BIANCA SPEZIAL Band 04
er Abbie eigentlich sagen wollte, und er hatte nicht geahnt, dass er sie am liebsten in den Arm ziehen würde, um sie vor der Welt in Schutz zu nehmen.
Abbie schaute zum Himmel, und Mac hatte nie bemerkt, wie viel schöner ein Abend war, wenn Abbie bei ihm war. Eigentlich müsste er etwas sagen und sie nach ihren Plänen fragen, aber der Augenblick schien nicht passend für Beschuldigungen. Er wollte nur mit ihr reden und ihrer angenehmen Stimme lauschen, aber es fehlten ihm die Worte, während er sie im Mondschein beobachtete.
„Ich habe schon seit Tagen überlegt, was ich sagen soll“, meinte Abbie plötzlich. „Jetzt fällt mir kein Wort mehr ein.“
„Ein Wunder, dass du Zeit zum Nachdenken hattest, denn du stehst doch unter ständiger Beobachtung.“
„Ich? Das Gleiche habe ich von dir gedacht. Es ist doch verrückt, dass wir in einigen Tagen heiraten sollen und niemand uns zwei Sekunden allein zugesteht.“
„Deine Brüder wollen dich schützen“, behauptete er.
„Sie machen mich wahnsinnig, und du unterstützt sie noch. Du bist mir aus dem Weg gegangen, Mac, gib es zu.“
„Wahrscheinlich schon, ich brauchte Zeit zum Nachdenken.“
„Worüber? Dass wir in zwei Tagen vor unseren Familien erklären sollen, dass wir uns bis an unser Lebensende lieben und achten? Ich glaube nicht, dass du darüber lange nachdenken musst.“
„Nein.“
„Wir müssen es ihnen gemeinsam sagen. Nur so können wir das Ganze aufhalten.“
„Glaubst du?“
„Es muss funktionieren. Ich will dich nicht heiraten und du mich nicht. Es hätte gar nicht so weit kommen dürfen.“
Jetzt konnte sie aufhören und ihm sagen, dass sie gehen würde. „Was willst du dann, Abbie?“
„Weglaufen. Heute Nacht. Irgendwohin.“
Hoffnungsvoll hob er den Kopf, und er fragte sich, ob sie ihren Plan leid sei.
„Weglaufen ist leider auch keine Antwort. Meine Eltern sind schon auf dem Weg und bringen alles Mögliche mit. Ich wollte sie davon abhalten, aber Quinn hat sie überzeugt, dass ich nur wegen der Vorbereitungen nervös bin. Ich fühle mich gefangen, Mac.“
„Das Gefühl kenne ich“, erwiderte er, ohne nachzudenken.
„Niemals wollte ich dich in eine Falle locken, Mac. Das glaubst du zwar nicht, aber es entspricht der Wahrheit.“
Was wäre, wenn er ihr glaubte? Was wäre, wenn er ihr noch einmal vertrauen würde? „Es ist leicht zu beweisen, Abbie.“
„Wie? Etwa durch einen Vaterschaftstest? Nein danke, mein Kind wird nicht deinem Stolz geopfert.“
„Du würdest mich heiraten? Das macht doch keinen Sinn.“
„Gerade habe ich doch gesagt, dass ich dich nicht heiraten will. Was ist bloß mit den Männern hier los? Aus irgendeinem Grund hast du mich gebeten, dich zu heiraten, und ich sagte Nein. Aber du bestehst darauf, dass ich dieses Nein gar nicht so gemeint habe. Jeder hier glaubt, dass ich dich heiraten will, obwohl ich immer wieder gesagt habe, dass es keine Heirat geben wird. Ich weiß nicht, was ich noch unternehmen soll.“
„Du solltest deine Taktik ändern.“
„Welche schlägst du vor? Soll ich sagen, ich will heiraten, damit du endlich glaubst, dass ich es nicht will? Werden meine Brüder dann alle Pläne für die Hochzeit auf Eis legen?“
„Vielleicht.“
„Das wird niemals klappen, Mac, und das weißt du. Ich bin praktisch eine Gefangene.“ Sie warf einen Blick über die Schulter. „Ich erwarte in jedem Augenblick, dass jemand hier auftaucht, denn wir sind schon fast zehn Minuten allein.“
„Dann sollten wir schnell handeln. Sollen wir durchbrennen?“
„Was?“
„Du hast mich schon verstanden. Wir tun so, als seien wir mit allem einverstanden, und morgen Abend brennen wir durch.“
„Und was beweisen wir damit? Dass wir einfach geheiratet haben, ohne auf ihre Pläne einzugehen?“
„Morgen Abend hinterlassen wir einen Brief, der besagt, dass wir durchbrennen wollen. Das hält sie vielleicht davon ab, uns sofort zu suchen. Wir entkommen, ich fahre dich zum Flughafen, kaufe ein Ticket und besorge dir ein Hotelzimmer, wo du möchtest. Ich werde ihnen kein Sterbenswort über deinen Aufenthaltsort verraten, bis du entscheidest, es ihnen selbst mitzuteilen.“
„Wenn ich entkomme, was machst du dann?“
„Ich stelle mich ihnen. Irgendjemand muss ja alles erklären.“
„Gute Idee, aber es gibt ein Problem.“
„Willst du jetzt gleich schon abhauen?“
„Nein, das Baby. Was ist mit dem Baby?“ Das war ihre Trumpfkarte. „Willst du mich heiraten, um deinem Kind einen
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