Bis dass ein Mord uns scheidet
Baby ist aufgeregt, und wenn Baby aufgeregt ist, dann ist Mom es auch.«
Aus dem Hausinneren hörte ich das leise Geräusch einer Fernsehquizshow und ab und zu das Hecheln eines kleinen Hundes.
»Ich habe dir doch am Telefon gesagt, dass ich komme, sobald Samantha Vernunft annimmt.«
Ich sah Adam stirnrunzelnd an. »Wann haben Sie sie angerufen?«
Er klopfte auf eine Beule in der Tasche seines Karohemds.
»Ich habe mein Handy benutzt, während ich vor dem Supermarkt in Ihrem Auto auf Sie gewartet habe. Mindy hat nicht geglaubt, dass der Ofenreiniger funktionieren würde.«
Adam lächelte zum ersten Mal ein wenig, es sah wie das dämliche Grinsen eines Golden Retrievers aus.
Ich hielt ihn nicht für einen Mörder, aber ich machte mir Gedanken darüber, dass er auftauchte, als ich gerade im Supermarkt war. Ich glaubte nicht an Zufälle. »Woher wussten Sie, dass ich im Supermarkt war?«
Das Grinsen erstarb. »Ich bin Ihnen gefolgt. Ich wusste, dass die Polizei zu Heart Mates fahren würde, also habe ich gewartet, bis Sie in Ihr Auto stiegen, und bin Ihnen gefolgt. Ich musste mit Ihnen sprechen.« Er wandte sich von mir ab.
»Mindy, hast du es abgeholt?«
Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. »Nicht es, sie ,Adam.
Hast du ihr erzählt« – Mindy deutete mit dem Kopf auf mich –,
»dass Faye die Scheidungsunterlagen nicht unterschrieben hat?«
Adam hüpfte in seinen Klettverschlussschuhen. »Ich habe ihr gesagt, dass die Polizei glauben wird, dass ich es war. Aber du hast den Beweis, dass ich es nicht war. Zeig es ihr.«
Mindy sah mich mit riesigen Augen hinter dieser großen Brille an und sagte: »Adam hat Faye nicht umgebracht. Er liebte Faye, er liebte sie so sehr, dass er der Scheidung zugestimmt hätte, die sie wollte, wenn sie das glücklich gemacht hätte. Aber Faye und Adam verbrachten viel Zeit zusammen, sie arbeiteten an einer Website für ihr Druckwarengeschäft, und als Adam Faye gestern Abend die Scheidungsunterlagen brachte, wollte sie sie nicht unterschreiben. Sie wollte, dass sie so weitermachten, und sie wollte an sich selbst und ihrem Leben arbeiten, vielleicht wieder mit Adam zusammenkommen. Aber zuerst musste sie an sich selbst arbeiten.«
Ich wandte mich Adam zu. Er schaukelte immer noch auf seinen Ballen und klimperte mit seinen Schlüsseln.
»Warum haben Sie mir das nicht erzählt?« Warum hatte er mich zu Tode erschreckt, indem er damit herausplatzte, dass er gestern Abend in Fayes Zimmer gewesen und die Polizei hinter ihm her war?
»Ich dachte, das hätte ich. Ich habe gesagt, dass sie die Scheidungspapiere nicht unterschreiben wollte und dass wir immer noch verheiratet waren.«
Er hatte keinen Schimmer. Nach allem, was ich wusste, hätte das genauso gut bedeuten können, dass er Faye getötet hatte, bevor sie unterschreiben konnte. Mindys Version vermittelte mir ein besseres Bild von Faye und Adam und wie sie eine kaputte Beziehung wieder flicken wollten. Faye selbst hatte mir erzählt, dass Adam ihr mit ihrer Website und irgendwelcher Computersoftware half. Ich sah Mindy an.
»Ich bin mir nicht sicher, was Sie von mir wollen.«
»Jemand anders hat Faye getötet, und wir müssen die Polizei dazu bringen, herauszufinden, wer es war.« Mindy machte den Mund zu, ihre Unterlippe zitterte. Das Zittern breitete sich aus, und ihr kleines Kinn wurde faltig. Tränen schossen ihr in die Augen und flossen über ihr Gesicht.
»Faye war meine beste Freundin. Wir haben fast sechs Jahre zusammen in der Grillhütte gearbeitet, bis sie gekündigt hat. Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist.«
Mindy heulte und jammerte nicht. Ihre Stimme war sanft und leicht, gebrochen vor Schmerz. Meine eigenen Augen brannten.
»Es tut mir Leid, Mindy. Ich kannte Faye auch. Es ist alles so furchtbar.«
Sie wischte die Tränen weg und nickte. »Adam hat gesagt, dass Sie sie heute Morgen gefunden haben.«
»Ja.« Ich wollte nicht daran denken. Ich wollte einfach nur nach Hause fahren, mich umziehen und … was? Vergessen, dass eine Freundin ermordet worden war?
Mindy drehte ihren schmalen Körper, bückte sich und hob etwas hoch. Als sie sich aufrichtete, hielt sie eine kleine Tiertragebox in der Hand. »Hier ist sie, Adam. Ich habe sie heute Morgen abgeholt, bevor … O Gott, ich weiß nicht, ob ich heute arbeiten kann. Vielleicht sollte Hai die Grillhütte heute einfach schließen.«
Adam nahm die Box. »Danke, Mindy, ich …« Seine Worte wurden durch heftiges Niesen unterbrochen.
Mindy nahm
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