BIANCA EXKLUSIV Band 0180
hinter sich her.
Die Ziege Nelly lief ihnen bis zur Zugbrücke nach und meckerte ihnen laut hinterher, als sie den Weg in den Wald fortsetzten.
„Sind das dort drüben nicht Stechpalmen?“, fragte Jack, als sie etwa eine halbe Meile zurückgelegt hatten.
„Oh, Jack, die würden so wunderschön in einer großen Vase aussehen“, rief Mariel begeistert aus. Sie lief durch den Schnee, und Jack, leicht belustigt über ihre Begeisterung, folgte ihr mit Jessica.
Als er einige Zweige mit seinem Beil abgeschlagen und sie in einem der vielen Säcke, die sie in der Küche gefunden hatten, untergebracht hatte, lief Mariel schon wieder aufgeregt weiter. Ihr helles Haar schimmerte in der Sonne. „Warte auf mich“, rief Jack ihr hinterher.
„Hier liegt eine umgefallene Tanne!“, verkündete sie, und mit diesen Worten war sie auch schon wieder auf und davon.
„Lass uns ein paar von den unteren Zweigen mit nach Hause nehmen“, sagte sie zu Jack, als er sie endlich eingeholt hatte. „Und noch einige kleinere dazu.“ Rasch sammelte Mariel die Zweige auf, die Jack mit dem Beil abgeschlagen hatte.
„Schau mal her!“, rief sie ihm zu. Sie war schon wieder weitergelaufen und stand nun mitten in einer Schneewehe am Rande einer Lichtung.
Zu seiner Überraschung formte sie einen Schneeball und warf ihn in seine Richtung. Er ging vorbei. Der zweite Wurf war besser gezielt und traf ihn mitten auf der Brust.
„Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre“, warnte er sie, aber zu spät. Der nächste Ball landete genau in seinem Gesicht.
Als Antwort nahm er etwas Schnee und formte sich ebenfalls einen Ball.
„Oh nein, das lässt du schön bleiben“, rief Mariel und duckte sich. Jack rannte auf sie zu, packte sie am Kragen und wusch ihr das Gesicht mit Schnee. Doch es gelang ihr, sich aus seinem Griff zu befreien, und sie ließ sich in die Schneewehe fallen. Da verlor er das Gleichgewicht und fiel genau auf sie drauf.
Sie begann ihn zu kitzeln, und sie rollten ausgelassen im Schnee herum, bis er ihre Handgelenke packte und sie mit seinem ganzen Körpergewicht am Boden hielt.
Plötzlich wurde es ganz still. Nur ihr unregelmäßiges Atmen war noch zu hören.
Jack spürte Mariels weichen Körper unter sich. Ihre Augen waren so blau wie der Himmel über ihnen und ihre Wangen ganz rosig von der Kälte.
„Mariel“, flüsterte er und begann, sie zu küssen. Erst zart und verhalten und dann allmählich immer fordernder. Sie legte die Arme um ihn, und er fühlte ihre Körperwärme durch alle Kleidungsstücke hindurch. Wenn sie ihn nur ein wenig ermutigt hätte, würde er sie hier mitten im Wald lieben. Die Hitze seines Körpers würde zweifelsohne ausreichen, um sie beide warm zu halten.
„Wenn es nur für immer Weihnachten bleiben könnte“, seufzte er, und sie sah ihm tief in die Augen. Sein Blick verriet ihr, wie sehr er sie in diesem Augenblick begehrte, aber sie stieß ihn zurück.
„Wir benehmen uns nicht gerade wie Engel“, stellte sie fest und gab sich Mühe, unbeschwert zu wirken.
„Müssen wir das denn?“, fragte er, aber sie war bereits aufgestanden und beugte sich nun über den Schlitten, um nach dem Baby zu sehen.
„Es wird Zeit, dass wir in die Burg zurückgehen, wir haben viel zu tun, wenn wir vor dem Abendessen noch alles dekorieren wollen“, erklärte sie. „Das Chop Suey wäre übrigens gar nicht so schlecht, wenn wir wenigstens Reis oder Nudeln dazu hätten. Und vielleicht einen leckeren Kuchen.“
„Siehst du, da wünschst du dir schon wieder was. Merkst du das gar nicht?“
Sie lachte und zuckte mit den Schultern. „Wenn ich schon einmal dabei bin, wünsche ich mir gleich, dass Santa Claus außer den Puppen im Turm auch die dreckigen Windeln mitgenommen und sie mir sauber wieder vor die Tür gelegt hat. Ich habe bisher noch keine Waschmaschine gesehen, also werde ich die Windeln wohl mit der Hand waschen müssen.“
Er nahm ihre Hand, zog ihr den Handschuh aus und tat so, als würde er ihre Finger inspizieren. „Du willst die ganzen Windeln allein waschen und dir deine zarten Hände dabei ruinieren? Oh nein, das wirst du nicht tun. Ich werde dir bei der Arbeit helfen.“
Sie lächelte ihn an. „Wir haben wirklich eine ausgezeichnete Arbeitsteilung“, sagte sie.
„Ist es nicht selbstverständlich, dass ein Vater genauso mitmacht?“
„Aber du bist nicht …“ Sie hielt mitten im Satz inne. Sie wollte seine Gefühle nicht verletzen.
„Du wolltest sagen, dass ich nicht
Weitere Kostenlose Bücher