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Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Titel: Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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PROLOG
    Devon Hamilton-Zemaitis war eine schöne Frau. Dass sie tot war, änderte nichts daran.
    An einem trostlosen, wolkigen Freitagnachmittag waren sich alle in der Grace Baptist Church, Ecke Thirty-first und Elm, einig, dass Devon eine gut aussehende Leiche war. Sogar noch als Tote war sie hinreißend, elegant und beneidenswert - lauter Eigenschaften, auf die ihre Mutter bei der Erziehung immer sehr viel Wert gelegt hatte. Sie lag ganz friedlich im blassrosa Satin ihres Mahagonisargs, und das gedämpfte Licht leuchtete in ihrem aschblonden Haar und umschmeichelte ihr glattes Gesicht, das dank eines jahrelangen strengen Hautpflegeprogramms und Botox makellos war. Zarte Tätowierungen umrandeten ihre Augen und schattierten ihre Lippen, und Oscar Seinger vom Bestattungsinstitut Seinger and Sons hatte hervorragende Arbeit geleistet und die klaffende Wunde links an der Stirn und die Beule am Kopf perfekt kaschiert.
    Als ihre Freundinnen und Klubkameradinnen aus der Junior League am Sarg defilierten, weinten sie ein paar Tränen in mit Monogrammen bestickte Taschentücher und dankten dem Herrn, dass es Devon gewesen war und nicht sie, die das Stoppschild an der Kreuzung Vine und Sixth überfahren und einen Wilson-Brothers-Müllwagen gerammt hatte.
    Ausgerechnet einen Müllwagen, dachte Meme Sanders entsetzt, als sie auf ihre Freundin seit der ersten Klasse herabblickte. Kein sehr würdevolles Ende, aber mal wieder typisch
Devon, mit ihrem Chanel-Kostüm aus Boucle-Tweed und den Mikimoto-Perlen dabei so gut auszusehen.
    Ausgerechnet einen Müllwagen. Genevieve Brooks tupfte sich die Augenwinkel und verbarg ein leises Lächeln hinter ihrem Taschentuch. Noch am selben Tag, als Devon dagegen gestimmt hatte, Lee Ann Wilson in die Junior League aufzunehmen, hatte sie ein Müllwagen der Wilson Brothers aus dem Weg geräumt. Genevieve fragte sich, ob sich außer ihr noch jemand dieser herrlichen Ironie bewusst war. Natürlich sah Devon wunderschön aus, musste Genevieve zugeben, als sie auf die Frau herabblickte, die sie schon seit ihrem ersten »Little Miss Sparkle«-Schönheitswettbewerb kannte. Devon wäre lieber gestorben, als - nun ja - tot auszusehen, und Genevieve fragte sich, ob Devon die zum Kostüm passenden zweifarbigen Chanel-Pumps trug oder ob man wirklich ohne Schuhe begraben wurde.
    Ausgerechnet einen Müllwagen. Cecilia Blackworth Hamilton Taylor Marks-Davis weinte in das Revers des Brooks-Brothers-Anzugs ihres neuesten Ehegatten. Ihr kleines Mädchen von einem Müllwagen getötet? Wie grauenvoll! Erst zweiunddreißig und schon tot. Was für eine Vergeudung einer schönen Frau und eines schönen Lebens. Wenigstens hatte ihr Ehemann dafür gesorgt, dass sie gut aussah, auch wenn weißer Boucle eigentlich schon wieder out war.
    Cecilia warf einen Blick auf ihren Schwiegersohn und ihre Enkelin. Das arme Ding klammerte sich an seinen Daddy und vergrub das Gesicht in seinem maßgeschneiderten schwarzen Anzug. Cecilia hatte Zachary Zemaitis nie gemocht. Hatte nie verstanden, warum Devon so erpicht darauf gewesen war, ihn zu bekommen. Natürlich sah er gut aus, aber er war einfach so... männlich. Dieser muskulöse Oberkörper, diese kräftigen Arme! In Gegenwart von Männern, denen lupenreines Testosteron
durch die Adern floss, hatte Cecilia sich noch nie wohl gefühlt.
    Ausgerechnet einen Müllwagen. Um Gottes willen! Zach Zemaitis saß in der vordersten Kirchenbank, den Arm tröstend um seine zehnjährige Tochter gelegt. Devon hätte das gehasst, und Zach war überzeugt, dass seine Frau, wo immer sie jetzt auch war, einen Riesenaufstand machte...
    »Ausgerechnet einen Müllwagen«, beschwerte sich Devon Hamilton-Zemaitis bei dem Toten, der hinter ihr in der Schlange stand. Er hatte so schlechte Manieren, die Augen zu verdrehen.
    »Gute Frau, wir haben alle unsere Probleme«, gab er zurück. Devons Meinung nach bestand das größte Problem des Mannes darin, dass seine Familie ihn in einem billigen Anzug beerdigt hatte. Wahrscheinlich von JCPenney.
    Devon erschauderte, so wie es sich für eine Dame gehörte. Wenigstens hatte Zach sie die Reise in den Himmel im Chanel-Kostüm und mit ihrer besten Perlenkette antreten lassen. Auch wenn Boucle im Grunde schon wieder out war und sie ihre dazu passenden zweifarbigen Pumps vermisste. Sie blickte auf ihre nackten Füße, die unter weißen Wolkenschwaden verschwunden waren. Sie hoffte doch stark, dass Zach ihre Sachen nicht für die Junior-League-Auktion spendete, sonst

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