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Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Daschkowa
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habe ich mir natürlich sofort angesehen. Das ist irgendwas Merkwürdiges, aber ganz bestimmt keine Vitamine. Mein Chef, das Monster, kontrolliert mich ständig, so dass ich im Moment nichts nebenbei machen kann. Ich weiß, dass du es schnell brauchst, darum habe ich die Kapseln Bim gegeben. Er war heute im Institut. Ich habe ihm alles erklärt, und er hat versprochen, es rasch zu erledigen und dir einen ausführlichen Bericht zu schicken.«
Moskau 2006
    Subows Anruf erwischte Pjotr Colt im Stau.
    Er hörte sich Subows knappen Bericht an, bat seinen Fahrer, zu wenden und wieder in die Brestskaja zu fahren, und erledigte unterwegs noch einige Anrufe.
    Agapkin saß noch immer am Computer, seine welken Finger huschten über die Tasten. Er empfing Colt mit einem spöttischen Lachen.
    »Kannst du nicht schlafen, Pjotr, hast schon Sehnsucht nach mir?«
    »Was kannst du mir über Melnik erzählen?«, fragte Colt und sank schwer in einen Sessel.
    Bevor der Alte antwortete, blickte er lange schweigend auf den blinkenden Bildschirm, dann schaltete er den Computeraus, sah Colt an und sagte langsam: »Melnik war nicht immer ein Stümper. Er hatte zweifellos Talent, er hätte etwas erreichen können in der Wissenschaft, aber jetzt ist er eine Null. Ich rate dir also ab, ihn in die Arbeit einzubeziehen.«
    »Aber er ist Professor, habilitiert, er hat viel publiziert, er redet im Fernsehen, fährt auf internationale Kongresse.«
    »Sein Leben lang beschäftigt er sich mit Biologie, Chemie und Pharmazie. Er hat große Pläne. Er will ein Jugendelixier entwickeln, den Nobelpreis bekommen, weltberühmt und märchenhaft reich werden. Das ist für ihn kein abstrakter Traum, er arbeitet hartnäckig für sein großes Ziel. Aber er entwickelt immer nur Gifte. Er hat noch kein einziges Medikament erfunden, das helfen, heilen, Schmerzen lindern kann. Und für ein Gift, und sei es noch so ungewöhnlich, wird er kaum jemals den Nobelpreis bekommen.«
    »Ungewöhnlich?«, fragte Colt leise. »Was meinst du damit?«
    »Mitunter entwickelt er überraschende Kombinationen, wie zum Beispiel sein letztes Produkt, Rofexid-6. Ein Medikament gegen Arthritis. Im Geheimlabor des Innenministeriums hätte man dieses Präparat sicher zu schätzen gewusst. Nach einem Stoff mit genau diesem Effekt hat man dort lange gesucht. Natürlicher Tod durch akutes Herzversagen, keinerlei Anzeichen für eine Vergiftung, keinerlei Nachweis bei der Obduktion. Und Melnik hat ihn entwickelt, allerdings rein zufällig, ohne jede Absicht. Ihm ging es wirklich um ein gutes, sicheres Medikament.«
    »Darf ich rauchen?«, fragte Colt.
    »Bitte.« Der Alte nickte. »Manchmal mag ich den Geruch.«
    Colt stand auf, ging zum Fenster, öffnete es und zog gierig an der Zigarette.
    »Was meinst du, Fjodor, kann er dieses Rofexid-6 mal benutzt haben?«
    Der Alte schwieg quälend lange, ächzte, bewegte die Lippen und streichelte den grauen Kopf seines Pudels Adam. Der Hund hatte sich neben ihm im Sessel zusammengerollt, war eingeschlafen und schnarchte wie ein Mensch. Colt wartete geduldig und schaute aus dem Fenster.
    Colt drückte seine Zigarette aus, ging zu Agapkin und drehte dessen Sessel so abrupt um, dass Adam aufjaulte und hinuntersprang.
    »Erinnere dich bitte, hast du in seiner Gegenwart irgendwann einmal erwähnt, dass Sofja Tanja ähnlich sieht?«
    Der Greis öffnete den Mund, sein Kopf begann heftig zu zittern, seine Finger krallten sich in die Armlehnen. Seine Lippen waren ganz blau, die Augen eingefallen.
    »Ruhig, ganz ruhig«, murmelte Colt erschrocken, »Fjodor, es ist nicht deine Schuld, das konntest du nicht vorhersehen, niemand konnte das, nicht einmal ich. Sieh mich an, Fjodor! Buton! Komm her, schnell! Tropfen, Nitroglyzerin! Den Notarzt!«
    Buton kam herbeigerannt, stürzte zu dem Alten, legte den Finger an seinen Hals, hob ein Augenlid an, griff nach seinem Handgelenk und prüfte den Puls.
    »Nicht weiter schlimm, Pjotr Borissowitsch, wir brauchen keinen Notarzt. Er kommt von selber wieder zu sich, das hat er öfter, wenn er sich sehr aufregt. Ich mache mal das Fenster auf, wenn Sie gestatten. Er muss nur tief durchatmen, ein bisschen Baldrian nehmen, und alles ist wieder gut.«
    Kalter Wind wehte herein, blähte die Vorhänge und schlug die Tür zu. Buton tropfte Baldrian in ein Glas und flößte ihn dem Greis vorsichtig ein.
    »Möchten Sie eine Decke?«
    Agapkin bewegte die Lippen und gab einen kurzen, pfeifenden Laut von sich.
    »Was?«, fragte Colt. »Was

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