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Bis in alle Ewigkeit

Bis in alle Ewigkeit

Titel: Bis in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Daschkowa
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alles wegwerfen, Michail, den Schrank und den Tisch. Siehst du, man darf eben nie voreilig sein«, sagte die Kinderfrau Awdotja.
    Als Nächstes sollte Awdotjas riesige Kommode verheizt werden. Sie hatte sie schon ausgeräumt und dabei eine Menge alter Kindersachen zutage gefördert, nun stopfte, nähte und strickte sie Sachen für den kleinen Mischa.
    »Wer weiß, wann es wieder Kinderkleidung zu kaufen gibt, und Mischa wächst und wächst, kaum haben wir uns versehen, da wird er schon laufen, dann kommen Andrejs erste Schuhchen gerade recht.«
    Mischa wuchs tatsächlich rasch und war Gott sei Dank nie krank. Tanja hatte genug Milch zum Stillen. In die Universität ging sie nicht, sie lernte zu Hause, bei zwei ausgezeichneten Lehrern, ihrem Vater und Agapkin. Auch Andrej klemmte sich hinter die Bücher und nahm mit Tanjas Hilfe den Gymnasialstoff durch.
    Die meisten Lehranstalten waren zeitweise geschlossen. Es gab keinen Strom, es fuhren keine Straßenbahnen. Die Banken zahlten kein Geld aus und wurden von Sparern belagert, die hofften, wenigstens kleine Beträge abheben zu können.
    Oberst Danilow stellte sich jeden Morgen in eine solche trostlose Schlange. Er besaß eine Spareinlage von zehntausend Rubeln, das war sein gesamtes Kapital. Jeden Tag hieß es, heute werde Bargeld ausgezahlt, aber die Bank machte nicht auf, am nächsten Tag öffnete sie zwar für ein paar Stunden, wurde dann aber erneut geschlossen, weil vor dem Hintereingang drei Panzerwagen mit Rotarmisten und einem Finanzkommissar vorfuhren. In der verschreckten Schlange wurde geraunt, ab Montag würde Geld ausgezahlt, aber nur die Hälfte des Betrags auf dem Konto. Die Hälfte war besser als nichts. Doch am Montag traten die Bankangestellten in einen Streik.
    In der Nähe der Bank befand sich ein kleines Café, dort traf Danilow hin und wieder ehemalige Kameraden. Niemand von ihnen trug mehr Schulterstücke, denn dafür konnte man verprügelt oder gar erschossen werden.
    Sie sprachen von der Bildung irgendwelcher Komitees, luden ihn flüsternd zu Versammlungen ein. Sie behaupteten, Kaledin sei mit Kosaken vom Don auf dem Weg nach Moskau, der Zarsei aus Tobolsk geflohen und kehre nach Petrograd zurück, und die Verbündeten schickten mehrere Armeen als Unterstützung. Zwei deutsche Korps seien unterwegs in die Hauptstadt, es werde Ordnung geschaffen, selbst die Deutschen hätten nun genug, in Petrograd gebe es bereits einen deutschen Stab.
    Energische junge Männer setzten sich zu ihnen, forderten sie auf, für die heilige Sache der Verteidigung des Vaterlandes zu spenden und wollten ihnen dafür eine offizielle Quittung mit Stempel aushändigen.
    Sweschnikow arbeitete in seinem Labor, benutzte statt der Krücken nun einen Stock und ging mit Agapkin immer öfter ins Lazarett. Zu operieren wagte er vorerst nicht, das Bein tat noch weh, er konnte nicht lange stehen, aber er untersuchte bereits Patienten, stellte Diagnosen und schaltete sich wieder in den gewohnten Rhythmus des Klinikalltags ein.
    Päckchen mit Gaben von »Luka Tscharski« kamen nicht mehr. Das Haus in der Großen Nikitskaja war leer, Türen und Fenster waren vernagelt. Agapkin wusste, dass der Meister seine Familie auf die Krim geschickt hatte und selbst nach Petrograd gezogen war, um die Lage zu erkunden und neue Kontakte zu knüpfen.
    Zu Weihnachten brachte ein Unbekannter einen großen Korb mit Lebensmitteln und entfernte sich ohne jede Erklärung rasch wieder.
    Obenauf lag ein Kuvert mit einem Brief darin.
    »Lieber Michail Wladimirowitsch!
    Sie erinnern sich bestimmt nicht an mich. Im September 1917 haben Sie meinem Sohn, Leutnant Juri Gawrilowitsch Kornejew, das Leben gerettet. Er hatte eine Bauchwunde, alle Ärzte außer Ihnen hielten den Fall für hoffnungslos. Sie haben ihn operiert, und mein Juri hat überlebt.
    Damals konnte ich mich nur mit Worten bei Ihnen bedanken, alles andere haben Sie strikt abgelehnt. Aber jetzt, da ich weiß, dass Sie verwundet sind, und unter den tragischen Umständen unserer Zeit wage ich zu hoffen, dass Sie sich nicht weigern werden, von mir und meiner Familie diese bescheidenen Gaben zum Heiligen Weihnachtsfest anzunehmen.
    Mit tiefer Hochachtung
    Marfa Kornejewa
    Gott schütze Sie.«
    Auf dem Boden des Korbes fand Awdotja noch einen weiteren Umschlag – er enthielt dreitausend Rubel.
    »Natürlich erinnere ich mich an Leutnant Kornejew«, sagte der Professor, »für die Lebensmittel vielen Dank, aber das Geld – das ist zu

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