BIANCA EXKLUSIV Band 0187
eines gesehen. Ich hatte gehofft, es wäre in die Berge zurückgekehrt.“
„Das hätte ich gleich wissen müssen. Eine leichte Vertiefung im Boden bedeutet Puma. Das weiß doch jeder.“ Dann wurde ihr bewusst, dass die Sache ernst war. „Pumas kommen in Ihr Lager?“
„Normalerweise nicht. Wir achten darauf, dass keine Essensreste herumliegen.“ Er deutete auf eine offene Tüte Kartoffelchips und die Verpackung eines Schokoriegels auf der Erde. „Offenbar waren die Leute gestern Abend nicht so vorsichtig.“
„Na ja, was kann ein Junges schon anrichten?“
„Nicht viel“, bestätigte Kieran. „Das Problem ist, dass die Mutter bestimmt in der Nähe ist.“
„Das ist hier ja ein richtig gemütliches Plätzchen …“
Stimmen hinter ihr erinnerten sie daran, wo sie sich befand. „Kann ich gefahrlos das Badehaus benutzen?“
„Ängstlich?“ Er trug ihr die Koffer den Hang hinunter. „Mal sehen, was ich für Sie tun kann.“
Kieran betrat das Gebäude und scheuchte einige Arbeiter heraus. Sie gingen verlegen grinsend weg und nickten Samantha und zwei anderen wartenden Frauen zu.
„Alles klar.“ Kieran winkte sie nach drinnen.
Beth gehörte zu den Frühaufsteherinnen. „Erinnert mich an einen Campingurlaub mit meiner Familie.“ Sie sah sich in dem Raum mit dem Betonboden und in Reihen angeordneten Waschbecken, Toiletten und Duschen um.
„Ja, aber da hat es sicher Duschvorhänge gegeben“, erwiderte eine der Frauen.
„Und Türen an den Toiletten“, bemerkte eine andere.
Erleichtert stellten sie fest, dass die Männer ihnen Handtücher, Seife und Shampoo bereitgelegt hatten.
„Ich habe Lew gestern Abend diesen Vorschlag gemacht“, erklärte Beth. „Wir Lehrer planen alles im Voraus.“
Mary Anne kam gähnend herein. „Viele der Männer haben bestimmt ein Bad in ihren Wohnwagen und Hütten. Ich brauche eine lange, heiße Dusche, damit ich in Schwung komme. Und ich möchte nicht, dass jemand draußen herumsteht und wartet.“
„Das macht denen nichts aus“, erwiderte Samantha fröhlich. Ihrer Erfahrung nach kamen Männer unendlich lange ohne Bad aus.
„Sie haben sich vorbereitet“, stellte eine der Frauen mit Blick auf Samanthas Bademantel fest.
„Ich bin immer vorbereitet“, erwiderte sie. „Alte Pfadfinderregel.“
Nach dem Duschen zog Samantha gutsitzende grüne Shorts und ein bedrucktes Shirt an. Zuerst hatte sie Jeans und ein altes T-Shirt anziehen wollen, doch das erschien ihr jetzt nicht angebracht. Falls heute ihr letzter Tag mit Kieran war, sollte er sich wenigstens mit Bedauern an sie erinnern.
Als sie aus dem Badehaus kam, brachte Kieran ihre Koffer zum Wagen.„Wegen gestern Abend“,sagte sie. „Sie wissen schon, mein Antrag. Nun ja, jeder macht mal einen Fehler.“ Sie zuckte die Schultern. „Vergessen wir die Sache, einverstanden?“
Kieran lehnte sich gegen ihren Wagen. „Mein Angebot steht noch immer. Sie können heute Abend darauf zurückkommen.“
„Sie haben vielleicht Nerven, noch einmal davon zu sprechen.“ Sie versuchte, nicht in sein gebräuntes Gesicht zu sehen. Sicher, sie hatten wie Fred und Ginger getanzt. Und er brachte sie zum Beben, wenn er wie jetzt mit dem Daumen über ihre Wange strich. Aber er war auch eigensinnig, stur und sehr ärgerlich. „Sie sind der eingebildetste …“
Ohne Vorwarnung küsste er sie. Nach der ersten Überraschung genoss sie es, wie er ihre Lippen öffnete und mit der Zungenspitze über ihre Zähne strich.
Er legte die Hand auf ihren Rücken und drückte sie an sich. Und Samantha fühlte, wie sich die kraftvollen Muskeln in seinen Armen anspannten.
Verdammt, war der Mann gefährlich! Sie fühlte, wie ihre Brustspitzen gegen seinen Oberkörper drückten.
„Also, was sagst du dazu?“ Kieran hob den Kopf wieder an.
„War das eine Gratiskostprobe?“
Er legte die Hände an ihre Wangen und küsste Samantha noch einmal hingebungsvoll, bis sie ihm nicht mehr widerstehen konnte.
Kieran zog sich zurück. „Hungrig?“
Zögernd nickte sie.
„Gut. Es duftet, als wäre das Frühstück fertig.“ Er griff nach ihrer Hand und führte sie zur Kantine.
Zum Teufel, er wusste genau, dass sie nicht diese Art von Hunger gemeint hatte! Eins zu null für ihn, aber das war der letzte Punkt, den sie Kieran zugestand.
Während des Frühstücks konnte sie ihn nicht ansehen. Hätte sie es getan, hätte er ihre Verwirrung erkannt. Vielleicht hätte er ihr sogar angesehen, dass sie mehr von ihm wollte.
Rückblickend
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