Bianca Exklusiv Band 0088
Tage vor der Hochzeit wurde der neue Valetti “Serena” der Presse präsentiert, und im Blitzlicht unzähliger Kameras stellte Carlo stolz seine Verlobte mit ihrem Hochzeitsgeschenk vor, dem ersten neuen Modell des Valetti-Sportwagens. Die Reporter waren entzückt.
Die Hochzeit fand im kleinen Kreis in der Hauskapelle statt. Serena wirkte bezaubernder denn je in ihrem Kleid, und Louisa war eine perfekte Brautjungfer.
Doch Serena hatte nur Augen für Carlo. Sie schaute ihn an, als sie sich ihm langsam näherte, und auch wenn seine Miene sich nicht veränderte, schien es ihr, als würden die harten Linien um seine Augen weicher werden.
Serena streckte die Hand aus, und innerhalb einer halben Stunde war sie seine Frau. Danach gab es einen Empfang, bei dem die meisten Gäste Rennfahrer waren, oder Leute, die mit Rennen zu tun hatten. Braut und Bräutigam flogen noch in derselben Nacht nach Paris, wo sie nur drei Tage bleiben und dann in die Provence weiterfahren würden, damit sie das Grand-Prix-Rennen nicht verpassten.
“Macht es dir etwas aus?”, fragte Carlo in dieser Nacht in ihrem Hotelzimmer. Er schenkte Serena Champagner ein.
“Überhaupt nicht. Ich denke, es ist alles sehr großzügig organisiert”, erwiderte sie lächelnd.
“Es macht dir also etwas aus. Nun, ich kann dir keinen Vorwurf machen. Aber warten wir erst einmal, wie du dich fühlst, wenn du dein Hochzeitsgeschenk bekommst.”
“Aber ich habe schon eins.”
“Du kannst natürlich den Wagen behalten. Es war zwar ein Werbegag, aber die Papiere sind auf deinen Namen ausgestellt. Ebenso wie das hier.” Er reichte ihr einen Umschlag.
Sie nahm ihn und öffnete ihn. Dann schaute sie Carlo verblüfft an. “Du warst es”, sagte sie nach einem Blick auf den Kaufvertrag. “Ich dachte, eine Firma hätte das Haus meiner Großeltern erworben.”
“Ich habe es extra so arrangiert, damit du keinen Verdacht schöpfst”, erklärte er. “Ich wollte nicht, dass es verkauft wird. Wir behalten es und werden Louisa eines Tages mit dorthin nehmen.”
“Ja”, sagte Serena glücklich. Das war das Zeichen der Zuneigung, das sie während der Hochzeitszeremonie vergeblich gesucht hatte.
“Erinnerst du dich an den Tag, als ich dir gesagt habe, dass ich das Haus liebe?”, fragte er sie.
“Ja.” Serena lächelte. Doch dann wurde sie ernst, denn ihr fiel ein, wie dieser Tag geendet hatte.
Carlo spürte offenbar, was in ihr vorging. “Vieles, was damals passiert ist, sollten wir vergessen”, sagte er. “Aber es gab andere Dinge, an die …” Er zögerte, und sein Atem kam stoßweise. “Es gab anderes, an …”
“Ja”, flüsterte sie und schaute ihn an. “Es gab noch mehr …”
Carlo löste das Band ihres Umhangs und enthüllte ein tiefausgeschnittenes Nachthemd. Serena erzitterte unter dem Blick, den er ihr zuwarf, und unter der Berührung seiner Hand auf ihrem Arm.
“Serena”, sagte er gedehnt, “lass uns heute nur an die schönen Dinge denken.”
“Und morgen?”
Er lächelte schwach. “Wer weiß? Vielleicht sind wir morgen wieder Feinde, doch heute Nacht …” Er erschauerte, als er sie dicht an sich heranzog. “Heute wird es nur das geben …” Er küsste sie, und Serena hörte einfach auf zu denken, als glühende Erregung sie durchströmte. Es war das erste Mal, dass er sie berührte, seit sie sich entschieden hatten zu heiraten, und sie hatte sich die ganze Zeit schmerzlich nach ihm gesehnt.
Serenas dünnes Nachthemd schwebte zu Boden, gefolgt von Carlos Pyjama. Und plötzlich fielen sie sich in die Arme. Sie küssten und liebkosten sich leidenschaftlich, bis sie den Punkt erreichten, an dem es keine Fragen, sondern nur noch eine einzige Gewissheit gab. Als Serena Carlo endlich in sich spürte, hatte sie das verzweifelte Gefühl, dass sie vielleicht so den Weg zu seinem Herzen würde finden können. Er konnte ihr nicht widerstehen, und er wusste es. Vielleicht ärgerte er sich ja sogar darüber, aber solange es wahr war, hatte sie noch eine kleine Chance.
Als sie sich erneut trennten, bemerkte Serena wieder den wachsamen Ausdruck in Carlos Blick, aber sie beachtete ihn einfach nicht, sondern setzte alles auf eine Karte. Zum ersten Mal lagen sie in einem Bett, das groß genug für sie beide war, und das wollte sie ausnutzen. Auch wenn sie sich bisher immer leidenschaftlich geliebt hatten, hatte sie noch nie seinen langen, schlanken Körper in Ruhe betrachten können. Nun drückte sie ihn liebevoll auf den Rücken, setzte
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