Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
Vom Netzwerk:
…«
    »Frau.«
    »Wie?«
    »Die Scheidung war noch nicht durch. Ich war bereit, ihrzu geben, was sie wollte.« Seine Lippen zitterten eine Sekunde lang. »Ich habe ihr die Scheidungspapiere gebracht, aber Faye hat sie nicht unterschrieben.«
    »Nicht? Aber ich dachte …« Mein Verstand versuchte, dies zu begreifen, aber plötzlich konnte ich an nichts anderes mehr denken als daran, dass Faye tot war. Vielleicht hatte dieser Mann sie umgebracht. »Es ist egal, Mr. Miller. Ich kann Ihnen nicht helfen. Das ist eine Sache für die Polizei. Falls Sie sie nicht getötet haben, dann werden die herausfinden, wer es war.«
    Das Klimpern hörte auf, und er zog die Hände aus den Hosentaschen. Er machte einen Schritt auf mich zu und sagte:
    »Nein, das werden sie nicht, weil sie nicht weitersuchen werden.« Er fuhr mit den Fingern durch seine stacheligen Haare.
    »Die Polizei hat schon nach mir gesucht.«

    Angst durchlief mich glühend heiß. Ich atmete tief ein und versuchte nachzudenken. Ich musste ihn beruhigen, zumindest so lange, bis ich Hilfe rufen konnte. Ich versuchte, ihn zu beobachten und gleichzeitig nach anderen Kunden, Angestellten oder irgendjemandem Ausschau zu halten, dem ich ein Zeichen geben konnte, dass ich Hilfe brauchte. »Okay, Mr. Miller, ich verstehe, was Sie meinen. Aber was Sie brauchen, ist ein echter Privatdetektiv, nicht mich. Ich erledigte bloß kleine Sachen, um Freunden zu helfen. Ich kann Ihnen ein paar Leute nennen …«
    »Nein! Faye hat mir alles über Sie erzählt. Sie sah zu Ihnen auf und versuchte, Ihnen nachzueifern. Sie hat mir erzählt, wie Sie herausgefunden haben, wer hinter dem Plan steckte, an das Drogengeld zu kommen, das Ihr Mann gestohlen hatte. Sie haben einen korrupten Polizisten erledigt. Sie müssen mir helfen, ihren Mörder zu finden.« Er hielt inne, fuhr sich erneut durch die Haare und sah mich an. »Sie kannten sie, und Sie wissen, mit wem sie sich getroffen hat.«
    O Gott. Was, wenn Adam die Namen der Typen erfahren wollte, die sich mit Faye getroffen hatten, um sie dann zu töten?
    Oder was, wenn er Faye nicht umgebracht hatte? Ich fühlte mich tatsächlich für Faye verantwortlich. Vor allem fühlte ich mich miserabel, weil sie tot war.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Denk nach! »Äh, Mr. Miller, hören Sie, ich, das heißt, warum lassen Sie mich nicht einfach mal über alles nachdenken, danach melde ich mich wieder bei Ihnen?« Ja! Das könnte funktionieren. Ich musste ihn davon überzeugen, dass ich ihm helfen würde, und ihn so loswerden. Dann könnte ich die Polizei über mein Handy anrufen.
    Er zuckte mit dem Kopf, anscheinend sah er sich im Laden um. »Das wird nicht klappen. Sie müssen mir helfen. Ich …«
    Seine Stimme klang völlig frustriert. »Faye konnte so gut mit Menschen. Sie durchschaute sie, verstand sie.«

    Er sah mir wieder ins Gesicht. »Warum glauben Sie mir nicht?«
    Er klang wie einer meiner Söhne. »Hören Sie, Mr. Miller, Adam, ich möchte Ihnen gern glauben. Deswegen werde ich mir das alles überlegen und mich dann bei Ihnen melden.«
    Er ließ seine dünnen Schultern sinken. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er sich um und ging.
    Ich starrte ihm nach. Sollte ich die Polizei anrufen? Mir fiel Detective Vances Warnung, mich rauszuhalten, wieder ein. Ich kaute auf meiner Unterlippe und überlegte verzweifelt, was ich tun musste.
    Hundefutter! Um das zu kaufen, war ich hierher gekommen.
    Es war nicht die Antwort, nach der ich gesucht hatte, aber jetzt hatte ich wenigstens etwas zu tun. Ich fand eine Zehn-Pfund-Futtertüte und wuchtete sie in den Einkaufswagen.
    So ein bisschen Gewichtheben half doch ungemein beim Denken. Ich entschloss mich, dass ich warten würde, bis ich das Hundefutter bezahlt hatte und zu meinem Wagen gegangen war, bevor ich Detective Vance anrufen und ihm mitteilen würde, dass ich Adam Miller über den Weg gelaufen war.
    Aber was hatte Adam damit gemeint, dass die Polizei nach ihm suchte? Waren sie bei ihm zu Hause gewesen? War Adam zu Hause gewesen, als sie dort waren? Oder war er woanders gewesen, hatte sich zum Beispiel nach dem Mord an Faye versteckt? Seine Kleider sahen verknittert aus, vielleicht hatte er in ihnen geschlafen?
    Die quietschenden Räder eines Einkaufswagens ließen mich vom Hundefutter in meinem Wagen, das ich angestarrt hatte, aufsehen.
    »Sam?«
    Na klasse. Jan Flynn. Die forsche Stadtbibliothekarin. Ihre Standarduniform bestand aus weichen rosa Westen über langen Röcken, um den Hals

Weitere Kostenlose Bücher