weit weg von zu Hause sind.“
Er betrachtete ein Bild mit einer Gruppe Zigarre rauchender Hunde, die als Menschen verkleidet waren und um einen Kartentisch herum saßen.
„Denk nicht mal dran“, sagte sie.
Er riss sich von dem Bild los und rief den Händler, um zu bezahlen und die Einzelheiten zur Lieferung zu klären. „Komm, Martha Stewart“, sagte er dann zu Nina, und gemeinsam gingen sie zum Auto. Sie waren erst wenige Meter gefahren, da bog er in einen weiteren Parkplatz ein.
„Was kommt jetzt?“, fragte Nina.
„Wonach sieht es denn aus?“
„Matt’s Matratzen Ranch?“
„Genau. Wir kaufen für alle Zimmer neue Matratzen. Und du und ich suchen sie aus.“
„Aber …“
„Kein Aber. Diese Entscheidung werde ich niemand anderem überlassen. Wenn die Leute nachts nicht gut schlafen, werden wir sie nie wiedersehen, also können wir das Aussuchen nur selber übernehmen.“ Mit seinem Blick forderte er sie förmlich heraus, ihm zu widersprechen.
„Guter Plan“, sagte sie jedoch nur und stieg aus.
Er wünschte, sie würde ihm erlauben, ihr die Autotür aufzumachen und solche Dinge. Das gäbe ihm die Gelegenheit, einen Blick auf ihre Beine zu werfen. Und außerdem mochte er das. Und er mochte sie.
Sein Assistent hatte einen Termin vereinbart, und so wurden sie von Matt persönlich begrüßt. Er war ein freundlicher Kerl mit schütterem, über den kahl werdenden Kopf gekämmten Haaren und einem schmalen Lederband mit Silberschnalle um den Hals, wie es Cowboys tragen. Greg nahm an, dass er damit das Ranch-Thema betonen wollte. „Wie geht’s, Leute. Willkommen in Matt’s Matratzen Ranch. Wir haben Sie schon erwartet.“
„Äh, ja, danke“, sagte Greg.
„Opal“, rief Matt seiner Assistentin zu. „Bring Mr und Mrs Bellamy was zu trinken.“
„Oh!“ Nina wurde ganz rot. „Wir sind nicht …“
„Mr und Mrs“, beendete Greg den Satz für sie. „Das hier ist Nina Romano. Wir würden gerne einen Großauftrag aufgeben.“
Opal brachte zwei Flaschen mit eisgekühltem Wasser. Matt bot Greg und Nina an, sich im Schauraum umzusehen und alles auszuprobieren.
„Haben Sie das gehört, Mrs Bellamy“, zog Greg Nina auf. Er hatte sich zu ihr hinuntergebeugt, um ihr ins Ohr zu flüstern.
„Halt den Mund“, gab sie zurück, schon ganz auf die Jagd konzentriert. Sie blieb bei verschiedenen Modellen stehen, prüfte sie mit einem Druck ihrer flachen Hand und verwarf sie alle wieder.
„Die hier ist es“, sagte sie dann bei einer und schlüpfte aus ihren Sandalen.
„Machst du Witze?“ Greg beäugte die Matratze misstrauisch. „Die ist viel zu fluffig.“
„Manche Leute mögen es fluffig.“ Sie legte sich hin.
Eine Sekunde lang konnte er nichts anderes tun, als auf ihre bloßen Beine und Füße zu starren. Sie sah im Liegen so anders aus – so unerträglich sexy.
„Greg“, riss sie ihn aus seiner Träumerei. „Die ist es. Probier es selber mal.“
Er legte sich neben sie und sank so tief in die Matratze, dass sie beide zueinanderrollten und sich beinahe berührten. Er reagierte wie ein erregter Teenager und hoffte, dass sie es nicht bemerkte. „Oh, okay“, sagte er. „Ich verstehe, was du meinst.“
„Siehst du.“ Sie fing an, sich aufzusetzen.
Er hielt sie fest. Er wünschte sich, er könnte sie für immer festhalten.
Sie drehte sich zu ihm und legte ihren Kopf auf einen Arm. „Dann lass uns die Bestellung aufgeben.“
„In einer Minute.“
Um ihre Lippen zuckte es, und er sah, dass sie versuchte, nicht zu lächeln. „Manche Jungs versuchen aber auch alles, um ein Mädchen ins Bett zu kriegen.“
„Ich würde allerdings nur alles versuchen, um dich ins Bett zu kriegen. Das ist was anderes.“
Das machte sie sprachlos, aber nur für einen Moment. „Ich gehe“,
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