Bianca Exklusiv Band 0088
Leitstern in ihrem Leben war, und sie erst Ruhe finden würde, wenn sie sie erlangt hatte.
10. KAPITEL
Die Hochzeit sollte einen Monat später stattfinden, und Louisa war diejenige, die sich am meisten darüber freute. Jetzt würde sie Serena für immer behalten können. Als diese ihr dann auch noch versprach, dass sie Brautjungfer sein durfte, brach sie in lauten Jubel aus.
Carlo hielt sich zwar die Ohren zu, aber sein Blick verriet seine Freude. Später bedankte er sich bei Serena dafür. Sie hatten ein gemeinsames Ziel, nämlich Louisa glücklich zu machen, und das half ihnen über viele Unannehmlichkeiten hinweg.
Die Wahl des Brautkleides war nicht einfach, und Serena erinnerte sich an das andere Brautkleid, das sie einmal getragen hatte, und an Carlos missbilligenden Blick. Sie wusste nicht, wie er wollte, dass sie aussah, und sie war zu scheu, um es mit ihm zu besprechen.
Als sie eines Tages nach einem anstrengenden und unbefriedigenden Tag nach Hause kam, hörte sie aus dem Garten eine Stimme, die ihr bekannt vorkam und sie erbeben ließ. Es war die rauchige Stimme der wunderschönen Frau, mit der Carlo sich vor einiger Zeit im Restaurant getroffen hatte. Ob er sie tatsächlich zu unserer Hochzeit eingeladen hat, überlegte Serena, während sie in den Garten ging.
Die Frau saß auf der steinernen Terrasse, hatte ihre langen, schönen Beine übereinandergeschlagen und wippte lässig mit einem Fuß. Ihre schlanke Figur war die eines jungen Mädchens, doch ihr Gesicht war das einer Frau mittleren Alters. Ihre Schönheit war so auffällig, dass Serena auf einmal heftige Eifersucht verspürte.
Auch der Junge, der Carlo so glich, war da. Die Frau hatte eine Hand auf seinen Arm gelegt, und sie lachten beide Carlo an, der sie anlächelte. Die drei machten den Eindruck einer glücklichen Familie.
Als Carlo Serena sah, unterbrach er das Gespräch. “Serena, komm her. Ich möchte dich meiner Mutter vorstellen.”
Serena schaute sich nach jemandem um, der seine Mutter hätte sein können, aber es war niemand da. Angesichts ihrer völligen Verwirrung brach die Frau in Lachen aus und kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. “Oh, Cara, ich liebe Sie schon dafür, dass Sie nicht wussten, dass ich es bin.”
“Sie … sind Carlos Mutter?”, sagte Serena ungläubig.
“Si, und Ihre Verwunderung hat alle meine Diäten und Übungen belohnt”, erklärte die Frau. “Carlo, ich bete deine neue Frau an.” Dann küsste sie Serena herzlich auf die Wangen. “Ich heiße Gita, und das ist mein Sohn, Tomaso.” Sie schob den Jungen nach vorn, der scheu Serenas Hand drückte.
“Du hast mir nicht gesagt, dass du einen Bruder hast”, erklärte Serena, die versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen.
“Halbbruder”, erwiderte er lächelnd. “Tomaso ist der Sohn aus Gitas zweiter Ehe.”
Jetzt erst bemerkte Serena die Ähnlichkeit zwischen Carlo und seiner Mutter. Am liebsten hätte sie vor Erleichterung und Glück laut aufgelacht.
Dann kam Louisa hinzu. Sie verstand sich gut mit Gita und Tomaso, den sie übermütig Onkel nannte. Das Abendessen war exquisit, und Gitas schickes Abendkleid ließ Serena sich wie eine Provinzlerin fühlen.
Nach dem Essen gingen die Kinder ins Bett, und Gita verkündete, dass sie in der Küche mit Valeria reden musste. “Sie hat mir ein Rezept versprochen”, erklärte sie, “und außerdem will Carlo dir von dem Hochzeitsgeschenk erzählen, das er für dich vorbereitet.”
Serena merkte, dass Carlo verlegen zu sein schien. “Meine Mutter ist eine unverbesserliche Romantikerin”, begann er. “Sie sieht überall Rosen und Mondlicht.”
“Dem entnehme ich, dass dein Geschenk alles andere als romantisch ist”, sagte Serena leichthin. Sie unterdrückte das enttäuschte Gefühl in ihrem Inneren, denn daran war sie bereits gewöhnt.
“Ich würde sagen, es ist in erster Linie eine gute Public-Relation-Idee”, meinte Carlo. “Ich will den neuen Sportwagen ‚Serena‘ nennen. Die Presse ist begeistert.”
Obwohl Serena wusste, dass es nichts zu bedeuten hatte, konnte sie ein kurzes Gefühl von Freude nicht unterdrücken. Es hätte ein so liebenswertes Kompliment sein können. “Hast du es schon an die Presse weitergegeben?”
“Noch nicht, aber irgendjemand scheint geplaudert zu haben. Meine Angestellten haben anscheinend das Gerücht verbreitet, dass ich dir an dem Nachmittag auf der Rennstrecke bei Höchstgeschwindigkeit einen Heiratsantrag gemacht habe.”
“Wie sind sie nur
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