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Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel

Titel: Bille und Zottel 06 - Gefahr auf der Pferdekoppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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wir dort hinten an. Bitte, Herr Schüler!“
    Der junge Mann folgte ihr schweigend, mit staksigen Schritten, die Hände in den Manteltaschen vergraben, als müsse er sich an etwas festhalten.
    „Schön habt ihr es hier“, sagte er schließlich zögernd. „Alles so sauber und gepflegt. Kein Wunder, daß die Pferde so einen ausgeglichenen, heiteren Eindruck machen. Der wache Ausdruck, die gelöste Spannung - ja, so soll es sein!“
    Bille blieb vor Staunen der Mund offenstehen.
    „Sie verstehen wohl viel von Pferden?“ fragte sie beeindruckt.
    „Na ja, ähä . . . ich . . . also sagen wir mal, ich interessiere mich für sie. Allerdings mehr theoretisch. In der Praxis habe ich - wie soll ich es ausdrücken - eine ganze Menge Respekt vor ihnen. Mir fehlt es an . . . Erfahrung, nennen wir es mal so. Wir sind uns noch nicht begegnet.“
    „Ach so . . .“
    „Aber das kann sich ja ändern, nicht wahr?“ Herr Schiller wurde lebhaft. „Du mußt nicht denken — nein, nein, ich mag Pferde! Ich mag sie wirklich gern! Und wenn ich erst mal eine Weile hier bin . . . ich möchte auch gern reiten lernen!“
    „Reiten lernen?“ Bille schaute zweifelnd an dem langen, dürren, jungen Mann hinauf. „Im Ernst, Herr Schüler?“

    „O ja — so bald wie möglich!“ Es klang, als wolle er sich selbst Mut machen. „Übrigens: sag doch Edmund zu mir. Wir sind ja nun fast Kollegen, nicht wahr?“
    „Okay, Edmund“, sagte Bille lachend.

Edmund der Weise lernt reiten

    Am nächsten Tag - einem schulfreien Samstag - ritt Bille zu den Freunden nach Peershof hinüber. Zottel, der drei Tage nicht unter dem Sattel gegangen war, galoppierte ausgelassen über die Stoppelfelder. Ein kräftiger Herbstwind faßte Pferd und Reiterin von hinten und schien sie wie die Blätter vor sich herzutreiben, die um sie herum durch die Luft wirbelten.
    Kurz vor Peershof bog Bille auf die Allee ein, die auf das Gutshaus zulief. Bettina wartete bereits vor dem Eingang.
    „Die drei Jungen sind schon beim Satteln im Stall drüben“, begrüßte Bettina die Freundin. „Wir wollten dir vorschlagen, heute mal wieder an die Ostsee hinüber zu reiten. Die Brandung muß phantastisch sein!“
    „Gute Idee. Dann habe ich ja Zeit genug, euch meine Geschichte zu erzählen.“
    „Was für eine Geschichte? Ist was passiert?“
    „Etwas so Irres, daß ihr aus dem Lachen nicht mehr rauskommen werdet. Leider ist sie für mich ziemlich unrühmlich. Immerhin habe ich jetzt meinen ersten Reitschüler.“
    „Im Ernst? Wen denn?“
    „Das erzähle ich euch später, es gehört zu der Geschichte. Außerdem werde ich eure Hilfe brauchen.“
    „Ich platze vor Neugier.“
    „Gedulde dich noch ein bißchen.“
    Florian, der jüngste der drei Henrich-Brüder, zog gerade seinen stämmigen, kleinen Rappen Bongo hinter sich her aus dem Stall, als die beiden Mädchen über den Hof kamen.
    „Du bist die Faulheit in Person!“ schimpfte er auf seinen vierbeinigen Freund ein. „Manchmal hätte ich Lust, dir eine Rakete unter dem Hintern anzustecken! Nun komm, du alte Transuse, ich muß dir noch die Hufe auskratzen. Hallo, Bille, hast du nicht Lust, Bongo die Hufe auszukratzen? Du machst das immer so schön. Ich passe inzwischen auf Zottel auf.“
    „Hat hier eben einer was von Faulheit gesagt“, fragte Bille Bettina mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen, „oder sollte ich mich da verhört haben?“
    „Keineswegs“, flötete Bettina. „Nur gibt es da feine Unterschiede. Bongo ist faul. Aber bei Florian heißt so was Teamwork, wenn du ihm die Arbeit abnimmst, und er dafür mit Zottel schäkert.“
    „Tut mir ehrlich leid, Flori“, seufzte Bille bedauernd, „aber ich fühle ganz plötzlich einen stechenden Schmerz in der rechten Hand. Ich hätte dir ja sonst gern geholfen . . .“
    Die beiden Mädchen lachten, und Florian zog beleidigt eine Schippe.
    „Immer auf die Kleinen! Typisch!“
    „Wie recht du hast“, meinte Bille kichernd. „Oder hast du vergessen, daß ich noch ein halbes Jahr ,kleiner’ bin als du? Ich werde erst in ein paar Wochen vierzehn.“
    Bille band Zottel neben Bettinas Stute Sternchen an, die bereits gesattelt im Hof stand. Dann betrat sie den Stall.
    „Hallo Daniel! Simon, grüß dich! Seid ihr fertig 5 “
    „Beeilt euch, Bille hat uns was Tolles zu erzählen. Aber sie will nicht eher damit herausrücken, bis wir auf dem Weg sind. Also schaut zu, daß ihr fertig werdet“, drängte Bettina.
    Bille trat zu Simon in die Box, der seiner

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