Bianca Exklusiv Band 0088
sich auf und wandte ihm das Gesicht zu. Sie legte die Hand auf seine Brust und streichelte ihn zärtlich. Er sprach nicht, ließ sie aber nicht aus den Augen und atmete unregelmäßig.
Langsam ließ sie die Hand hinuntergleiten und musterte ihn dabei durch den Schleier ihres zerzausten Haars. Er stöhnte leise auf, als sie seinen flachen Bauch und seine schmalen Hüften erreichte.
“Du siehst aus wie eine Waldelfe, wie du da so sitzt”, flüsterte er.
Ihre Hand wanderte noch tiefer, und dann umschloss sie ihn sanft. Obwohl sie gerade erst miteinander geschlafen hatten, war Carlo bereits wieder erregt.
“Was machst du mit mir?”, fragte er heiser.
“Was du willst”, gab sie leise zurück.
Carlo umfasste ihre Brüste und liebkoste sie mit den Fingern, bis das Verlangen wie ein scharfer Schmerz in ihr tobte und sie heftig die Luft ausstieß. Sie bog den Kopf zurück, doch Carlo schlang die Finger in ihr Haar und zog sie zu sich herunter, um sie zu küssen.
Aber diesmal war sie es, die ihn küsste. Sie drang mit der Zunge in seinen Mund ein und erforschte ihn herausfordernd. Es war eine neue Erfahrung für Carlo, mit einer Frau zusammen zu sein, die beim Liebesspiel die Initiative ergriff und ihn auf jede erdenkliche Art anstachelte. Irgendwie beunruhigte es ihn, denn es verlangte ein Vertrauen, das er unmöglich geben zu können schien. Aber es war zu spät, um darüber nachzudenken. Sein Körper reagierte wie von selbst auf den verführerischen Bann, den Serena auf ihn ausübte. Er war ihr verfallen, obwohl er sich geschworen hatte, dass das niemals passieren würde, und dieser Gedanke verletzte seinen Stolz.
Unvermittelt wurde das Verlangen, das sie in ihm entzündet hatte, unerträglich und musste erfüllt werden. Er nahm Serena in die Arme und zog sie auf sich. Als sie sich vereinigten, war es über die Maßen befriedigend. Nichts war jetzt noch wichtig, als hier mit ihr zu liegen und eins mit ihr zu sein. Was sie miteinander verband, war mehr als bloße Lust, es war etwas Großes, Wundervolles.
Doch der Moment der Leidenschaft verstrich, und das Erwachen war ernüchternd. Hätten sie Vertrauen zueinander gehabt, dann hätte er mit dem Kopf auf ihrer Brust liegen bleiben und sich von dem Geräusch ihres Herzschlags in den Schlaf wiegen lassen können. Aber kaum war die Lust verschwunden, kehrte die Vorsicht wieder zurück. Er lächelte und küsste sie, aber er wusste, dass Serena seine innere Reserviertheit spürte und verletzt war. Dennoch konnte er nichts dagegen tun.
Zu seiner Erleichterung hielt Serena ihn nicht auf, als er aufstand und sich ans Fenster setzte. Er wartete dort, bis sie eingeschlafen war, und ging erst dann ins Bett zurück. Er betrachtete einen Moment ihr Gesicht und küsste sie fast gegen seinen Willen. Dabei wunderte er sich über die Feuchtigkeit, die er auf ihren Wangen spürte.
In der Provence wurde Carlo sofort von den Vorbereitungen für das Rennen in Anspruch genommen und verbrachte die meiste Zeit bei seinem Team. Serena und Carlo liebten sich jede Nacht, aber während des Tages sahen sie sich kaum. Und wenn sie sich doch trafen, war es, als stünde eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen, die Serena einfach nicht überwinden konnte.
Als sie eines Tages ins Hotel zurückkam, fand sie zu ihrem Entsetzen einen großen Strauß roter Rosen mit einer Notiz von Primo. “Ich hoffe, Sie sind dankbar für meinen Beitrag zu Ihrem Erfolg.”
Serena riss den Zettel in kleine Stücke und ordnete an, die Blumen wegzubringen. Doch Carlo kam herein, als sie noch da waren. Fragend schaute er sie an.
“Primo geht einfach zu weit”, erklärte Serena.
“Das ist allerdings wahr”, erklärte Carlo. “Hat er keine Nachricht beigefügt?”
“Ich habe sie zerrissen”, sagte Serena. “Sie war zu geschmacklos.”
In diesem Moment kam das Zimmermädchen, um die Rosen wegzunehmen, und Carlo kam nicht auf das Thema zurück, als sie wieder allein waren. Doch in dieser Nacht liebte er Serena so stürmisch wie nie zuvor.
Doch danach stand er schweigend auf und setzte sich ans Fenster. Serena sprach leise seinen Namen aus. Er wandte sich um, und sie erschrak, denn sein kalter Blick war wie der eines Fremden.
Am nächsten Tag erreichte Primo zu Serenas Befriedigung nur den vierten Platz, und Bernardo, der bessere der beiden Valettifahrer, gewann das Rennen.
Bei ihrer Rückkehr wurden sie begeistert von Louisa empfangen, die während der Hochzeitsreise bei Gita geblieben war. Und Serena
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