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Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross

Titel: Bille und Zottel 05 - Die schoensten Ferien hoch zu Ross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Joy.
    „Okay. Wir proben inzwischen den Anfang des Stücks. Da drüben sitzen unsere Darsteller. Kommt, ich mache euch bekannt miteinander.“
    Graf Edelbert, der Sohn des Lehrers sah aus wie ein Riesenkaninchen mit Brille. Ellinor, die Prinzessin Magdalena, ein üppiges Mädchen von fünfzehn Jahren, schien ihren Ehrgeiz dareinzusetzen, für die Erzeugnisse der Kosmetik-Industrie Reklame zu laufen. Vielleicht hielt sie eine solche Aufmachung aber auch für das unverzichtbare Attribut einer Schauspielerin. Sie wurde umringt von den Rittern und Getreuen, Buben jeder Altersklasse aus dem Dorf.
    „Und das da oben ist Fürst Bodo... “ Erwin wies auf einen bulligen Sechzehnjährigen, der auf einer der Leitern stand und einen Scheinwerfer montierte. „Er ist der Sohn des Elektrohändlers. Sein älterer Bruder spielt den König.“
    Bille und ihre Freunde schüttelten ihren Spielpartnern die Hand und stellten sich vor. Dann begann die Probe. Wenn der Sohn des Lehrers auch nicht gerade das war, was man sich unter einem jugendlichen Liebhaber vorstellte, deklamieren konnte er wunderschön und mit viel Gefühl. Die Oldesweiler Dorfjugend hing an seinen Lippen, und Prinzessin Magdalena verpaßte mehrmals ihren Einsatz vor lauter Anhimmeln.
    Bettina und Daniel holten die Pferde, während die anderen den Fortgang des Stückes verfolgten und damit begannen, ihren Text einzustudieren.
    Den ganzen Tag probten sie für das große Ereignis. Um sie herum wurde gehämmert und gebaut, was die Arbeit einigermaßen erschwerte, aber da bis zur Eröffnung des Volksfestes alles fertig sein mußte, nahmen sie es in Kauf. Schließlich fingen ein paar Arbeiter sogar an, unter ihnen einen Bretterboden zu legen — als Ersatz für ein Podest. Da wurde es sogar Erwin zuviel .
    „Also gut, Leute — setzen wir uns da rüber und sprechen alles noch mal in Ruhe durch. Dann wird es schon klappen.“
    „Aber wir haben den Zweikampf noch nicht geprobt!“ warf Florian ein.
    „Das könnt ihr ja nachher für euch tun. Es ist ganz leicht — ihr braucht euch doch nur zu verabreden, wer wann mit seiner Lanze wohin sticht. Wenn ihr erst in der Rüstung steckt, dann sieht das ganz toll aus, egal was ihr macht. Und wenn irgendwas nicht hinhaut, dann brüllt und flucht ihr schauerlich aufeinander los, das lenkt ab.“
    „So, meinst du?“
    „Klar! Bloß keine Nervosität!“

    Am Tag der Eröffnung war es drückend schwül. Am Himmel zogen sich bleigraue Wolkenberge zusammen und Bille, Joy, Florian und Simon hofften insgeheim, die Aufführung würde ins Wasser fallen.
    Tatsächlich gab es gegen Mittag einen Wolkenbruch, aber bald darauf strahlte der Himmel wieder in festlichem Blau, Bühne und Zuschauerbänke wurden von den Spuren des Regens befreit und die Dekoration aufgebaut.
    Am Vormittag hatten sie die Kostüme anprobiert. Joy und Bille konnten zufrieden sein, aber Simon und Florian fühlten sich mehr als unbehaglich in den schweren Ritterrüstungen, wenn Erwin ihnen auch immer wieder versicherte, sie sähen ganz einfach phänomenal aus!
    Die Zuschauerbänke füllten sich, um Punkt vier Uhr sollte das Spektakel losgehen. Erwin murmelte wieder und wieder den Text seiner Ballade, er war bleich wie ein zu kurz gebackener Käsekuchen und stieß in regelmäßigem Abstand den gequält munteren Ausruf „Nur Mut, Leute, kein Grund zur Aufregung!“ aus.
    Ein Fanfarenstoß signalisierte den Beginn der Aufführung. Erwin, in das bunte Gewand eines Bänkelsängers gehüllt, eine Gitarre im Arm, stolperte auf die Bühne und verbeugte sich tief. Dann griff er kräftig in die Saiten, räusperte sich lautstark ins Mikrofon hinein, daß es klang, als kehre das Gewitter zurück, und begann, in bewegenden Worten das bewegte Leben Graf Edelberts zu preisen.
    Die Darsteller warteten außerhalb des Burghofs auf ihren Auftritt. Applaus rauschte auf, und Erwin erschien mit vor Stolz hochrotem Kopf bei den anderen.
    „Paßt ein bißchen auf, der Boden ist schmierig vom Regen, diese blöden Holzplanken trocknen nicht so schnell... “
    „Okay.“
    Graf Edelbert schritt zu seinem ersten Auftritt und teilte dem Publikum seine schmerzliche Sehnsucht nach der schönen Prinzessin Magdalena mit. Dann erschien der König mit seinem Gefolge. Die Krone saß ihm fast auf der Nasenspitze, sie hatte versehentlich etwas von dem Gewitterguß abbekommen, und da sie aus bemalter Pappe bestand, nahm sie das übel. Fritz, der Darsteller des alten Königs, versuchte diesen Mangel durch

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