Planeten-Bernsteinfeuer (German Edition)
Prolog
Die Erde
Es waren finstere Jahre, in denen es mit dem Leben auf der Erde langsam zu Ende ging. Wer es sich leisten konnte hatte sich in die wenigen, noch bewohnbaren Habitate auf dem Planeten zurückgezogen. Großkonzerne beherrschten Regierungen und Kontinente.
Die wenigen verbliebenen, unabhängigen Staaten der Erde beschlossen sich dieser Bedrohung entgegenzustellen und ihr Heil in der Erschließung neuer Welten zu suchen. Eine Kooperation mit NASA und ESA sowie der russischen Raumfahrtorganisation sollte dies gewährleisten.
Die drängenden Probleme, die die Überbevölkerung schaffte, insbesondere der Rohstoffmangel und die in immer kürzeren Abständen eintretenden Zusammenbrüche der Weltwirtschaft beförderten ihren Willen.
Obwohl die Eroberung des Weltraums technisch kein Problem mehr war, fielen die meisten Fortschritte dem zunehmenden Verfall zum Opfer . Einige wenige konnten solche Programme überhaupt noch durchführen.
Es waren nicht nur personelle, sondern auch massive pekuniäre Mittel vonnöten, um das Projekt des Jahrtausends zu starten.
Planet-Search-for-Human-Living, PSHL war Neuland und es war eine Herausforderung an die Wissenschaft. Die besten Physiker, Ingenieure, Chemiker, Mediziner und viele andere arbeiteten im Geheimen an der Rettung der Erde.
Basierend auf dem erfolgreichen Marsprogramm der Nasa wurde PSHL mit nur wenigen Militärkräften in die Wege geleitet. Astronauten sollten mit EinmannShuttles und in Stasis die Lichtjahre entfernten Glaxieen, die als erfolgversprechend galten, erreichen.
Allen Beteiligten war klar, dass es bei aller Voraussicht und der neuesten Technik, wohl bestenfalls eine Reise ins Ungewisse war.
Die Wahrscheinlichkeit innerhalb der bekannten Dimensionen auf hochentwickelte Kulturen zu treffen, war gering. Noch geringer wären die Chancen, auf Zivilisationen zu stoßen, die in der Lage sein würden, Kontakt aufzunehmen, und dies innerhalb einer akzeptablen Zeitspanne.
Wie es der Zufall wollte, kam dem Projekt rechtzeitig der Zufall zur Hilfe, obwohl man vielleicht auch von göttlicher Fügung sprechen könnte. Für einige , ausgewählte Menschen änderte dieser Zufall jedenfalls alles.
1
Elexia Mantion
Lt.Commander Nasa/PSHL
Elexia betrachtete sich nachdenklich im Spiegel ihres kleinen Bades auf dem Stützpunkt von PSHL. Sie ärgerte sich den Dampf, der das Glas beschlagen hatte, weggewischt zu haben. Seit Ben's Tod konnte Sie sich nicht mehr ansehen. Der Unfall, der ihn das Leben gekostet hatte, ließ sie lebendig und mit einer Narbe auf der rechten Gesichtshälfte zurück. Als Marine hatte man bzw. frau zwar nicht eitel zu sein, dennoch war der Verlust der äußerlichen Unversehrtheit von erstaunlicher Schmerzhaftigkeit. Ben hatte es geliebt die Makellosigkeit zu liebkosen.
Doch dann kam eine dunkle Nacht und ein schleudernder Laster dazwischen, zwischen Elexia und das Leben mit Ben. Sie hatte nichts mehr zu verlieren, noch nicht einmal dieses Leben, denn sie war schon fünf Jahre zuvor mit ihrem Mann in diesem Gott verdammten Autowrack gestorben.
Als der General sie angerufen hatte, kam sie gerade von waghalsigen Testflügen über den Wüsten Arizonas zurück, um sich den Anklagen der Dienstaufsicht zu stellen. Als ob die Army keine drängenderen Probleme hätte.
„Sie sind kurz davor sich umzubringen oder wegen Insubordination gefeuert zu werden,“ hatte er ihr nüchtern mitgeteilt, als sie sich in einem winzigen Verhörzimmer gegenüber saßen. Elexia hatte hierauf nichts erwidert, weil es genau ihrer Meinung entsprach. Immer wieder verfluchte Sie ihre Feigheit ihren Tod selbst in die Hand zu nehmen. Oft schon hatte sie sozusagen den Finger am Abzug gehabt, aber dann aufgegeben. Eine kleine, positive Stimme im Hinterkopf, lästig und penetrant, wisperte ständig, es müsse noch mehr geben, dass dies nicht das Ende wäre. Haha. Könnte Sie nur lachen.
In Wahrheit war sie verstummt und das in allen Belangen des normalen menschlichen Miteinanders. Sie war mundfaul, scherte sich nicht um die Gefühle anderer und hatte keinerlei gesellschaftliche Kontakte. Sie hätte andere Menschen nicht ertragen und wollte sich selbst auch niemandem zumuten.
Ben war der mit den Freundschaften gewesen, Ben wurde betrauert und beweint. Sie war nur die Frau an seiner Seite gewesen. Aber sie war seine Frau gewesen und er ihr Mann, nichts anderes konnte jemals zuvor solche Gefühle in ihr wachrufen, noch konnte sie sich vorstellen, das dies jemals wieder
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