BIANCA SPEZIAL Band 04
aber sein Bruder hielt ihn auf.
„Folge ihr, Mac. Sie liebt dich. Jeder konnte das sehen außer dir. Suche sie. Sag ihr, dass du sie liebst, und überrede sie, hierherzukommen, wo sie und dein Baby hingehören.“
„Warum sollte ich so etwas Verrücktes tun? Sie ist weg, und ich bin froh. Verstehst du mich?“ Obwohl er seine Worte überzeugend vorbrachte, war Mac selbst nicht überzeugt. „Von Anfang an hat sie gelogen, Cade. Sogar zum Schluss hat sie mir noch Lügen erzählt. Sie hat mir gesagt, dass sie uns auseinanderhalten kann, weil sie bei mir andere Gefühle hat als bei dir. Das war nun der Gipfel, denn selbst Tante Vi kann uns nicht auseinanderhalten.“
Cade schob seinen Hut zurück. „Ich will dich nicht enttäuschen, Bruder, aber wir konnten Serena auch nicht zum Narren halten. Ich glaube meiner Frau, wenn sie sagt, dass sie mich selbst in der finstersten Nacht erkennen kann.“
„Wie kann sie das behaupten?“
„Sie meint, es sei ihr Gefühl, eine Verbindung zwischen uns, die bei dir fehlt.“ Er klopfte Mac auf die Schulter. „Diesmal stehe ich auf Abbies Seite. Sie liebt dich, ob du das glaubst oder nicht. Wenn sie es nicht täte, wäre sie nicht gegangen.“
„Sie ist gegangen, weil ich ihr keine andere Wahl gelassen habe.“
„Wolltest du dir selbst keine lassen?“
Das konnte Mac nicht beantworten. „Ich habe noch etwas zu erledigen“, entgegnete er und ging weg.
„Das kannst du laut sagen“, meinte Cade. „Alle warten auf dich, bring es lieber schnell hinter dich.“
„Wahrscheinlich muss ich mit den Jones-Brüdern reden.“
„Ganz zu schweigen von Mom, Jessie und Tante Vi.
Nur noch ein Rat, Mac. Üb schon mal, glücklich auszusehen, wenn du zu ihnen gehst, es sei denn, du willst, dass alle erkennen, dass es dir so elend geht, wie du aussiehst.“
An dem großen Küchentisch hatten sich alle versammelt und unterhielten sich angeregt. Die Gespräche verstummten abrupt, als Mac in die Küche kam.
Brad schob seinen Stuhl zurück und wollte aufstehen, aber Tyler klopfte ihm auf die Schulter, und beide blieben sitzen. „Nun“, fragte Quinn, „wo ist sie?“
„Wenn sie wollte, dass ihr es erfahrt, hätte sie es euch sicher mitgeteilt.“
„Hat sie es dir gesagt?“
„Ja.“
„Nun, warum bist du dann hier?“
„Sie kommt nicht zurück, und ich bleibe hier. Wir werden nicht heiraten.“ Eine Sekunde lang herrschte Schweigen, dann sprachen alle durcheinander.
„Seid still!“, rief Mac. „Als ich Abbie bat, mich zu heiraten, sagte sie Nein. Sie hat auch Nein gemeint. Was ist daran so unklar?“
„Du kennst sie nicht so wie wir“, behauptete Tyler.
„Seit ihrer Kindheit weiß sie nicht, was sie will“, warf Brad ein.
„Sie ist schwanger“, erinnerte Quinn. „Du musst sie heiraten.“
Mac schaute die Brüder der Reihe nach an. „Habt ihr vier schon jemals auf ein Wort gehört, das Abbie gesagt hat? Habt ihr sie einmal selbst entscheiden lassen?“
„Wir sind ihre Familie.“ Brad schob Tys Hand weg und stand auf. „Wir möchten, dass sie bekommt, was sie verdient.“
Wütend antwortete Mac. „Sie verdient, dass man ihr zuhört. Sie verdient, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und wenn sie etwas sagt, dann verdient sie es, dass man ihr glaubt.“
Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, war Mac schockiert. Abbie hatte gesagt, dass sie sein Kind erwartete. Sie hatte gesagt, dass sie ihn nicht hereinlegen wollte. Sie wollte keine lieblose Ehe. Sie hatte behauptet, sie erkenne ihn an ihren Gefühlen. Bis zu diesem Moment hatte er nicht gewusst, dass er ihr glaubte.
„Was willst du tun, Makin?“, wollte Rose wissen. „Sollen wir die Hochzeit absagen?“
Da erkannte er, dass er das absolut nicht wollte. Er liebte Abbie und glaubte ihr. Er wollte ihr Mann und der Vater ihres Kindes sein. Sie hatte recht, wenn sie behauptete, dass er aus seiner Erfahrung mit Gillian nichts gelernt hatte. „Ich reise ihr nach“, meinte er plötzlich. „Wenn es geht, bringe ich sie zurück.“
„Wir kommen mit“, bot Quinn an. „Wir bringen ihr schon bei, dass sie zum Wohle des Babys zurückkommen muss.“
„Sag uns, wo sie ist“, meinte Brad. „Wir sind sicher, dass sie zur Hochzeit rechtzeitig zurückkommt.“
„Nein, ich liebe sie. Sie erwartet mein Kind, und ich muss sie suchen und fragen, was sie möchte.“
„Über unsere Schwester musst du noch viel lernen“, meinte Tyler kopfschüttelnd. „Du musst Abbie sagen, was sie tun soll.
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