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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Nicken.
    „Dann müssen Sie auch zusammenbleiben. Außerdem braucht das Baby Sie beide.“
    Nicole bot sich an, jederzeit als Babysitter einzuspringen, und gab Teresa ihre Telefonnummer. Und sie kamen überein, sich gegenseitig auszuhelfen, nachdem Nicoles Baby geboren war.
    April hallten ihre eigenen Worte noch in den Ohren wider, nachdem sie längst nach Hause zurückgekehrt war.
    „Ich bin so eine Heuchlerin“, schalt sie sich laut, obwohl niemand außer Maybelline es hören könnte. Und die Hündin war damit beschäftigt, einen von Glens Socken vom Fußboden im Schlafzimmer in ihr Körbchen zu tragen.
    „Gib ihn mir“, verlangte April und warf ihn in den Wäschekorb.
    Die Socke bewies, dass Glen nicht vollkommen war. Doch das war sie auch nicht. Sie schnarchte. Er hatte es ihr erzählt und lachend erklärt, dass er sich dadurch fühlte, als würde er draußen kampieren – in einer Bärenhöhle.
    Ja, sie war eine Heuchlerin. Die Fragen, die sie Teresa gestellt hatte, musste sie sich selbst stellen.
    Liebte sie Glen? Wie Teresa zögerte sie lange. Doch so sehr sie es zu leugnen versuchte, lautete die Antwort eindeutig Ja.
    Und es beängstigte sie. All die Jahre über war Glen ihr bester Freund gewesen. Ihr Kumpel. Ihr Verbündeter. Ihr Beschützer. Und sie hatte darauf bestanden, es dabei zu belassen, um nicht erneut eine langjährige Freundschaft zu ruinieren.
    Zum ersten Mal seit der Scheidung von Eddie gestand sie sich die Wahrheit ein. Es traf durchaus zu, dass Liebe ihre Freundschaft mit Eddie zerstört hatte. Doch es handelte sich um die Gefühle, die sie stets für ihren Kumpel gehegt hatte.
    Bei dieser Erkenntnis sank sie auf das Sofa. Sie hatte den falschen Mann geheiratet. Deswegen war die Ehe in die Brüche gegangen.
    Während der Schulzeit hatten sie ein unzertrennliches Trio gebildet. Eddie hatte Glen bewundert und ihm in allem nachgeeifert. Wenn Glen Baseball spielte, tat Eddie es ebenfalls und versuchte, mehr zu leisten. Wenn Glen sich neu einkleidete, tauchte Eddie wenige Tage später mit ähnlicher, aber besserer Kleidung auf.
    Im Nachhinein wurde ihr bewusst, dass nicht Bewunderung der Auslöser für Eddies Verhalten war, sondern Eifersucht, die ihn letztendlich dazu veranlasst hatte, sie zu umwerben und zu heiraten.
    Auch wenn sie es nicht erkannt hatte, so war ihm nicht verborgen geblieben, dass sie Glen liebte. Kein Wunder, dass die Ehe und auch die Freundschaft zerbrochen waren.
    Sie seufzte. Maybelline spitzte die Ohren und missachtete prompt das Verbot, auf die Couch zu springen. Ausnahmsweise ließ April sie gewähren und kraulte ihr den Kopf, während sie an die nächste Frage dachte, die sie Teresa gestellt hatte. Liebt er dich?
    Es bestand kein Zweifel daran. Aber wie liebte er sie? Wie eine Schwester? Vermutlich. Wie eine lebenslange Freundin? Sicherlich. Wie eine Ehefrau?
    Körperlich liebte er sie zweifellos wie ein Mann seine Frau. Leider bewies es ihr nichts anderes, als dass er Bedürfnisse hegte, ebenso wie sie.
    Er hatte sie geheiratet, weil er sie auf dem Campingplatz brauchte. Aber womöglich liebte er sie ebenfalls, ohne es zu wissen. Dann konnte sich ihre Vernunftehe in eine Ehe der Liebe und Leidenschaft verwandeln.
    Dieser Gedanke führte sie zur dritten Frage. Würde er alles tun, um dich und das Baby glücklich zu machen? Absolut. Demnach musste sie mit ihm zusammenbleiben, wenn sie ihren eigenen Rat an Teresa befolgen wollte.
    „Ich liebe ihn“, sagte sie zu sich selbst wie zu Maybelline. „Jetzt muss ich ihn nur zu der Einsicht bringen, dass er mich auch liebt.“
    April öffnete die Schuppentür auf der Dachterrasse und holte die Musikanlage und einen Karton mit Preisen für die Sieger des Tanzwettbewerbs hervor, der an diesem Abend stattfand. Es war ihre Lieblingsveranstaltung und entsprach zudem den Interessen der Teenager, die Camping zumeist als uncool ansahen.
    Sie hatte mit der Jugendstrafanstalt vereinbart, dass Steven freitags länger als gewöhnlich Ausgang gewährt wurde, da sie seine Hilfe brauchte. Hauptsächlich ging es ihr aber darum, ihm als Gegenleistung für seine harte Arbeit während der Woche die Gesellschaft Gleichaltriger zu ermöglichen. Dennoch bestand er stets darauf, ihr wirklich zu helfen.
    „He, was ist das denn?“, fragte er und nahm einen großen Karton von einem Regal.
    „Ach, lass den ruhig stehen. Es ist nur irgendwelcher Schrott, den der Vorbesitzer dagelassen hat.“
    Steven öffnete den Karton und nahm ein vergilbtes

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