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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Körper. Schweiß tritt mir auf die Stirn und ich schlucke heftig.
    Wird man mich umbringen?
    Mein Herz rast vor Angst und Verzweiflung. Ist mein Leben vielleicht bald zu Ende?
    Nein! Ich will darüber nicht nachdenken, das ist schrecklich.
    Ich hab einfach nur Angst, nackte Angst, pure Angst. Und diese verdammte Fabrikhalle hier ist auch einfach nur furchtbar.
    Und wenn keiner kommt? Nie mehr?
    Ich schluchze unkontrolliert auf. Wenn man mich einfach hier lässt? Absichtlich vergisst? Oder wenn meinem Entführer etwas passiert ist und keiner sonst weiß, dass ich hier bin? Was dann?
    Vielleicht hat die Polizei ihn schon festgenommen, vielleicht haben sie eine Ahnung und halten ihn fest. Und er schweigt und sagt nicht, wo ich bin…
    Ich würde sterben. Zuerst verdurstet man, oder?
    Moment – n ein. Da war doch diese Leitung, an der das Wasser rausläuft. Ich drehe mich wieder zur Wand um, entdecke das Rohr, das offenbar ein Leck oder so was hat.
    Ich krabbele dorthin, berühre mit meinen Fingern das rostige Metall. Es sieht nicht verlockend aus und mein Durst ist noch nicht groß genug, dass ich davon trinken würde. Aber zumindest wäre das eine Möglichkeit, länger zu überleben.
    Gut zu wissen, für den Fall der Fälle. Und es ist wohl auch nicht so ganz zufällig, dass ich ausgerechnet hier angekettet bin.

    Wieder schaue ich mich um, versuche, Dinge zu erkennen, die mir vielleicht darüber Aufschluss geben, wo ich hier bin. Doch die Dunkelheit offenbart mir nichts. Ich stehe auf, meine Knochen schmerzen bei dieser Bewegung. Das lange Sitzen auf dem Betonboden hat mich steif werden lassen. Ich schaue an der Wand hinauf, über der Lampe ist etwas. Ich komme nicht daran, aber es könnte ein Fenster sein. Vielleicht etwa in drei Metern Höhe. Das lässt wirklich darauf schließen, dass das hier eine alte Fabrikhalle ist.
    Gehören zu unserer Firma solche Fabrikationshallen?
    Ich kann mich nicht erinnern. Wir stellen Sportartikel her. Bekleidung und solche Dinge wie Fußballschuhe und Bälle. Aber meines Wissen nach haben wir keine leer stehenden Hallen, unsere Firma boomt.
    Und wieso sollte man mich ausgerechnet in eine r von unseren Produktionsstätten festhalten?

    Ich resigniere, ich komme irgendwie nicht weiter mit meinen Überlegungen. An die Wand gelehnt setze ich mich auf den Boden.
    ‚Nicht hysterisch werden – denk nach!’ , zwinge ich mich selbst.
    Was passiert hier nun? Wie konnte ich in diesen Albtraum gelangen? Und vor allem: Was hat man mit mir vor?
    Ich versuche mich zu beruhigen, ruhig zu atmen, obwohl mir das unglaublich schwer fällt.
    ‚Wenn man mich umbringen wollte, dann hätte man das schon längst getan, oder?’
    Dieser Gedanke lässt mich ein bisschen hoffen. Wer sollte sich die Mühe machen, mich hier anzuketten, wenn es doch für denjenigen mit Sicherheit problemloser gewesen wäre, mich sofort zu töten.
    Vielleicht würde man mich laufen lassen. Die Sache mit dem Lösegeld erscheint mir die plausibelste Lösung zu sein, nüchtern betrachtet. Und das wäre von allen schlimmen Möglichkeiten noch die, die mir am meisten Hoffnung lässt.
    ‚Und wenn es doch ein psychopathischer Killer ist?’
    Ich schlucke heftig, denke an Thriller, die ich gesehen habe und versuche, diese n Gedanken weit von mir zu schieben.
    Zurück zum Lösegeld. Meine Eltern würden bezahlen, natürlich. Sie würden alles für mich tun, da kann ich mir sicher sein.
    Ob sie mich schon vermissen?
    Immer noch ist es stockdunkel. Wie viel Zeit ist vergangen? Vielleicht nur ein paar Stunden, dann dürften sie noch nicht Bescheid wissen.
    Aber Jenny. Jenny und Markus müssen doch gemerkt haben, dass ich auf einmal weg bin.
    Ich bekomme Angst um meine Freundin. Wo ist sie? Hat te man ihr auch etwas angetan?
    Dieses verdammte Zittern bekomme ich einfach nicht unter Kontrolle, aber ich muss ! Das ist wichtig, verdammt wichtig. Es nützt nichts, wenn ich hier panisch werde oder vor lauter Angst irgendetwas Blödes mache.
    ‚Ha! Was willst du denn hier groß anstellen? So viele Möglichkeiten gibt es doch nicht’ , sage ich mir zynisch.
    Ich stehe wieder auf, der Boden ist so kalt und diese Kälte kriecht unangenehm in meine Knochen.
    Dieses Plätschern des Wassers lässt mich auch langsam durchdrehen, außerdem hat es noch einen unangenehmen Nebeneffekt. Ich spüre so langsam aber sicher meine Blase. Das hat mir gerade noch gefehlt …
    Suchend schaue ich mich um, und muss über mich selbst den Kopf schütteln. Wenn ich

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