Bhagavad Gita wie sie ist
– zu Mir; upayānti – kommen; te – sie.
Denjenigen, die Mir ständig hingegeben sind und Mir mit Liebe dienen, gebe Ich das Verständnis, durch das sie zu Mir gelangen können.
ERLÄUTERUNG: In diesem Vers ist das Wort buddhi-yoga sehr bedeutsam. Erinnern wir uns noch einmal an das Zweite Kapitel: Dort sagte der Herr zu Arjuna, Er habe ihm viele Dinge mitgeteilt und werde ihn jetzt im buddhi-yoga unterweisen. Hier nun wird buddhi-yoga erklärt. Buddhi-yoga bedeutet Handeln im Kṛṣṇa-Bewußtsein; das ist die höchste Intelligenz. Buddhi bedeutet Intelligenz, und yoga bedeutet mystische Tätigkeiten oder mystische Erhebung. Wenn jemand versucht, nach Hause, zu Gott, zurückzukehren, und sich völlig dem Kṛṣṇa-Bewußtsein im hingebungsvollen Dienst widmet, werden seine Tätigkeiten buddhi-yoga genannt. Mit anderen Worten, buddhi-yoga ist der Vorgang, durch den man aus der Verstrickung der materiellen Welt herausgelangt. Das höchste Ziel allen Fortschritts ist Kṛṣṇa. Da die Menschen dies nicht wissen, ist die Gemeinschaft mit Gottgeweihten und einem echten spirituellen Meister so wichtig. Man sollte erkennen, daß das Ziel Kṛṣṇa ist, und sobald das Ziel einmal feststeht, kann man auf dem Pfad langsam, aber sicher vorwärtsschreiten und wird so das endgültige Ziel erreichen.
Wenn jemand das Ziel des Lebens kennt, aber an den Früchten seiner Tätigkeiten hängt, so handelt er in karma-yoga. Wenn jemand weiß, daß das Ziel Kṛṣṇa ist, aber an mentalen Spekulationen Freude findet, um Kṛṣṇa zu verstehen, so handelt er in jñāna-yoga. Und wenn jemand das Ziel kennt und allein im Kṛṣṇa-Bewußtsein und im hingebungsvollen Dienst nach Kṛṣṇa sucht, so handelt er in bhakti-yoga oder buddhi-yoga, dem vollendeten yoga. Dieser vollendete yoga ist die vollkommenste Stufe des Lebens.
Wenn jemand einen echten spirituellen Meister hat und einer spirituellen Organisation angehört, aber dennoch nicht intelligent genug ist, um Fortschritt zu machen, so wird ihm Kṛṣṇa von innen her Unterweisungen geben, so daß er letztlich ohne Schwierigkeit zu Ihm kommen kann. Die Qualifikation besteht darin, daß man sich ständig im Kṛṣṇa-Bewußtsein beschäftigt und mit Liebe und Hingabe alle möglichen Dienste leistet. Man sollte irgendeine Arbeit für Kṛṣṇa verrichten, und diese Arbeit sollte mit Liebe ausgeführt werden. Wenn ein Gottgeweihter nicht intelligent genug ist, um auf dem Pfad der Selbstverwirklichung Fortschritt zu machen, sich aber aufrichtig den Tätigkeiten des hingebungsvollen Dienstes widmet, gibt ihm der Herr die Möglichkeit, Fortschritt zu machen und letztlich zu Ihm zu gelangen.
Vers 11
11
taeSaAmaevaAnauk(mpaATaRmah"maÁaAnajaM tama: /
naAzAyaAmyaAtmaBaAvasTaAe ÁaAnad"Ipaena BaAsvataA //11//
teṣām evānukampārtham
aham ajñāna-jaṁ tamaḥ
nāśayāmy ātma-bhāva-stho
jñāna-dīpena bhāsvatā
teṣām – ihnen; eva – gewiß; anukampā-artham – um besondere Barmherzigkeit zu erweisen; aham – Ich; ajñāna-jam – aufgrund von Unwissenheit; tamaḥ – Dunkelheit; nāśayāmi – vertreibe; ātma-bhāva – in ihren Herzen; sthaḥ – befindlich; jñāna – des Wissens; dīpena – mit der Fackel; bhāsvatā – leuchtend.
Um ihnen besondere Barmherzigkeit zu erweisen, zerstöre Ich, der Ich in ihren Herzen weile, mit der leuchtenden Fackel des Wissens die aus Unwissenheit geborene Finsternis.
ERLÄUTERUNG: Als Śrī Caitanya in Benares das Chanten von Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare verkündete, folgten Ihm Tausende von Menschen. Prakāśānanda Sarasvatī, ein sehr einflußreicher, großer Gelehrter des damaligen Benares, verspottete Śrī Caitanya und nannte Ihn einen sentimentalen Schwärmer. Manchmal kritisieren Māyāvādī-Philosophen die Gottgeweihten, weil sie denken, die meisten Gottgeweihten befänden sich in der Dunkelheit der Unwissenheit und seien philosophisch naive Schwärmer. Doch diese Annahme ist falsch. Es gibt sehr große Gelehrte, die die Philosophie der Hingabe vertreten haben. Doch selbst wenn ein Gottgeweihter aus ihren Schriften oder aus dem Wissen seines spirituellen Meisters keinen Vorteil zieht, hilft ihm Kṛṣṇa in seinem Herzen, vorausgesetzt, daß er sich in seinem hingebungsvollen Dienst aufrichtig bemüht. Folglich kann der aufrichtige Gottgeweihte, der im Kṛṣṇa-Bewußtsein
Weitere Kostenlose Bücher