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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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werden die Blüten und Früchte von den Menschen genossen, die den Samen des Baumes gesät haben. Ähnlich verhält es sich, wenn ein Mensch eine sündhafte Handlung begeht – es dauert einige Zeit, bis sie Früchte trägt. Es gibt verschiedene Stufen sündhafter Reaktionen. Das Individuum mag von den sündhaften Handlungen bereits abgelassen haben, doch die Ergebnisse oder die Früchte dieser sündhaften Handlungen müssen immer noch genossen werden. Es gibt Sünden, die noch die Form von Samen haben, und es gibt andere, die bereits reif sind und uns Früchte bringen, die wir als Leid und Schmerz genießen.
    Wie es im achtundzwanzigsten Vers des Siebten Kapitels heißt, kommt jemand dann zum hingebungsvollen Dienst der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, wenn er alle sündhaften Handlungen und Reaktionen beendet hat, nur noch fromme Tätigkeiten ausführt und von der Dualität der materiellen Welt frei ist. Mit anderen Worten, diejenigen, die sich tatsächlich im hingebungsvollen Dienst des Höchsten Herrn betätigen, sind bereits von allen Reaktionen befreit. Diese Aussage wird im Padma Purāṇa bestätigt:
    aprārabdha-phalaṁ pāpaṁ
   kūṭaṁ bījaṁ phalonmukham
krameṇaiva pralīyeta
   viṣṇu-bhakti-ratātmanām
    Für diejenigen, die im hingebungsvollen Dienst der Höchsten Persönlichkeit Gottes beschäftigt sind, verschwinden allmählich alle sündhaften Reaktionen, sowohl die ausgereiften, die gespeicherten wie auch diejenigen in Form von Samen. Die reinigende Kraft des hingebungsvollen Dienstes ist also sehr stark, und daher wird solcher Dienst als pavitram uttamam oder das Reinste bezeichnet. Uttama bedeutet „transzendental“. Tamas bedeutet „die materielle Welt“ oder „Dunkelheit“, und uttama bedeutet „das, was transzendental zu materiellen Tätigkeiten ist“. Hingebungsvolle Tätigkeiten dürfen niemals als materiell angesehen werden, wenngleich es manchmal so scheinen mag, als seien Gottgeweihte wie gewöhnliche Menschen tätig. Wer zu sehen vermag und sich mit hingebungsvollem Dienst auskennt, wird wissen, daß es sich dabei nicht um materielle Tätigkeiten handelt. All diese Tätigkeiten sind spirituell und hingebungsvoll, frei von jeder Verunreinigung durch die materiellen Erscheinungsweisen der Natur.
    Es heißt, daß die Ausführung hingebungsvollen Dienstes so vollkommen ist, daß man die Ergebnisse unmittelbar wahrnehmen kann. Dieses unmittelbare Ergebnis ist tatsächlich sichtbar, und wir haben die praktische Erfahrung gemacht, daß jeder, der die Heiligen Namen Kṛṣṇas chantet (Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare), im Laufe des Chantens ohne Vergehen transzendentale Freude verspürt und sehr schnell von aller materiellen Verunreinigung frei wird. Dies kann tatsächlich beobachtet werden. Wenn man nicht nur ständig über Kṛṣṇa hört, sondern darüber hinaus auch versucht, die Botschaft des hingebungsvollen Dienstes zu verbreiten, oder wenn man die missionarischen Tätigkeiten des Kṛṣṇa-Bewußtseins unterstützt, wird man allmählich bemerken, daß man spirituellen Fortschritt macht. Fortschritt im spirituellen Leben ist von keiner Vorbildung oder sonstigen Qualifikation abhängig. Die Methode an sich ist so rein, daß man rein wird, wenn man einfach nur nach ihr handelt.
    Im Vedānta-sūtra (3.2.26) wird dies mit folgenden Worten beschrieben: prakāśaś ca karmaṇy abhyāsāt. „Hingebungsvoller Dienst ist so mächtig, daß man ohne jeden Zweifel erleuchtet wird, wenn man einfach die Tätigkeiten des hingebungsvollen Dienstes verrichtet.“ Ein praktisches Beispiel hierfür ist das vorangegangene Leben Nāradas, der in jenem Leben als Sohn einer Dienstmagd geboren wurde. Er war weder gebildet noch von hoher Herkunft; doch als seine Mutter einmal im Dienst großer Gottgeweihter beschäftigt war, half ihr Nārada dabei, und manchmal, in der Abwesenheit seiner Mutter, brachte er ihnen persönlichen Dienst dar. Nārada selbst sagt:
    ucchiṣṭa-lepān anumodito dvijaiḥ    sakṛt sma bhuñje tad-apāsta-kilbiṣaḥ
evaṁ pravṛttasya viśuddha-cetasas    tad-dharma evātma-ruciḥ prajāyate
    In diesem Vers des Śrīmad-Bhāgavatam (1.5.25) beschreibt Nārada seinem Schüler Vyāsadeva sein vorangegangenes Leben. Er sagt, daß er während eines viermonatigen Aufenthalts jener geläuterten Gottgeweihten ihr Dienstjunge war und mit ihnen

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