Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
Vom Netzwerk:
Jungs! Danke.«
    Von einem rasierten Vampirkater, der Menschen anfiel, war weit und breit nichts zu sehen.
    »Meinst du, es war blinder Alarm?«, fragte Cavuto.
    »Das wäre ein haarsträubender Zufall, oder?«
    Cavuto stieg aus und ließ Marvin frei, der kurz wartete, bis er angeleint war, und Cavuto dann zu einem Baum am Teich zerrte, um zu pinkeln. Schwäne, die sich für die Nacht unter den Bäumen niedergelassen hatten, richteten sich auf und warfen Marvin böse Blicke zu.
    »Hier ist nichts«, sagte Cavuto. »Marvin zeigt nichts an.«
    Riveras Handy zwitscherte, und er warf einen Blick darauf. »Es ist Allison Green, das kleine Gruftimädchen.«
    »Wenn diese Meldung hier von ihr kam, nehm ich sie über Nacht in Jugendarrest.«
    »Rivera«, sagte Rivera in den Hörer.
    »Schaltet eure Sonnenjacken ein!«, sagte sie. »Sofort, alle beide!«
    Rivera sah Cavuto an. »Mach die Lichter an deinem Mantel an, Nick.«
    »Was?«
    »Mach schon! Die verarscht uns nicht.« Rivera drückte den Knopf am Ärmel seiner Sonnenjacke, und die LEDs leuchteten grell auf. Ein paar Blocks weiter hörten sie einen Mann schreien. Marvin bellte.

    »Oh, très bon , Bulle. Bye«, sagte Abby. Die Leitung war tot.
    »Was hatte das denn zu bedeuten?«, sagte Cavuto.
    Rolf
    Im Grunde freute sich Rolf darauf, jemanden zu erschießen. Nach Hunderten von Jahren wurde einem das Töten langweilig. Die drei hatten zyklisch wiederkehrende Phasen des unauffälligen Tötens Ungeliebter und des offenen Schlachtens ganzer Dörfer erlebt, doch auch lange Phasen, in denen gar nicht getötet wurde. Inzwischen war es fünfzig Jahre her, dass er jemanden erschießen musste. Es war nett, dass mal wieder was passierte.
    Natürlich war es eine schmutzige Angelegenheit, eine Verschwendung guten Blutes, aber immer noch besser, als wenn diese Polizisten herumspazierten und den Leuten von ihnen erzählten. Bei allen Ausschweifungen, derer sie sich im Laufe der Jahre befleißigt hatten, und das waren so einige (auch diese kamen und gingen in Zyklen), blieb doch eine Regel fest bestehen, und die lautete: »Bedeckt halten.« Und wenn man sich auf Dauer bedeckt halten wollte, durfte man sich nicht so sehr langweilen, dass einem das Leben egal wurde. Oder besser: das Überleben.
    Vielleicht waren es nur wieder die beiden von gestern Nacht. Elijah hatte in einem seltenen Moment der Klarheit zugegeben, er wüsste nur von zwei Polizisten, und die wollten nicht, dass alles herauskam, denn sie hatten Geld aus dem Verkauf der Kunstsammlung des alten Vampirs angenommen. Offensichtlich jedoch hatten sie keinen Schimmer, was die Katzen anging.

    Bella und er hatten mit den Viechern kurzen Prozess gemacht. Sie verwendeten Schnellfeuergewehre, die Schrot mit einer Flüssigkeit verschossen, die Vampirhaut bei Kontakt zerstörte — eine arglistige Kräutermixtur, die vor Hunderten von Jahren in China entdeckt worden war. Ein schwaches UV-Licht vorn an der Waffe sorgte dafür, dass die Tiere ihren festen Zustand so lange beibehielten, dass die Schrotkugeln sie treffen konnten. Einen menschlichen Vampir würden die Kügelchen nur verwunden, doch für eine Katze waren sie tödlich. Diese Mixtur benutzten sie schon seit deren Entdeckung, um etwaige Epidemien zu vermeiden. Rolf wusste noch, wie er sie mit der Armbrust verschossen hatte.
    Er wählte auf seinem Handy den Notruf und meldete, ein Mann würde von einer Riesenkatze angefallen. Dann baute er sein Stativ auf, richtete das Fernrohr auf einen der Schwäne unter dem Eukalyptusbaum und wartete.
    Sieben Minuten später traf die Streife ein. Es waren zwei junge Männer mit wachen Gesichtern und leuchtender Aura. Auf seinem Dach, vier Blocks entfernt, konnte Rolf das Quäken ihrer Funkgeräte hören. Sie wussten von nichts. Sie leuchteten mit ihren Taschenlampen unter den Büschen am Teich herum, und er sah, wie sie die Köpfe schüttelten.
    Siebzehn Minuten nach dem Anruf hielt ein brauner Wagen, und Rolf brachte sich entspannt in Stellung. Es waren die beiden Männer von gestern Nacht. Mit dem großen roten Hund. Der sah kurz herüber, dann zerrte er den dicken Polizisten zu einem Baum am Teich.
    Er richtete das Fadenkreuz auf das Gesicht des Dünneren. Ach, nein — ein Kopfschuss wäre arrogant. Er musste zwei
Schüsse abgeben, in schneller Folge. Also sollte er auf ihre Körper zielen. Erst den dünnen Cop abschießen, dann zum Dicken schwenken. Ein größeres Ziel. Selbst wenn der erste Schuss ihn nicht tötete, würde er zu

Weitere Kostenlose Bücher