Bhagavad Gita wie sie ist
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adhiṣṭhānaṁ tathā kartā
karaṇaṁ ca pṛthag-vidham
vividhāś ca pṛthak ceṣṭā
daivaṁ caivātra pañcamam
adhiṣṭhānam – der Ort; tathā – auch; kartā – der Handelnde; karaṇam – Werkzeuge; ca – und; pṛthak-vidham – von verschiedener Art; vividhāḥ – unterschiedliche; ca – und; pṛthak – gesonderte; ceṣṭāḥ – die Bemühungen; daivam – der Höchste; ca – auch; eva – gewiß; atra – hier; pañcamam – der fünfte.
Der Ort der Handlung [der Körper], der Ausführende, die verschiedenen Sinne, die vielen verschiedenen Arten von Bemühungen und letztlich die Überseele – dies sind die fünf Faktoren einer Handlung.
ERLÄUTERUNG: Das Wort adhiṣṭhānam bezieht sich auf den Körper. Die Seele im Körper ist aktiv, um die Ergebnisse von Tätigkeiten zu ermöglichen, und deshalb wird sie als kartā, „der Handelnde“, bezeichnet. Daß die Seele der Kenner und der Handelnde ist, wird in der śruti bestätigt: eṣa hi draṣṭā sraṣṭā ( Praśna Upaniṣad 4.9). Dasselbe wird im Vedānta-sūtra von den folgenden Versen bestätigt: jño ’ta eva (2.3.18) und kartā śāstrārthavattvāt (2.3.33). Die Werkzeuge der Handlung sind die Sinne, und durch die Sinne handelt die Seele auf verschiedene Weise. Für jede einzelne Handlung wird eine unterschiedliche Bemühung unternommen. Doch alle Tätigkeiten sind vom Willen der Überseele abhängig, die als Freund im Herzen weilt. Der Höchste Herr ist die höchste Ursache. Dies sind die Gründe, warum derjenige, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein unter der Anleitung der Überseele im Herzen handelt, von keiner Tätigkeit gebunden wird. Diejenigen, die völlig Kṛṣṇa-bewußt sind, sind letztlich für ihre Tätigkeiten nicht verantwortlich. Alles ist vom höchsten Willen, der Überseele, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, abhängig.
Vers 15
15
zAr"Ir"vaAx.~manaAeiBayaRtk(maR ‘aAr"Batae nar": /
nyaAyyaM vaA ivapar"ItaM vaA paÂaEtae tasya he"tava: //15//
śarīra-vāṅ-manobhir yat
karma prārabhate naraḥ
nyāyyaṁ vā viparītaṁ vā
pañcaite tasya hetavaḥ
śarīra – vom Körper; vāk – Sprache; manobhiḥ – und Geist; yat – der; karma – Handlung; prārabhate – beginnt; naraḥ – ein Mensch; nyāyyam – richtig; vā – oder; viparītam – das Gegenteil; vā – oder; pañca – fünf; ete – all diese; tasya – seine; hetavaḥ – Ursachen.
Jede richtige oder falsche Handlung, die ein Mensch mit Körper, Geist oder Worten ausführt, wird von diesen fünf Faktoren verursacht.
ERLÄUTERUNG: Die Worte „richtig“ und „falsch“ sind in diesem Vers sehr bedeutsam. Richtiges Handeln ist Handeln im Einklang mit den in den Schriften vorgeschriebenen Richtlinien, und falsches Handeln ist Handeln entgegen den Prinzipien der Schriften. Aber in jedem Fall sind diese fünf Faktoren erforderlich, damit eine Handlung vollständig ausgeführt werden kann.
Vers 16
16
ta‡aEvaM s$aita k(taARr"maAtmaAnaM ke(valaM tau ya: /
pazyatyak{(tabauiÜ"tvaAªa s$a pazyaita äu"maRita: //16//
tatraivaṁ sati kartāram
ātmānaṁ kevalaṁ tu yaḥ
paśyaty akṛta-buddhitvān
na sa paśyati durmatiḥ
tatra – dort; evam – so; sati – seiend; kartāram – der Handelnde; ātmānam – sich selbst; kevalam – einziger; tu – aber; yaḥ – jeder, der; paśyati – sieht; akṛta-buddhitvāt – aufgrund von Unintelligenz; na – niemals; saḥ – er; paśyati – sieht; durmatiḥ – töricht.
Daher ist jemand, der sich für den alleinigen Handelnden hält und diese fünf Faktoren nicht in Betracht zieht, gewiß nicht sehr intelligent und kann die Dinge nicht so sehen, wie sie sind.
ERLÄUTERUNG: Ein törichter Mensch kann nicht verstehen, daß die Überseele als Freund in seinem Innern weilt und seine Handlungen lenkt. Der Ort, der Ausführende, die Bemühung und die Sinne sind zwar die materiellen Ursachen, aber die endgültige Ursache ist der Höchste, die Persönlichkeit Gottes. Deshalb sollte man nicht nur die vier materiellen Ursachen sehen, sondern auch die höchste wirkende Ursache. Wer den Höchsten nicht sieht, hält sich selbst für den Handelnden.
Vers 17
17
yasya naAh"x.~k{(taAe BaAvaAe bauiÜ"yaRsya na ilapyatae /
h"tvaAipa s$a wmaA*éaAek(Aªa h"inta na inabaDyatae //17//
yasya nāhaṅkṛto bhāvo
buddhir yasya na lipyate
hatvāpi sa imāl lokān
na hanti na
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